Armeeoberkommando 19
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Kriegstagebuch September 1944
1.9.1944
Morgenmeldung 19.Armee an H.Gr.G, 1.9.1944.
Absetzen IV.Lw.Feldkorps und LXXXV.A.K. nach Norden.
11.Pz.Div. zum Schutz gegen überholenede Verfolgung mit verst.Pz.-Gren.Rgt.110 in Versammlung um Bourg.

Funkspruch A.O.K.19 an IV.Lw.Feldkorps, LXXXV.A.K., Stab Baessler (über LXXXV.A.K.).
Ab 1.9.44 24.00 Uhr 2 I-Züge einladebereit in Macon zum Abtransport von nicht kampffähigen Soldaten nach Dijon und zwar:
Stab Baessler     1000 Mann
IV.Lw.F.Korps:    1500 Mann
LXXXV.A.K.:       1500 Mann
Meldung bei Oberstleutnant Horchler, Bahnhof Macon.

Funkspruch 11.Pz.Div. an A.O.K.19, 1.9.1944, 14.15 Uhr.
Div. weiter im schweren Kampf gegen feindl. Brückenköpfe im Raum südl.Meximieux, bei Chatillon und Priay gegen sich laufend mit Panzern,
Artillerie und Salvengeschützen verstärkenden Gegner. Flankenstöße von Terroristen im rückw.Gebiet beeinträchtigen Bereitstellungen
und Angriffsrichtungen. Feindpanzer bei Neuville.
(3.Teil nicht zu entschlüsseln. Nachfrage wurde von 11.Pz.Div. nicht mehr beantwortet. 3.Teil wird nachgemeldet, sobald Verbindung
wieder hergestellt).

KTB 19.Armee:
08.20 Uhr: Ia gibt L.d.N. folgenden Funkspruch für 11.Pz.-Division, LXXXV.A.K. und IV.Luftw.-Feldkorps durch:
                  "Sofort kurze Lageorientierung durch Funk."
09.42 Uhr: Ia/Armeegruppe G teilt Ia / AOK 19 mit, daß Oberbefehlshaber Armeegruppe G den Oberbefehlshaber AOK 19 heute aufsuchen werde, und zwar
           ab 11.50 Uhr. Ab 11.50 Uhr solle am Ortseingang ein Einweiser stehen.
10.50 Uhr: Id meldet Ia, daß am 2.9. zwei Eisenbahnzüge zur Verfügung stehen. Frage, ob damit weitere zurückgeflutete Soldaten fortgeschickt werden
           sollen. Platz für etwa 4000 Mann vorhanden. Ia will Entscheid O.B. herbeiführen, da evtl. ein Teil der Mannschaften zum Stellungsbau
           eingesetzt werden soll.
10.55 Uhr: O.Qu. - Ia:
           O.Qu. meldet, daß die Eisenbahn unter Ausnutzung der Schlechtwetterlage sehr gut gearbeitet hat.
           2 Betriebstoffzüge konnten von Süden wieder zurückgeführt werden. Auftanken direkt aus den Zügen auf Bahnhof Chalon s.S. möglich.
           O.Qu.Abteilung vollständig in Chalon s.S. arbeitsfähig
13.30 Uhr: Bernstein III meldet, daß zum IV.Lw.Fk. wieder Funkverbindung besteht.
20.30 Uhr: Chef gibt Kdr. 2.Flieger-Div. bekannt, daß die Luftnachrichten-Schule in Lyon freigegeben sei. Kdr. 2.Flieger-Div. seinerseits müsse
           bleiben, wo er sei. Verlegung nach Chalon s.S. sei nicht mehr notwendig.
20.32 Uhr: O.B. schaltet sich in das Gespräch ein und spricht dem Kdr. 2.Flieger-Div. Dank und Anerkennung für seine Tätigkeit und die
           hervorragende Unterstützung der Armee aus.
21.02 Uhr: Ia verlangt von Kdr.Nachrichten-Abt. beschleunigt dafür zu sorgen, daß Meldungen über Feind, eigene Absichten und eigene Bewegungen
           hereinkommen.
21.28 Uhr: L.d.N. meldet Ia, daß Leitung zum IV.Lw.-Fk. durch Kabelsabotage gestört sei. An Wiederherstellung wird gearbeitet. Die Leitung zum
           LXXXV. A.K. werde voraussichtlich bald wieder in Ordnung sein.
21.55 Uhr: Ia LXXXV.A.K. meldet Ia AOK 19, daß im Bahnhof Lyon Züge zum Abtransport bereitstünden. Die Frage des Ia, ob eingeladen werden könnte,
           wird bejaht.
22.04 Uhr: Ia fragt L.d.Fu., ob die Funksprüche von der 11.P.D. da seien.
           Antwort: Nein, es seien lediglich 2 Teile angekommen und entschlüsselt worden, beim 3.Teil sei die Verbindung abgerissen.
22.07 Uhr: Ia befiehlt L.d.N., die 2 Teile des angekommenen Funkspruches sofort herzubringen, außerdem sofort einen Offz. zur 11.Pz.-Div. zu
           schicken zwecks Herstellung der Verbindung.
22.50 Uhr: Ia LXXXV.A.K. meldet Chef AOK 19, daß Chef und O 1 LXXXV.A.K. noch nicht eingetroffem seien. Ia selbst befinde sich auf dem neuen
           Gefechtsstand. Die Truppenbewegungen verliefen glatt. SO Lyon bei Mions sei heute Nachmittag ein fdl. Panzerspähwagen abgeschossen
           worden. LXXXV.A.K. hoffe, noch heute Nacht mit seinen Truppen herauszukommen.
           Von Kämpfen der 11.Pz.Div. sei bisher nichts bekannt.
22.57 Uhr: Chef fragt Kdr. Nachr.-Abt., warum noch immer keine Funkverbindung zur 11.Pz.-Div. bestehe. Es sei den ganzen Tag kein Funkspruch von
           dort mehr gekommen, obwohl dem AOK gemeldet sei, daß die Division weiter in schwerem Kampf stehe.
           Kdr.Nachr.Abt. wird sofort Offz. mit Funkstelle nach Macon schicken, um von dort über IV.Lw.-Fk. Verbindung zu 11.Pz.-Div. erlangen
           zu suchen.
           Chef betont, daß Verbindung zum IV. Luftw.-Feldkorps wichtig, noch wichtiger aber die Verbindung zu 11.Pz.-Div. sei.
           Kdr.Nachr.-Abt. betont, daß ieder von den Männern und von den Offizieren sein äußerstes tue, um so schnell wie möglich die erforderlichen
           Funkverbindungen herzustellen.
23.03 Uhr: Kdr. Nachr.-Abt. meldet Ia, daß Fernsprechverbindung nach Lyon heute kaum noch zu schafften sei. Ein Störtrupp mit 20 Mann als Sicherung
           sei deswegen unterwegs. Chef betont, daß Verbindung mit Lyon sehr wichtig sei.

23.08 Uhr: Chef Armeegruppe G teilt Chef AOK 19 mit, daß Generalleutnant Lasch als neuer Kdr.LXIV.A.K. vom Führerhauptquartier eingetroffen sei.
           General Sachse sei abgelöst. General Lasch werde sich morgen beim Oberbefehlshaber AOK 19 melden, Übermorgen gehe er nach Norden weiter
           und zwar mit Geleit.
           Chef AOK 19 meldet Chef Armeegruppe G, daß die Funkverbindung zur 11.Pz.-Div. z.Zt. schlecht sei. Dem AOK sei gemeldet worden, daß die
           11.Pz.-Div. im Raum Meximieux- Chatillon - Priay - Neuville in schweren Kämpfen mit fdl. Spitzen stehe. In diesem Raum drückt Gegner
           offenbar in breiter Front heran. Seine Absicht sei vermutlich nördl. Lyon abzuriegeln. Die Pz.-Div. sei bereits stark abgekämpft.
23.20 Uhr: Chef fragt L.d.Fu., ob Funkspruch an 11.Pz.-Div. mit Nr.9050/44 g.Kdos. von 16.20 Uhr befördert sei. Es ist sofort zu melden, ob
           bestätigt. L.d.Fu. meldet, daß dieser Funkspruch noch nicht angekommen sei. Es sei zweimal versucht, ihn durchzugeben, die Verbindung
           sei jedoch abgerissen.
23.58 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Chef AOK, daß Teile seines Kolonnenraumes abgebrannt seien. Nächstes Marschziel des Korps sei Macon.
           Mit Hellwerden hoffe das Korps mit dem Ende zwischen Lyon und Macon zu stehen.
           Chef AOK weist daraufhin, daß 11 Pz.-Div. sich im Raum Meximieux im Kampf befinde. Der Frontbreite des Feindes nach müsse es sich um
           mehr als eine Division handeln.

Chef AOK 19: z.Zt. stehen keine Pi.-Kräfte zur Verfügung, weil alles für besondere Aufgaben In Lyon eingesetzt ist.
Chef LXXXV. A.K. fragt nach seiner derzeitigen besonderen Aufgabe. Chef AOK: Vor allem Bereithalten gegen Gegner von Südosten in Zusammenarbeit
mit der 11.Pz.-Div.
Chef LXXXV.A.K. meldet noch, daß das A.K. sich z.Zt. in Laurent befinde.
Folgende Truppenstärken seien z.Zt. zu melden:
Rgt.305: 26 Offz., 60 Uffz., 420 Mann
Rgt.308: 18   " ,  91   " ,  372  "
Rgt.326: 23   " ,  60   " ,  320 Mann
Pi.-Abt.: 4   " ,  35   " ,  161  "
Art.-Abt. verfüge z .zt. über 15 l.F.H.
                               3 s.F.H.
                              11 l.I.G.
                               3 s.I.G.
                               3 s.Pak.
Chef LXXXV.A.K. bittet noch dringend um Transportraum, Er meldet ferner, dass in Lyon 3 seiner Leute, darunter 1 Offz., durch Handgranatenwurf
seitens Terroristen verwundet wurden.

Besprechung Gen.Obst.Blaskowitz, Gen.d.Inf.Wiese, 1.9.1944:
Generaloberst Blaskowitz orientiert in großen Zügen über die Lage im Westen,
Durch das Abdrehen der 3.amerikanischen Armee bei Troyes nach Nordosten ist zunächst die Gefahr, daß Armeegruppe G durch einen massierten Vorstoß
anglo-amerikanischer Kräfte von den Rückzugslinien abgeschnitten wird, gebannt. Die Armee muß aber jederzeit darauf eingestellt sein, daß der
Anglo-Amerikaner eine neue Kräftegruppe versammelt, um nach Aufschließen über Nancy - Beifort durchzustoßen und die Burgundische Pforte zu
schließen* Neubildung dieser Kräftegruppe ist bisher noch nicht erkannt.
Armeegruppe G hat zur Abschirmung verfügbare Kräfte (Sicherungs-Regimenter usw.) in der Linie Chaumont - Chatilion - Autun - Chalon s.S. - Dole -
Arbois - Mores - Schweizer Grenze eingesetzt, um die sich von Süden nach Norden absetzende 19.Armee bzw. das von Südwesten nach Nordosten
anmarschierende LXIV.A.K. hinter dieser Sicherungslinie aufnehmen zu können.
Die in diesen Aufnahmestellungen eingesetzten Kommandobehörden, Dienststellen und Truppen werden der Armee mit ihrem Eintreffen in Dijon, bis auf
Gen.Kdo.LXVI.A.K., unterstellt.
Bei weiterem Vorgehen der Anglo-Amerikaner nach Osten auf Toul und Nancy muß die Armeegruppe die Auffangstellung von Chaumont aus ebenfalls nach
Osten verlängern.
Im einzelnen sind eingesetzt:
1.) im Abschnitt Chaumont - Chatillon das LXVI.A.K., Gef.St.
    Langres (mit Kampfgruppe Ottenbacher, SS-Pol.Rgt. (2 Btl. mot.), Sich.Rgt.Jesser (2 Btl. mot.), 3 weitere Btl. im Anmarsch zu Fuß),
2.) im Abschnitt Chatillon (ausschl.) - Autun (ausschl.) die Kampfgruppe Brodowski.
   
Im Anmarsch aus Südwesten ist das LXIV.A.K., vorderste Teile am 1.9.44 etwa in Gegend Nevers, zum Einsatz in Linie Chatilion -Autun.
    Zum Korps gehören:
     a) 16.I.D. mit 6 Btl. (beh.mot.), Schn.Abt.602 und 608, 12 Marsch-Btl. (Marine, O.T., Luftwaffe) sehr weit zurück,
     b) 159.Res.Div. mit 7 Inf.Btl. (beh.mot.), 2 Marine-Rgt., 1 Luftwaffen-Rgt., 1500 Zollbeamte, 1000 Werftarbeiter, mehrere R.A.D.-Abteilungen,
        500 - l000 Frauen,
     c) Gruppe Täglichsbeck mit 4 Feldkommandanturen (von le Blanc auf Issoudun), Inder-Rgt. zu 3 Btl., Kosaken-Rgt. zu 2 Btl.

159.I.D. am 8.9. mit letzten Teilen bei Nevers Loire überschreitend.
Zur Beschleunigung der Marschbewegung des LXIV.A.K. wird noch weitgehendst die Eisenbahn auf der Strecke Bourges - Moulins -Digoin - Beaune benutzt.
Für die Landmarschbewegung ist die Freikämpf ung der Straße Nevers - Autun befohlen worden.

3.) Der Abschnitt Autun - Dole wird durch Generalleutnant Schmidt von Artillerieschule Autun gesichert. Wesentliche Kräfte stehen ihm für die
    Durchführung dieser Aufgabe nicht zur Verfügung.
4.) Der Abschnitt Dole - Morez wird vom Gen.Kdo.Dehner mit 2 Pi.Kp. und einigen Ost-Btl. ausgebaut und gesperrt. Es ist beabsichtigt, die Pioniere,
    die zum Ausbau weiter rückwärts benötigt werden, und die unzuverlässigen Ost-Btl. durch 3 Sicherungs-Btl., die aus Nevers herangeführt werden,
    abzulösen.
    Zur Verstärkung wird der Armee die Division 353 im E-Transport in den Raum Vesoul zugeführt. Die Division verfügt aber vorerst nur über die
    Stärke einer Brigade.

II.) Um Zeit für die Aufnahme des weit abhängenden LXIV.A.K. zu gewinnen, bekommt A.O.K.19 Befehl, in folgenden 3 Widerstandslinien das Vordringen
     feindlicher Kräfte zu verhindern:
      a) Macon - Bourg,
      b) Tournus - Lons sur Saulnier,
      c) Dole-Stellung,

Die am Ende des LXIV.A.K. marschierende 159.I.D. soll als Armeegruppenreserve ebenfalls sofort nach Vesoul durchgezogen werden.

III.) Die Auffrischung der 338. und 198.I.D. soll mit allen Mitteln betrieben werden. Fehlendes Personal ist aus Luftwaffeneinheiten und sonstigen
Marsch-Btl. zu ergänzen. Geschütze werden nach Abzug der Artillerie-Schule Autun von dieser zurückgelassen und auf Befehl Armeegruppe G A.O.K.19
zur Verfügung gestellt.

IV.) Armeegruppe G hat beantragt, daß die rückwärtige Grenze des Armeegruppengebietes die deutsche Reichsgrenze wird.

Funkspruch A.O.K.19 Ia Nr.9050/44 g.Kdos. an 11.Pz.Div.:
Auftrag 2.9. unverändert. Feindschwerpunkt Sault - Brenaz. Im Norden sperren andere Verbände. Dorthin Aufklärung.

Funkspruch A.O.K.19 Ia, 18.30 Uhr an Flivo.:
Luftwaffeneinsatz für den 2.9.44 wie für 1.9.44 erbeten. Besonders wichtig Kampffliegereinsatz zur Zerstörung der Rhonebrücken
ostw.Sault (einschl.).

Funkspruch A.O.K.19 Ia Nr.9051/44 an IV.Lw.F.K..:
Stimmt Meldung, daß ostwärts Lyon ab 10.00 Uhr Fallschirmjäger und Luftlandetruppen gelandet?

Funkspruch A.O.K.19 Ia Nr.9052/44 an IV.Lw.F.K., Gen.Kdo.LXXXV.A.K., 11.Pz.Div..:
Ich verlange bei fehlender Fernsprechverbindung alle 2 Stunden kurze Lageorientierung durch Funk.

Fernschreiben, A.O.K.19, Ia Nr.9053/44 g.Kdos., 1.9.44. Kr-Blitz an Armeegruppe G.
Letzte Funkverbindung mit Marseille über Flak-Rgt.69 (mot) 28.8, 07.57 Uhr, über gleiches Rgt. mit Toulon 24.8. 18.00 Uhr.
Flak-Rgt.69 meldet mit letzter Meldung aus Marseille: Schwere Bombenangriffe auf noch haltende Stützpunkte und schwersten Art.-Beschuss
von See. Kampf um Stützpunkt Notre Dame geht weiter.
Hako ausgefallen.
Vorfühlen von Panzern gegen Stützpunkt des Rgts. wurde abgewiesen. Flak-Battren im Abwehrkampf entscheidend eingegriffen.
Keine Feinderfolge. Kampf geht weiter.
Mit letzter Meldung aus Toulon:
Kampf der Battren des Rgts. mit schwarzen Truppen.
Laufend Jabo-Angriffe und Beschuss durch feindliche Kriegsschiffverbände.
Die über Admiral franz.Südküste eingegangenen Meldungen müssen nachgereicht werden, da sie heute von Marine nicht vorgelegt werden konnten.

Fernschreiben A.O.K.19/röm.la Nr. 9057/44 g.Kdos., 2.9.1944 an A.Gr.G.
Betr.: Tagesmeldung vom 1.9.1944.
Während Feind im Süden Absetzbewegungen röm. 4.Lw.Feldkorps und röm.85.A.K. nur zögernd folgte, griff er mit sich laufend verstärkenden
Kräften aus Brückenkopfstellungen südlich. Meximieux, bei Chatillon, Priay und Neuville die zum Schutz der Ostflanke der Armee
eingesetzten Kräfte der 11.Pz.Division an. Division steht z.Zt. in schweren Kämpfen.
Absicht der Armee: Weiteres Absetzen röm.4. Lw. Feldkorps, und röm. 85.A.K. nach Norden. Zurücknahme Brückenkopfstellung Lyon auf Stadtrand,
in der Nacht vom 2. bis 3.9. Aufgabe Lyon.
ll.Pz.Division zerschlägt den aus Brückenkopfstellung angreifenden Gegner.

2.9.1944
KTB 19.Armee:
00.25 Uhr: Ia meldet dem Chef, daß der Versuch, durch Einschieben einer Funkstelle bei Vacon Funkverbindung zu den Korps zu bekommen, mißlungen sei.
           Chef weist daraufhin, daß heute Nacht in diesem Zusammenhang nichts mehr unternommen zu werden brauche , da 11.Pz.-Div. selbst
           ausreichendes Funkmaterial zur Herstellung direkter Funkverbindung besitze.
00.50 Uhr: L.d.N. meldet Ia, daß die Tagesmeldung gleich hinausgingen. Funkverbindung bestehe z.Zt. nur mit Ob.West und IV.Lw.-Feldkorps.
           Ia befiehlt beim IV.Lw.-Feldkorps anzufragen, wo die Tagesmeldung bleibe.
00.55 Uhr: Ia befiehlt L.d.N. dafür zu sorgen, daß bis spätestens 06.00 Uhr die Morgenmeldungen der Korps hereinkommen.

Funkspruch IV.Lw.Feldkorps an A.O.K.19, 2.9.44, 9.15 Uhr.
Lage am 1.9.
a) Westlich und südwestlich Lyon hält Terroristentätigkeit vor eigenen Sicherungen an.
b) Fdl.mot-Aufklärung 14.00 Uhr hart nordwestlich Heyrieux.
c) Kampfkommandant Lyon meldet über Kampfgruppe Schwerin 15.00 Uhr Lastensegler (Anzahl unbekannt) bei Genas
   (10km südwestl. Lyon).
d) Vormittagsangriff amerikanischer verstärkter Infanterie (Stärke unbekannt) bei Flg.Rgt.71 westl. Pont de Cheruy.

11.05 Uhr: Ia befiehlt Ia LXXXV.A.K., unbedingt für laufende Funkorientierung zu sorgen, Entweder alle 2 Stunden Funkorientierung oder, falls diese
           versagt, Verbindungsaufnahme durch Melder.
           Die Frage nach dem augenblicklichen Stand der 11. Pz.-Div. kann Ia LXXXV.A.K. nicht beantworten.
           z.Zt. hat LXXXV.A.K. keine Feind- oder Terroristenberührung.
11.07 Uhr: Ia Armeegruppe G teilt Chef AOK 19 mit, daß für die Erwähnung im Wehrmachtsbericht im Augenblick nur die 338.I.D. vorgeschlagen werden
           könnte. Die Erwähnung der anderen Divisionen, insbesondere der 11.Pz.-Div. könne erst dann erbeten werden, wenn ein gewisser Abschluß der
           Bewegungen erreicht sei.
           Chef weist daraufhin, daß gerade die 11.Pz.-Div. an der Sicherung der Rückmarschbewegungen erheblichen Anteil gehabt hat. Im Durchschlagen
           habe die 198.I.D. das Beste geleistet.
11.12 Uhr: L.d.N. meldet Ia, daß die Funkverbindung zur 11. Pz.Div. abgerissen sei. Der Empfang sei z.Zt. außerordentlich schlecht. Bei dreimaligem
           Empfang sei jedesmal ein verschiedenes Ergebnis herausgekommen.
11.14 Uhr: Ia meldet Chef, daß Verbindung mit LXXXV.A.K. gehabt habe. Dieses würde bis 12.00 Uhr in die vorgesehenen Räume kommen. Aufklärung sei
           vorgetrieben. Zur 11.Pz.-Div. bestehe z.Zt. keine Funkverbindung. Mit IV.Luftw.-Feldkorps sei die Verbindung durch Gewitter gestört.
           Alle Verbindungsoffiziere seien zwecks Lageorientierung zu den Korps unterwegs.

Funkspruch 11.Pz.Div. an A.O.K.19, 2.9.44, 11.15 Uhr (aufgenommen 3.9.44, 9.40 Uhr).
Gegner mit Inf.und Spähwagen in St.Martin, 13k südostw.Bourg eingedrungen. Spitze 110 durchstieß 08.30 Uhr Terroristen-unleserlich- Louhans 31km
südostw. Chalons. Funkverbindung zu 110. Wegerkundung im Raum Bourg -unleserlich-folgen -unleserlich-stärkung nicht vor 3.9. möglich.

11,30 Uhr: Kdr. A.Nachr.-Abt. meldet Ia, daß Leutnant Diedrichs da sei.
11.40 Uhr: Chef LXXXV. A.K. meldet Chef AOK 19, daß Verbindung mit 11.Pz.-Div. aufgenommen sei. z.Zt. sei keine Feindberührung. LXXXV.A.K. hoffe,
           mit letzten Teilen gegen Mittag südlich Bourg zu sein, nördlich sei die 198.I.D., südlich die 338.I.D.. Aufklärung entlang der Straße
           gegen Bourg sei vorgetrieben. Verbindungen mit der Kampfgruppe Schwerin nach Süden bestehen nicht, doch sei bei Kampfgruppe Schwerin alles
           in Ordnung. Die Nachhut des IV.Lw.-Feldkorps komme vor Kampfgruppe Schwerin noch durch. Von Fallschirmspringern in Lyon sei nichts zu
           bemerken. Der Abschuß eines fdl. Spähwagens und die in Lyon vorgenommenen Sprengungen hätten dort etwas Aufregung verursacht, sonst sei
           aber nichts besonderes.
           Chef betont die Wichtigkeit der ständigen Fühlungnahme mit 11.Pz.-Div..
           Chef LXXXV.A.K. meldet, daß die Verbindungsaufnahme durch Offiziere bereits laufe.
           Chef AOK 19 weist daraufhin, daß der Sicherungsauftrag für LXXXV.A.K. im Raum Meximieux - Bourg aufrechterhalten bleibt.
           Chef LXXXV.A.K. meldet, daß nach Freilösung des LXXXV.A.K. dieses den Raum St.Germain und nördlich davon sowie St.Marcel erreichen werde.
           Nördlich und südlich der Straße Chalon s.S. - St.Martin seien schon jetzt die Teile, die das Korps nicht mehr gebrauche. Das Korps
           beabsichtige mit den marschierenden Teilen über St.Martin, mit den mot.-Teilen auf die Hauptstraße weiter vorzurücken. Bei Freigabe würde
           versucht werden, die vorgesehenen Ziele für morgen Abend zu erreichen.
           Chef AOK 19 weist auf die Notwendigkeit der Brückenerkundung hin, ferner darauf, daß das A.K. zunächst angehalten werden muß, um durch zu
           schnelles Vordringen nicht die Kampfgruppe Richter auf dem Westufer zu gefährden.
12.15 Uhr: L.d.N. meldet Ia, daß direkte Verbindung zum LXXXV.A.K. ostw. Macon bestünde. Zum IV.Lw.-Feldkorps sei z.Zt. keine Verbindung.
           Ia befiehlt, diese sofort herzustellen.
12.20 Uhr: Chef befiehlt A.Nachr.-Führer sofort die Anschlüsse für alle Dienststellen herzustellen, welche z.Zt. in Macon seien.
12.25 Uhr: Komm. General LXXXV. A.K. beglückwünscht Chef zur Beförderung.
           Er teilt mit, daß er heute Mittag mit den vorgesehenen Bewegungen klar zu sein hoffe.
12.50 Uhr: Bv.T.O. meldet Chef, daß 2 Leerzüge für Truppen auf Bahnhof Macon abfahrbereit stünden.
           Chef teilt diese Züge dem IV.Lw.-Feldkorps zu. Sie könnten sofort beladen werden.
           Bv.T.O. meldet weiter, daß morgen 2 Leerzüge zu dem gleichen Zweck in Chalon bereitstünden.
           Chef bestimmt diese ebenfalls für IV.Lw.-Feldkorps und befiehlt, für Chalon noch einen dritten Zug bereitzustellen.
12.35 Uhr: O 1 LXXXV.A.K. meldet, daß Komm.General IV.Lw.-Feldk. eingetroffen sei.
12.40 Uhr: Ia meldet Chef, daß Chef IV.Lw.-Feldkorps Funkverbindung zu 11.Pz.-Div. aufgenommen habe. Chef befiehlt Ia, Aufgabe folgenden Funkspruches
           an 11.Pz.-Div.:
           "Wo Division? Die Lage? Auftrag um Bourg; Schutz der Ostflanke der Armee!"
12.42 Uhr: Ia teilt Kdr.Nachr.-Abt. mit, daß IV. Luftw.-Feldkorps Funkverbindung mit 11.Pz.-Div. habe. Er befiehlt, zur Funkstelle des
           IV.Luftw.-Feldkorps zwecks Weitergabe an 11.Pz.-Div. sofort folgenden Funkspruch durchzugeben:
           "Wo Division? Wie Lage? Auftrag um Bourg; Schutz Ostflanke Armee! Unterschrift. "
           Der Funkspruch müsse sofort durch Offizier zur Funkstelle telefoniert werden. IV.Luftw. -Feldkorps müsse mit A.O.K.19 Verbindung aufnehmen.
12.45 Uhr: Ia meldet Chef Inhalt seines Befehls an Kdr. Armee-Nachr.Abt.
           Er meldet ferner, daß Kdr. 11.Pz.-Div. in Bourg sei und dort versammele.
12.55 Uhr: A.Nafü meldet Ia, daß er nach Erledigung seines Auftrages gleich in Dijon verbleibe.
13.05 Uhr: L.d.N. meldet, daß Verstärkeramt Lyon heute Nacht um 02.00 Uhr gesprengt worden sei, es bestünde deshalb keinerlei Verbindung mehr mit Lyon.
14.30 Uhr: L.d.N. meldet, daß Leitung nach Dijon gestört sei. Fernsprechverbindung sei nur auf Umwegen über die Freileitung mit Schwierigkeiten
           möglich. Die Funkverbindung mit der 11.Pz.-Div. laufe an.
15.00 Uhr: Ia weist Ia IV.Lw.-Feldkorps daraufhin, daß keinerlei Fernsprech- und Funkverbindung aufgenommen worden sei, ebenso keinerlei
           Melderverbindung. Das sei untragbar. Ia IV.Lw.-Feldkorps müsse stets vordringlich an die Verbindungsaufnahme denken.
           Die Kriegsgliederung müsse bis heute abend durch Sonderkurier übermittelt werden.
           Ia IV.Luftw.-Feldkorps meldet, daß Funkverbindung mit 11.Pz.-Div. vorhanden sei.
15.35 Uhr: Chef LXXXV.A.K. gibt Chef A.O.K. 19 folgende Zeitberechnung:
           Letzte Teile der Kampfgruppe Fink treffen um 15.00 Uhr ein. Am 3.9., abends, werde die Kampfgruppe südostw. Chalon, am 4.9., abends, hinter
           dem Abschnitt sein.
           Chef LXXXV.A.K. teilt Chef A.O.K.19 ferner mit: Oberst Schielewerde morgen die Führung der Division übernehmen. Als Ib sei Major Köchling
           vorgesehen. Die Übernahme werde in St.Marcel erfolgen.
           Chef verspricht, Oberst Schiele möglichst am 3.9.44 nach St.Marcel zu schicken.
           Chef LXXXV.A.K. meldet ferner, daß nach einem Funkspruch der 5.Flak-Brigade ihm die Flak weggenommen worden sei, um zum AOK zu kommen.
           Chef AOK weist daraufhin, daß hierüber nicht die Fak-Brigade, sondern lediglich das AOK zu befehlen habe.
           Die Flak verbleibe deshalb beim LXXXV.A.K., solange keine anderweite Anordnung vom AOK gegeben werden.
           Der Befehl zum Abmarsch der Division sei bereits erteilt. Wichtig sei, mit dem Abmarsch dem IV.Luftw. -Feldkorps nicht vorzuprellen.
           Chef LXXXV.A.K. weist daraufhin, daß die 11.Pz.-Div. vom A.K. bisher noch nicht gefunden sei. Chef betont dem gegenüber, daß 11.Pz.-Div.
           den Befehl habe, am 3.9. noch mit ausreichender Kampfkraft bei Bourg zu sein. Er betont im übrigen erneut, daß LXXXV.A.K. die Sprengung der
           Brücken nicht vergessen solle.
15.40 Uhr: Chef AOK 19 teilt Chef LXXXV.A.K. mit, daß morgen mit dem Eintreffen von Oberst Schiele in St.Marcell gerechnet werden könne.
           Die Frage nach dem Verbleib der 338.I.D. beantwortet Chef LXXXV.A.K. dahin, daß diese durch Kampfgruppe Fink hindurchmarschiere und sich in
           den Raum Auxonne - Dole hineinziehen werde.
           Chef LXXXV.A.K. erwähnt, daß das A.K. in der Nacht vom 5./6.9. mit Anfängen in diesem Raum zu sein hoffe.
15.45 Uhr: Chef A.O.K.19 teilt Chef LXXXV.A.K. mit, daß er Major Lindemann als Ia für die Kampfgruppe Schiele vorgesehen habe.
           Chef LXXXV.A.K. betont dem gegenüber, daß der alte Ib (Räuschling) für diesen Zweck wohl besser sei.
           Chef AOK erwidert, daß auch er von dem alten Ib einen guten Eindruck habe. Major Lindemann werde deshalb Zurückbleiben.
16.00 Uhr; Ia AOK 19 teilt Ia IV.Luftw.-Feldkorps mit, daß Major Lemke Befehl für IV.Luftw.-Feldkorps und gleichen Inhalts für LXXXV.A.K. und
           11.Pz.-Div. überbringen werde.
           11.Pz.-Div. solle durch Funk (Kr.-Blitz) hiervon verständigt werden und einen gepanzerten Befehlsempfänger schicken. Wenn dies nicht
           möglich sei, solle IV.Lw.Fk. dem Major Lemke eine starke Kampfgruppe zum Schutz mitgeben, damit die Überbringung des Befehls unter allen
           Umständen sicher gestellt sei.
16.00 Uhr: O.Qu. fragt an, ob bespannte Troßteile LXXXV.A.K. gleich über Dole nach Besancon marschieren sollen oder über Dijon geleitet werden
           müssen. Ia entscheidet, Troßteile LXXXV.A.K. marschieren direkt nach Dole in Versammlungsraum des A.K.
16.45 Uhr: Chef IV.Luftwaffen-Feldkorps/Ia: Anfrage, warum Bahnhofskommandant an IV.Luftwaffen-Feldkorps nur 750 Plätze in den beiden
           Eisenbahnzügen zugewiesen hat, während O.B. und Chef beide Eisenbahnzüge mit insgesamt 4000 Plätzen an IV.Luftwaffen-Feldkorps zugesagt
           haben. Ia sagt Nachprüfung bei Bv.T.O. zu.
18.00 Uhr: Major Lehmke meldet Ia sein Eintreffen bei IV.Luftwaffenfeldkorps.
           Ia 11.Pz.Div. fragt bei Ia an, ob mit den von der Division getroffenen Maßnahmen einverstanden.
           Einheit Hax ist angehalten worden, da zu weit vorgeprellt. Soll südlich Chalon s.S. bis 3.9. verbleiben. Neuer Befehl für 11.Pz.Div.
           wird in Kürze durch Major Lehmke überbracht.
           Ia 11.Pz.Div. meldet, daß bei den gestrigen Kämpfen etwa 300 Gefangene gemacht wurden und 500 Feindtote gezählt worden sind. Ia A.O.K.19
           möchte darüber genaue Meldung haben. Ia 11.Pz.Div. meldet weiterhin, daß es sich gestern um sehr schwere Kämpfe gehandelt habe, in deren
           Verlauf 7 Panzer in Verlust gerieten.
19.05 Uhr: Ia IV.Luftwaffen-Feldkorps bittet um Verstärkung der Pioniere, damit Durchführung der notwendigen Sprengungen gesichert. Ia A.O.K.19
           weist ihn an, sich mit A.Pi.Fü. direkt ins Einvernehmen zu setzen.
21.52 Uhr: Ia/IV.Lw.Feldkorps meldet dem Ia AOK., daß am 2.9. 19.00 Uhr. 2 feindl. Panzerspähwagen von unbekannter Nationalität auf der Straße K bei
           Anse durch. Pioniere mit Sprengmittel bekämpft wurden. Erfolg steht noch aus, sonst nichts Besonders.

Funkspruch A.Gr.G, 2.9.44, 23.00 Uhr an A.O.K.19 (aufgenommen 3.9.44, 2.07 Uhr).
11.Pz.Div. zerschlug am 1.9.44 alle aus dem Brückenkopf sdl.Linieux (Meximieux?) angesetzten Feindangriffe und vernichtete in schwungvollem Gegenangriff
nach vorläufiger Meldung mindestens ein fdl.Btl. Armeeoberkommando verlegt am 3.9. nach Dijon Generalkdo.LXVI.Arm.Korps Aufkl.Abt.1000 mit
unterstelltem II.SS-Pol.Rgt.19 im Vorstoss auf Neufchateau. Aufklärung Langres-Chateau Villain - Bricon - Langres ohne Feindberührung.
Gen.Kdo.LXIV.Arm.Korps: Vorgeschobener Gefechtsstand Autun. Befh.Nordost-Frankreich:
Keine neuen Meldungen.
Gen.Kdo.Dehner: in Arbois Brückensprengung vorbereitet. Kdo. Gefcht bei Mont-Sous-Vaudre.(Mont sous Vaudrey?)

Fernschreiben A.O.K.19, Ia Nr.9073/44 geh.Kdos. an A.Gr.G, 2.9.44, 23.05 Uhr.
IV.Luftwaffen-Feldkorps hat Brückenkopfstellung Lyon auf Ostufer Rhone im Laufe des Tages aufgegeben, um Absetzbewegungen auf Westufer
sicherzustellen.
Kein Feinddruck gegen Südfront. IV. Luftwaffen-Feldkorps erreichte mit Anfang seiner Marschgruppe Südrand Macon, Ende 4 km südlich Villefranche.
Kampfgruppe Schwerin weiter im Brückenkopf westlich Lyon.
LXXXV.A.K. setzte sich ohne Feinddruck mit Kampfgruppe 198.I.D. und 338.I.D. weiter nach Norden ab und erreichte Raum südostwärts Macon.
11.Pz.Div. zerschlug, wie immer hervorragend kämpfend, im schwungvollen Gegenangriff am 1.9. in der Ain-Schleife südlich Meximieux ein Rgt. der
45.amerikan.Div. (Nach vorläufiger Meldung etwa 300 Gefangene und 500 Feindtote).
Kampfgruppe Hax (verst.Pz.Gren.Rgt.110) erreichte Raum Pierre (30 km südwestlich Dole).
Absicht der Armee:
Aufgabe Lyon, weiteres Absetzen IV. Luftwaffan-Feldkorps und LXXXV. A.K. nach Norden. 11. Pz.Div. weiterer Schutz Ostflanke der Armee im Raum um
Bourg.
A.Gef.St. ab 3.9. 8.00 Uhr Dijon. Gef.St. LXXXV.A.K. ab 2.9. abends St. Marcel, südlich Chalon s.S. Gef.St.11. Pz.Div. hart südwestlich Bourg.
3.9.1944
Fernschreiben Ob.West.Ia, Nr. 7623/44 geh.Kdos. an A.O.K.19, 3.9.44.

A) Heeresgruppe B:
1.) Die engl.-canadische Kräftegruppe setzte auch am 2.9.44 mit überlegenen Panzerkräften unter einen starken Luftschirm Durchbruchsangriff nach Norden
    fort, sie erreichte mit starken Kräften Doullens, Arras und den Raum südlich Cambrai. Vorausabteilungen stießen nach Lille, Valenciennes und Mons.
    15.Armee hat sich hinter die Somme abgesetzt und einen Abwehrriegel in der Linie Barneville - St. Pol - Houdain - Bethune - La Bassee- Salin - Auchy
    aufgebaut- Zwischen Douai und le Cateau wurde die Nahtgruppe General Brandenberger (A.O.K.7) eingesetzt, um einen Durchbruch des Feindes nach
    Nordosten zu verhindern.

    Bei 5.Pz.Armee stieß der Feind über Avesnes auf Maubeuge durch, die Kämpfe sind noch im Gange, der Ostflügel der 5.Pz.Armee wurde hinter die Somme
    zurückgenommen, nachdrängender Feind abgewiesen.

    1.Armee setzte sich unter schweren Kämpfen hinter die Maas zwischen Charleville und Stenay ab und hält mit schwachen Abriegelungskräften den
    Chiers-Abschnitt. Im großen schloß der Feind bei 1.Armee am 2.9. auf und fühlte nur mit Panzerspitzen vor. Er wurde bei Longwy, Diedenhofen und
    westlich Pont a Mousson abgewiesen. Die Abwehrfront an der Mosel von Diedenhofen bis Nancy mit vorgeschobenen Stellungen bei Couflans und Domevre
    ist in Fertigung. Es ist zu erwarten, daß der Feind am 3.9. nach weiterem Aufschließen sowohl aus dem Raum Arras - Cambrai - Valenciennes nach Norden
    zum Erreichen der V 1-Basen antreten wird, als auch die amerikanische Kräftegruppe ihren Stoß nach Osten über die Linie Metz - Nancy fortzusetzen
    beabsichtigt.

    Auch die Feinderfolge des 2.9. im Raum der 15. und 5.Pz.Armee sind auf das Fehlen ausreichender Panzerabwehrwaffen jeglicher Art zurückzuführen.
    Die geforderten Zuführungen sind noch nicht eingetroffen und die Truppe so den feindlichen Panzern ausgeliefert, da auch Panzernahbekämpfungsmittel
    Mangelware sind.

Im einzelnen:

....

B) Armeegruppe G:

1.) LXIV.A.K.:
     Stand der Marschbewegungen:
       16.I.D. im Raum Bourges - Montrichard. Marschgruppe Gitte im Raum Chatelleraux. Marschgruppe Täglichsbeck im Raum Chateauroux - Le Blanc,
       Marschgruppe 149. Res.Riv. im Raum um Poitiers.
       Die Nordflanke wird südlich Bordeaux durch Schn.Abt.602 und 608 abgeschirrmt. Nördlich La Charite beiderseits der Loire stehen Sicherungseinheiten
       mit Front nach Norden. Von Gruppe Ottenbacher Teile im Raum um Digoin eingetroffen.

A.O.K.19:
Die Armee setzte sich weiter nach Norden ab und erreichte den Raum Macon - Belleville.
189.Res.Div. als Nachhut beiderseits Lyon.
Für Nacht 2./3.9. hat die Armee die Räumung von Lyon befohlen.
11.Pz.Div. zur Sicherung der Ostflanke eingesetzt, steht in der allgemeinen Linie Bourg - Chatamont - Meximieux.
Während der Feind im Süden den Absetzbewegungen nur zögernd folgt, griff er mit sich laufend verstärkenden Kräften aus den Brückenkopfstellungen nördlich
Meximieux bei Chatillon, Piay und Neuville die 11.Pz.Div. an. Die Division steht zur Zeit in schweren Abwehrkämpfen.


LXVI.A.K.:

Nach unbestätigter Meldung Neufchateau feindbesetzt. Dagegen II./Pol.Rgt. 19 von Langres in Marsch gesetzt. III./Pol. Rgt.19 sichert beiderseits Andelto
nach Nordwesten.

A.A. 1000 in Montigny le Roi. Sich.Rgt.1000 sichert südwestlich Chaumont.- Abschnitt Andelto - Chatillon s.S. von Gruppe Ottenbacher übernommen.
Durch Überfall einer R.A.D.-Abt. bei Combeau Fontaine (nordwestlich Vesoul) 35 Gefallene, 14 Verwundete.

2.) Gefechtsstände:

Armeegruppe G: Dijon.
A.O.K.19: Chalon s.S.
LXIV.A.K.: Nevers.
LXVI.A.K. und Gruppe Ottenbacher: Langres.
....


KTB 19.Armee.
08.07 Uhr: Chef AOK 19 bittet Chef Kdt.Heeresgebiet Südfrankreich um Besuch zwecks Kenntnisnahme und Lagebesprechung.
           Vereinbarte Zeit heute 11.00 Uhr.
08.50 Uhr: O.Qu. meldet, daß heute Morgen 07.00 Uhr 2 Lkw. zu je 4 to mit insgesamt 8 to Sprengstoff zur 338.I.D. in Marsch gesetzt worden sind.
           Eintreffen dort voraussichtlich im Laufe des Nachmittags.
           LXXXV.A.K. habe gestern die erwartete BedarfsmeIdung an Sprengmitteln nicht abgegeben.
09.35 Uhr: Ia fragt Ia IV. Lw.-Feldkorps nach derzeitiger Feindlage, insbesondere nach Einzelheiten über die im Raum Lyon gemeldete 40 gepanzerten
           Feindfahrzeuge.
           Antwort: Feinddruck auf Kampfgruppe Schwerin offenbar nur durch Terroristen. Die 40 gepanzerten Feindfahrzeuge sind gestern auf dem
           Westufer der Rhone in Gegend westl. Lyon aufgetreten. Nähere Einzelheiten sind dem Korps noch nicht bekannt. Verbindungsoffizier zwecks
           Aufklärung ist unterwegs.
           Ia AOK 19 bittet Ia LXXXV.A.K. durch Kr.-Blitz Lageorientierung von 11. Pz.-Div. für AOK 19 anzufordern.
           Komm. General IV.Lw.-Feldkorps schaltet sich ein: Die 40 gepanzerten Fahrzeuge sollen die Nachhut beim Lösen aus dem bisherigen Auftrag
           angegriffen und dabei 2 Kp. zersprengt haben. Näheres werde noch geklärt und dann sofort gemeldet.
09.45 Uhr: Ia fragt Chef IV. Lw.-Feldkorps, was über die 40 Feindpanzer bekannt sei.
           Antwort: O 1 klärt bei Division. Alsdann Meldung.
           Chef IV. Lw.-Feldkorps weist daraufhin, daß bei Bildung einer neuen Kampfgruppe aus den bisherigen Kampfgruppen Degener und Schwerin
           eine Menge an Pferden und Fahrzeugen frei würden. Die genaue Zahl werde spätestens morgen Abend durchgegeben. Er bitte um Bescheid, was
           dann mit diesem Material werden solle.
10.20 Uhr: la befiehlt L.d.N. schleunigst Funkverbindung mit 11.Pz.-Div. klar zu machen.
           L.d.N. meldet hierzu, daß für diesen Zweck bereits 4 Zwischenfunkstellen eingerichtet seien. Mit baldiger Verbindung sei deshalb zu rechnen.
10.30 Uhr; Ia LXXXV.A.K. meldet Ia AOK 19, daß 2/3 der Marscheinheiten durch St.Marcel hindurch seien. Bei 338. I.D. sei die Lage unverändert.
           Gefechtsaufklärung sei vorgetrieben. Verbindung mit 11.Pz.-Div. bestehen z.Zt. noch nicht.
           Ia weist auf die Notwendigkeit der sofortigen Herstellung dieser Verbindung hin.
10.35 Uhr: O.Qu. teilt Ib IV.Luftw.-Feldkorps mit, daß Dole mit 125 000 Verpflagungsportionen eingerichtet sei. Die notwendige Munition werde von
           Besancon herangeholt. Transportraum könne nicht mehr zur Verfügung gestellt werden.
10.40 Uhr: Ia AOK 19 unterrichtet Ia LXXXV. A.K. von den Vorfällen mit den fdl. Panzerwagen im. Raum Lyon.
           Ia LXXXV.A.K. meldet, daß dort Feindlage ruhig und Aufklärung nach Süden, Osten und Nordosten vorgetrieben sei.
           Ia AOK 19 befiehlt beschleunigte Verbindungsaufnahme mit 11.Pz.-Div. und spätestens bis Mittag eingehende Lageorientierung.
21.20 Uhr: Ia IV. Lw.-Feldkorps meldet Ia AOK 19:
           2.9. , 19.20 Uhr, ist vorzeitige Räumung von Lyon erfolgt, weil 30 - 40 Panzerfahrzeuge in Gegend Ecully.und westl. der Stadt aufgetreten
           waren und die eigenen Nachschubkräfte drängte. II./Gren.-Rgt.736 (Nachhut) bei Übergang über Saone angegriffen. 2 Kp. sollen zersprengt sein.
           In Lyon alle Brücken zerstört, mit Ausnahme einer Straßen und einer Fußgängerbrücke wegen mangelnder Zündung.
           Neuer Sprengtrupp angesetzt. Erfolgsmeldung steht noch aus.
           Marschgruppe Schwerin wurde an Straßengabel Limonez angegriffen. Gruppe Marr dort gefunden. Marsch wurde nach Umleitung nördlich Limonez
           weitergeführt.
           3.9., 07.45 Uhr Feindkräfte haben sich zwischen Gruppen Versen und Manecke geschoben. Beschuß aus 2 Pak und aus vielen Häusern. Seither fehlt
           Verbindung zu Kampfgruppe Manecke.
11.55 Uhr: Ia befiehlt L.d.N. sofort Funkspruch für 11.Pz.-Div. abzuholen.
11.35 Uhr: Chef befiehlt Ia an 11. Pz.-Div. und LXXXV. A.K. durchzugeben, daß die beiden Brücken über den Doubs, nämlich südl. Dole und südl. Verre für
           den Weitermarsch der Kolonnen in Frage kommen.
           Chef weist daraufhin, daß Brücke in Chalon s.S. als Ausweichbrücke z.Zt. noch nicht gesprengt werden darf.
11.40 Uhr; Ia verlangt A.Pi.-Führer. Anschluß besteht z.Zt. noch nicht, wird hergestellt.
11.42 Uhr: Ia AOK orientiert Ia Armeegruppe G über die Feindlage im Raum Lyon, insbesondere über das Auftreten der 30 - 40 gepanzerten Fahrzeuge.
12.07 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Chef A.O.K. daß z.Zt. keine Funkverbindung zu 11.Pz.-Div. bestehe. Ferner, daß die Kampfgruppe Manecke (Nachhutführer)
           im Südteil Villefranche inhaltlich eines Funkspruches von mehreren schwerer Panzern eingeschlossen sei und um Unterstützung bitte.
           Chef weist daraufhin, daß es sich offenbar nur um von Süden und Südwesten kommenden Franzosenpanzer handele und fragt nach der Panzerabwehrkraft
           der bedrängten Kampfgruppe.
           Chef LXXXV.A.K. erwidert, daß Kampfgruppe nur Panzervernichtungsmittel, jedoch keine Pak bei sich habe, dennoch
           müsse sie allein mit den Feindpanzern fertig werden können, zumal vom Korps aus z.Zt. keine Hilfe gegeben werden könne.
           Chef AOK 19 betont die Notwendigkeit, die Nachhut panzerstark zu machen.
12.15 Uhr: Chef Kdt. Heeresgebiet Südfrankreich meldet Ia AOK 19, daß Kdr. Kampfgruppe Dehner heute zwecks Rücksprache zum AOK kommen werde.
           Vereinbarte Zeit: 17.00 Uhr.
12.25 Uhr: Ia der Armee orientiert Id der Armeegruppe G über letzte Feindlage, insbesondere über die Vorgänge im Raum Villefranche - Limonez. Er betont,
           daß hierbei offenbar nicht nur 1 Btl., sondern ein ganzes Rgt. der Nachhut zerschlagen worden sei. Der Feind habe sich bei Limonez zwischen die
           beiden Marschgruppen Manecke und Marr geschoben.
12.30 Uhr: Ia bespricht mit Chef IV.Luftw.-Feldkorps das Feindauftreten bei Limonez und Villefranche und fragt, was IV.Luftw.-Feldkorps in disem Zusammenhang
           unternommen habe.
           Antwort: Wir versuchen, Schwerin zu erreichen. Alsdann kommt sofort Orientierung.
12.32 Uhr: Ia AOK 19 unterrichtet O 1 LXXXV.A.K. davon, daß Brücke über Doubs, südl. Verre, für den Rückmarsch des A.K. vorgesehen sei.
           Frage nach Verbindung mit 11.Pz.-Div. wird damit beantwortet, daß seit 2 Stunden Verb.-Offz. unterwegs sei und gegen 16.30 Uhr zürückerwartet werde.
12.40 Uhr: Chef befiehlt Ia festzustellen, ob auf dem Marine- oder Flakwege noch Verbindung nach Marseille oder Toulon zu erreichen sei. Falls nicht, müsse
           entsprechend nach oben gemeldet werden.
           Ia meldet, daß Verbindungsaufnahme mit 11. Pz.-Div. z.Zt. auf allen Wegen angestrebt werde. Auch Ia LXXXV. A.K. sei angewiesen, beschleunigt
           Verbindung aufzunehmen.
14.05 Uhr: Anruf Komm. General IV.Luftw.-Feldkorps bei Chef AOK:
           Einheit Versen ist herausgehauen worden.
           In Villefranche ist Rgt.-Stab eingeschlossen, Eine Kp., verstärkt durch 8.8 cm Flak angesetzt, um Stab herauszuhauen.
           Bei einem gefallenen frz. Offz. vorgefundene Papiere besagen, daß er dem 1.Zuaven-ngt, angehörte, welches am 5.8. in Oran eingeschifft wurde und
           vermutlich Bestandteil der 3.frz.Pz.-Div. ist.
           Komm.General IV.Luftw.-Feldkorps meldet Chef, daß er soeben auf neuem Gefechtsstand eingetroffen ist.
           Chef betont, daß scharfes Marschieren notwendig.
           Komm. General IV.Luftw.-Feldkorps entgegnet, daß Richter sich morgen früh in befohlener Linie befinden werde.
           Marineangehörige sollen restlos abgeschoben werden. Landesschützen und Sicherungs-Btl. sind auf Befehl des Chef des AOK nach Dijon zur Verteidigung
           in Marsch zu setzen.
15.05 Uhr: Komm. General IV.Luftw.-Feldkorps - Chef AOK 19:
           Komm. General fragt an, wo Korpsstab am besten hingehen soll.
           Chef AOK entgegnet: In Umgebung Chanier oder Beaune. In diese Gegend soll eine gepanzerte Gruppe der 11.Pz.-Div. als Armeereserve kommen.
           Chef will sich noch über den künftigen Korpsgefechtsstand klar werden und Chef IV.Luftw.-Feldkorps Nachricht geben.

Funkspruch. 3.9.44 An AOK 19/Ia Kr.-Blitz 11.Pz.Div.(15.20 Uhr).
In Morez eigene Truppe abgeschnitten Gegenaktion läuft, Starke Aufklärung dorthin ansetzen. Eigener Verbindusgsstab in Lons les Saunier.
A.O.K.19/ Ia Nr.9088/44 geh.

15.30 Uhr: Anfrage Ia bei Flivo, wo Oberst Löhr steckt, Flivo kann keine Auskunft geben.
           Ia will bei Flakbrigade anfragen, wann letzte Nachricht aus Toulon - Marseille ankamen.
16.20 Uhr: Bv.T.O. teilt Ia mit, daß abends ein Zug für 2600 Mann in Chalon bereitstehe. Anfrage, ob Zug abfahren soll, auch wenn er nicht voll besetzt sei.
           Entscheid, daß Abfahrt stattfinden soll, doch ist möglichst dafür zu sorgen, daß der Platz ausgenutzt wird.
           Eine Abfahrt erst morgen erscheint unzweckmäßig, da das Risiko durch Flieger zu groß ist.
17,32 Uhr: Oblt.Bolte meldet Ia, daß Funksprüche an 11.Pz.-Div. abgesetzt worden sind.
18.10 Uhr: O.Qu. meldet Ia, daß LXIV.A.K. um 15.15 Uhr die notwendigen Sprengmittel nach Macon zugeführt erhalten hat,
18.50 Uhr: Chef des LXVI.Korps orientiert den Ia/AOK. , daß gemäß Befehl Armeegruppe G alle Teile der 16.I.D. nach Bourbonne les Bains weitergeleitet werden
           sollen desgleichen das II./221, das ebenfalls zur 16.I.D. gehört, da die Lage bei Bourbonne das Heranführen dieser Teile dringend erforderlich macht.
           Ia sagt Durchführung der Weiterleitung mit Nachdruck zu.
18.52 Uhr: Kommandeur LXXXV.Korps bittet Ia/AOK. sofort beim O.B. vorzutragen, daß die ll.Pz.Div. die ihr gemäß Armeebefehl zugeteilten Brücken nicht benutze.
           Möglicherweise hat die Division den Befehl nicht bekommen und Gen.Knieß hat bereits Abschrift des Befehls der Division zugeleitet.
           Ia will dafür sorgen, daß der Armeebefehl von der ll.Pz.Div. bezüglich der Brückenbenutzung durchgeführt wird.
22.58 Uhr: Funkverbindung zur ll.Pz.Div. infolge atm. Störungen abgerissen.
22.45 Uhr: Der O.B. weist General Dehner auf die Luftaufklärungsergebnisse bei Gex hin und daß dort nunmehr verstärkt gesprengt werden müsse.
23.05 Uhr: Ia/AOK 19 teilt Ia/LXXXV.A.K. mit, daß Luftaufklärung um 19.00 Uhr 5 km nördlich Gex auf der Straße von Gex nach Morez 25 feindliche Lkw. gesichtet
           habe. Es sei deshalb erforderlich, sofort Pontarlier zu sperren. Bei St.Florentine seien überdies Feindzelte und weitere Lkw. gesichtet worden.

Fernschreiben A.O.K. 19/Ia Nr.9089/44 geh. an 11.Pz.Div., 3.9.44.
Kr.-Blitz 11.Pz.-Division Ia
Befehlsempfangenden Offizier für Armeebefehl sofort zu LXXXV.A.K. nach St.Marcel, südostwärts Chalon s.S.

Funkspruch A.O.K.19 an Ia Nr.9091/g.Kdos.an Kr.-Blitz 11.Pz.-Division.
Bezug: AOK 19, Ia Nr.9075/44 g.Kdos.
8 Panther und 2 Panzer IV werden nach Bemannung durch 11. Pz.-Division Armee unmittelbar unterstellt. Zugführer (Offizier) meldet sich zwecks Einweisung bei Ia.

Funkspruch A.O.K.19, Ia Nr.9092/44 g.Kdos., 3.9.44 (15.30 Uhr).
                     1.)11.Pz.-Div.
durch Fernschreibea  2.) IV.Lw.-Feldkorps.
Feindpanzer westl. Saone. Schwache gepanzerte Gruppe in Gegend ostw. Chagny abstellen. Verbindung mit IV.Luftw.-Feldkorps aufnehmen.
Zusatz für Öw.-Feldkorps: Einsatz der gepanzerten Gruppe nur
mit Genehmigung der Armee. Gep. Gruppe durch Fernsprecher anschließen.

Fernschreiben IV.Lw.Feldkorps, Ia Nr. 41 a/44 geh. v. 3.9.44. an A.O.K.19.
Lage 3.9.1944, abends:

1) a) Kampfgruppe Degener:
      Auflösung der Kampfgruppe im Raum südl. Chalon. Zuführung kampfkräftiger Teile zu ihren Divisionen, Sicherungsverbände unter Rgts.-Stab Hardenberg nach
      Raum 12 km ostw. Beaune. Reste Abtransport zu Sammeldienststellen.
   b) Kampfgruppe Richter:
      Marsch in Widerstandslinie. Antreten letzter Teile 19 Uhr hart nördl. Macon, Div.Gef.Stand Demigny.  
   c) Kampfgruppe Schwerin:
      Mit Gruppe Wüst und Gruppe Versen Marsch aus Raum südl. Chalon. Gruppe Manecke (mit Res.Gren.Btl.116 und Gruppe Marr) seit Morgenstunden durch Feind in
      Villefranche abgeschnitten. 16 Uhr eigene schwache Kampfgruppe Angriff auf Villefranche von Norden zur Herstellung der Verbindung, Dabei festgestellt,
      daß Ort und Höhen westl. Villefranche besetzt sind. 3 Pz.Spähwagen wurden erkannt, einer davon abgeschossen. Vermutlich französische Verbände.
      Ein gefallener Offz. des l./franz. Zuaven-Rgts.. Letzte Meldung 19.30 Uhr durch Offizier, der vor Villefranche Feuer erhielt, V. umging. Btl.Marr im
      Angriff auf Villefranche. Verbleib der Masse des Btl. Strobelt (II./736) noch nicht geklärt. Stab und Teile 8.Kp. bei Kampfgruppe Richter eingetroffen.
   d) Korpsgefechtsstand: Chalon, Hotel Royal.
2.) Absicht 4.9.:
   a) Gruppe Degener: Weitere Durchführung der Auflösung.
   b) Gruppe Richter: Bis Mittag Besetzen der Widerstandslinie. Verlauf: Aluze (8 km nordwestl. Givry) - südl. Givry -Saoneknie Chalon - Verlauf der Saone
      bis Brückenkopf Verdun einschl.
   c) Gruppe Schwerin: Versammlung im Raum 10 km südostw. Beaune zur Neugliederung. Div.-Gefechtsstand St.Loup (12 km südostw. Beaune).
   d) Korpsgefechtsstand 4.9. vormittags: Beaune.

Armeeoberkommando 19, Abt.Ia.
A.H. Qu., den 3.9.44
General Kaliebe meldet, 3.9.44., 21.00 Uhr, in Lyon 63 wertvolle Rhoneschiffe versenkt, damit Behelfsbrückenbau mit Schiffen ausreichend lahmgelegt.
Von Nachrichtentruppe ausreichend das Verstärkeramt zerstört.

Tagesmeldung LXXXV.A.K., 3.9.44., 21.00 Uhr an A.O.K.19.
Feind drängte im Laufe des 3.9, im Abschnitt des Gen.-Kdo.
LXXXV.A.K. nicht nach. Gefechtsaufklärung der 338.I.D. hatte keine Feindberührung. Auf Grund der Kämpfe der 11.Pz.-Div. am 3.9. südl. und nördl. Bourg rechnet
das Korps nach Abmarsch von Teilen der 11. Pz.-Div. mit Vordringen des Feindes am 4.9. aus südlicher und südostwärtiger Richtung gegen den Raum der 338.I.D.,
SO Chalon.
Feindliche Fliegertätigkeit am 3.9. reger als an den Vortagen, besonders entlang der Marschstraße B. Durch Tieffliegerangriff fielen bei 338.I.D. aus:
   1 s.F.H.
   4 Bespannfahrzeuge 104 s.Z.-Pferde
   1 Uffz. tot, 8 Mann schwer und leicht verwundet.
   1 fdl. Maschine wurde in Gegend St.Marcel am Nachmittag des 3.9. zur Notlandung gezwungen. Besatzung wurde gefangen.
Das Korps beabsichtigt, in der Nacht zum 4.9. mit 198.I.D. den Marsch hinter den Doubs-Abschnitt anzutreten und mit 338.I.D. den Kaum SO Chalon zu erreichen.
Gefechtsstände ab 4.9., früh: Gen.-Kdo.: Dole 338.I.D.: St.Marcel 198.I.D.: St.Aubin, 13 km SW Dole.

Funkspruch AOK 19/Ia Nr.9098/44 geh, an 11.Pz.Div., 3.9.44, Kr.-Blitz (20.15 Uhr).
Eigene Besatzung Morez und Pontatlier unsicher. Feindliche Panzerspitze (12 Pz. und 25 Lkw.) 19.00 Uhr 5 km nördl. Gex.
Sofort Pontarlier sperren.

Fernschreiben AOK 19/Ia Nr. 9102/44 g.Kdos. an A.Gr.G, 4.9.1944.

Tagesmeldung vom 3.9.1944:
Eigene Luftaufklärung meldet: Feindliche Panzerspitze 18.50 Uhr mit 10-12 Panzern und 20 - 25 Lkw. 5 km nördl. Gex. Richtung Morez. 17.00 Uhr 25 Lkw.
von St.Florentine auf Tonnerre, hart südostwärts St.Florentine 100 Sechsmannzelte Armee rechnet weiter mit überholender Verfolgung des Feindes.
Marschgruppe IV.Lw.Feldkorps Anfang Beaumont (12 km südlich Chalon), Nachhut seit 7.45 Uhr im Kampf bei Villefranche.
LXXXV.A.K. mit Anfang 198.I.D. hart südostw. Chalon, gegen 338.I.D.). südostw. Macon kein Feinddruck.
11.Pz.Div. wehrte am Tage alle von Osten gegen Bourg geführten Feindangriffe ab. Seit 13.30 Uhr Kämpfe mit starken Aufklärungseinheiten in Montrevel.
LXIV.A.K. mit Anfängen 16.I.D. bei Langres, Ende westl. Chateauroux.
Absicht der Armee:
Beziehen Widerstandslinie Givry - Chalon - Verdun - Dole mit 716. und 198.I.D., Aufschließen Restteile IV.Lw. Feldkorps ostw. Chagny, 338.I.D.
weiteres Absetzen in Raum südostw. Chalon. ll.Pz.Div. Lösen vom Feind bei Bourg und Absetzen in Gegend Louhans.
Bereitstellen einer kleinen gepanzerten Kampfgruppe ostwärts Chagny zum Eingreifen nach Norden, Westen und Süden, Sperren bei Pontalier gegen den aus
Raum Gex anmarschierenden Feind. LXIV.Korps Weitermarsch nach Osten. Zuführung 16.I.D. zum LXVI.A.K..
Gefechtsstand IV.Lw.Feldkorps 4.9. vormittags: Beaune, LXXXV.A.K.: Dole.
4.9.1944
Fernschreiben 4.9.44, 19.Armee Ia Nr.9101/44 geh.Kdos. an Armeegruppe G.
Morgenmeldung vom 4.9.44.
IV.Luftwaffen-Feldkorps mit 716.I.D. beim Beziehen, der Widerstandslinie Givry - Chalon - Verdun. Restteile auf dem Marsch in Raum ostwärts Beaune.
LXXXV.A.K. mit 198.I.D. beim Übergang über Doubs bei Navilly (8km südlich Scurry) zum Beziehen der Widerstandslinie Verdun -Dole (ausschl.).
338.I.D. Raum südostwärts Chalon erreicht.
11.Pz.Div. zur Zeit keine Verbindung (Funkstörung).

Kampfgruppe Brodowski an 19.Armee, 4.9.44, 08.30 Uhr.
Nacht ruhig verlaufen. VOn Aufklärung auf Tonnerre noch keine Meldung. Offizier zum Anhalten u.zur Rückführung von Marschgr.der 16.I.D. Maj.Klamp
(II./221, 5.Pz.Jg.A.O.K. I, 4.u.5.A.R.1316 u. Flak-Kampftrupp) noch nicht zurück.
s.Flak-Battr. bei Abgang der Meldung noch nicht eingetroffen.
Bisher keine Fernsprechverbindung mit Dijon, dagegen früh 2.50 Uhr -unleserlich- mit Montbard.

19.Armee Morgenmeldungen vom 4.9.44.
IV.Luftwaffen-Feldkorps:
Über Feind keine neuen Meldungen. Marschbewegungen planmäßig.
Gen.Kdo.LXXXV.A.K.:
Gef.St. 338.I.D. befohlenen Raum erreicht. Einheiten noch auf dem Marsch.
Einheit Richter befohlenen Raum ohne Feindberührung erreicht.
11.Panzer-Division:
Keine Meldung (Funkstörung).
(Ia LXXXV:A.K. meldet: Post und Unterlagen für 11.Pz.Div. um 3.00 Uhr dort abgegeben).

Funkspruch LXIV.A.K. an A.O.K.19, Ia, 4.9., 08.15 Uhr.
Südlich Orleans außer Vorfühlen schwächerer fdl. Aufklärungskräfte Lage unverändert.
Eigene Sicherungen ostwärts Loire in Linie Corbigny -Premery - La Charite. Marschbewegungen verlaufen außer Störungen durch Tieffliegerangriffe und
Terroristenüberfälle planmäßig. 3.9. erreichte Räume gemäß vorgelegter Karte.
89 Terroristen wurden niedergemacht.
Meldung über Verluste bei Tieffliegerangriffen folgt.
1 fdl. Flugzeug wurde abgeschossen.

KTB 19.Armee:
01.10 Uhr: Kdr.Art.Schule Beaune meldet Chef, daß er laut Befehl OKH, durch Armeegruppe G an ihn geleitet, mit seinem Stab in die Heimat abrücken
           soll. Sein Abschnitt sei gestern vom Oberfeldkommandanten in Beaune übernommen worden. Dieser sei vorgestern in Beaune eingetroffen.
           Chef erwidert, daß diese Regelung nicht im Sinne des A.O.K. sei. Der Feldkommandant in Beaune habe als solcher ganz andere Aufgaben als ein
           Truppenkommandeur. Es sei seitens des A.O.K. auch nicht befohlen, daß General Kohl den Abschnitt der Kampfgruppe Schmidt übernehmen solle.
           Der Befehl der Armeegruppe G lautet dahin, daß der Kdr. Art.Schule Beaune "nach Freiwerden" abrücken könne. Den Zeitpunkt des Freiwerdens
           bestimmt jedoch lediglich das A.O.K.
           Kdr. Art.Schule Beaune weist demgegenüber darauf hin, daß er bisher dem Befehlshaber Nordostfrankreich unterstanden und von diesem am 3.9.
           um 11.00 Uhr den Freigabebefehl erhalten habe.
           Chef entgegnet, daß A.O.K.19 am 3.9. um 6.00 Uhr die Befehlsgewalt im Abschnitt übernommen und deshalb der Befehlshaber Nordostfrankreich
           von dieser Zeit ab keine Befehlsbefugnisse über die in diesem Abschnitt eingesetzten Kommandeure mehr gehabt hat. Überdies sei für den
           Oberfeldkommandanten Beaune eine anderweitige Auftragserteilung vorgesehen. Kdr. Art.Schule könne seine ganze Schule mit Ausnahme dessen,
           was Sicherungsaufgaben hat, abtransportieren. Die Entscheidung über seinen eigenen Verbleib liege jedoch beim LXIV.A.K., welchem er durch
           das A.O.K.19 unmittelbar unterstellt worden sei. Er solle deshalb morgen wegen der Entscheidung über seine Verwendung persönlich zum
           LXIV.A.K. fahren. Falls von dort für ihn ein anderer Mann eingesetzt werden könne, werde er persönlich auch vom A.O.K. aus freigegeben.
           Hierüber erwartet Chef für morgen nähere Meldung des Kdr. Artillerie-Schule.
01.45 Uhr: Chef/A.O.K.19 bespricht mit Chef/IV.Luftw.-Feldkorps die Neugliederung der Kampfgruppe Degener. Diese werde morgen mit 4 Sicherungs-Btlen.
           (Gruppe Hardenberg, Gruppe Böhme und 2 Marine-Pionier-Kompanien ) nach Dijon kommen. Kampfgruppe Degener werde alles das bekommen, was die
           Kampfgruppe Schünemann gehabt hat.
02.33 Uhr: Ia berichtet Chef über Ergebnis seines Besuches in Beaune. Für die Kampfgruppe Brodowsky werde aus Beaune noch in der Nacht 1 Sicherungs-Btl.
           in Stärke von etwa 400 Mann abgezogen und in Marsch gesetzt werden .
           Chef weist darauf hin, daß der Einsatz des Sicherungs-Btls. nach grundsätzlichem Befehl nicht in der vorderen Linie sondern in der
           Rückhaltstellung zu erfolgen habe. Dies müsse der Gruppe Brodowsky mitgeteilt werden.
05.30 Uhr: Morgenmeldung LXXXV.A.K.:
             Gef.-Stand 338.I.D. im befohlenen Raum erlebt. Einheiten noch auf dem Marsch.
             Einheit Richter befohlenen Raum ohne Feindberührung erreicht.
05.30 Uhr: Kdr.Flak-Rgt.85 hat Ia AOK.19 mitgeteilt, daß durch Oberst Tyroller in Dijon 3 2 cm Flakgeschütze abgeholt werden können. Kdr. des
           Flak-Rgt.85 möchte wissen, ob Abholung veranlaßt.
           Nachfrage ergibt, daß Anruf bei Oberst Tyroller gestern nicht möglich und heute nachgeholt werden soll
05.50 Uhr: Anruf Ia LXXXV.A.K.: Post und Unterlagen für 11.Pz.-Div. um 03.00 Uhr dort abgegeben.
05.55 Uhr: Morgenmeldung IV.Luftw.-Feldkorps über Feind keine neuen Meldungen. Marschbewegungen planmäßig.
07.30 Uhr: O.B. hat befohlen, daß das von Brodowski zurückbehaltene Btl. der 16.I.D. auf Grund der dortigen Lage vorerst dort verbleibt.
09.45 Uhr: Chef IV.Lw.Feldkorps fragt beim Ia/AOK. an, wann mit dem Eintreffen der gepanzerten Gruppe zu rechnen ist und wohin sie kommen wird. Das Korps
           muß dies unbedingt wissen, da sonst die Brücke gesprengt wird und die Gruppe nicht herüber kann! Ia meint, dann müsse sie eben auf einem
           anderen Wege kommen und zwar dort, wo das LXXXV. Korps übersetze. Wann sie kommen werde, wäre noch nicht bekannt, da erst wieder mit einer
           halben Stunde Verbindung zu der Division besteht. Auf die Frage des Chefs/IV.Lw.Fk., wie stark die Gruppe wäre, antwortet Ia, daß es sich um
           eine verstärkte Komp. handele. Der Chef des IV.Lw.Feldkorps erbittet Bescheid nach Rückfrage bei der ll.Pz.Div., auf welcher Straße die
           gepanzerte Gruppe kommen und wann mit ihrem Eintreffen zu rechnen ist. Ia sagt Bescheid zu.
09.53 Uhr: Chef AOK. weist den A.Pi. nochmals darauf hin, daß er beschleunigt Verbindung mit Gen.Kdo. Dehner auf nehmen und ihm schnellstens Pi.Kräfte zur
           Sperrung des Gebietes zwischen Dole und Pontarlier zuführen müsse. Auf die Frage, wie es mit der Sprengung bei Chalon stehe, antwortet der
           A.Pi.Fü., daß dort alles vorbereitet sei, daß die Brücke jedoch noch für die ll.Pz.Div. offen gehalten sei. Der Chef sagt, daß Chalon in der
           H.K.L. einbegriffen sei und der A.Pi.Fü. soll feststellen, ob die ll.Pz.Div. die Brücke noch brauche, er möge sich dieserhalb mit dem Ia/AOK.
           in Verbindung setzen. Wenn die ll.Pz.Div. die Brücke nicht mehr brauche, dann solle die Brücke sofort gesprengt werden. Ferner soll der A.Pi.Fü.
           feststellen, was der Befh.NO.Frankreich an Pi.Kräften zur Verfügung habe, um diese gleichfalls dem Gen.Kdo. Dehner zuzuführen. Hierüber Meldung
           an Chef.
10.13 Uhr: Ia/AOK. ruft im Auftrage des Chefs Ia Armeegruppe G an und orientiert diesen, daß ein verstärktes Btl. der 16.I.D. mit 2 Batt., 1 Pz.Jg.Kp. und
           einer Flak-Kampfgruppe vom AOK. angehalten wurde, auf Grund der Luftaufklärungsergebnisse von Tonnerre. Es handelt sich hierbei um höchstens
           2 Tage, da das AOK. in Augenblick keine Kräfte zur Verfügung habe. Ia Armeegruppe G weist darauf hin, daß das LXVI.Korps hiervon benachrichtigt
           werden müsse, daß Entscheid über weiteren Verbleib des Btls. beim AOK.19 von Armeegruppe nach Vortrag beim Chef der Armeegruppe kommen würde.
           Ia/Armeegruppe G fragt dann nach der Luftnachrichtenschule 4 ,die zur Bekämpfung innerer Unruhen zurückbehalten war. Ia sagt Feststellung und
           Bescheid zu.
10.20 Uhr: Chef fordert umgehend die Luftaufklärungsergebnisse von Flivo.
10.22 Uhr: O.Qu. AOK.19 meldet dem Chef, daß er in Dijon 80 to Kolonnenraum, zur Verfügung habe und bitte um Weisung der Verwendung.
           Chef sagt, daß mit diesem Raum die Sicherungs-Btlne. des LXIV.Korps zum Gen.Kdo.Dehner befördert werden sollen. Der Chef des LXIV.Korps, der
           sich gerade beim Chef AOK befinde, werde dem O.Qu. durchsagen, wo sich die Btlne. befinden. Sollte die Feststellung nicht möglich sein, so würde
           der O.Qu. Bescheid bekommen, den Kolonnenraum zum LXIV.Korps zu schicken, von welchem alsdann die Verladung erfolge.
11.54 Uhr: Chef befiehlt dem O.Qu., den zur Verfügung stehenden Kolonnenraum in Marsch zu setzen nach Decize über Beaune -Autun. Meldung in Decize beim
           General Täglichsbeck, der die Beladung verantwortlich durchführe. Abfahrt 4.9. 19 Uhr in nicht geschlossener Kolonne, sondern in großen Abständen.
           O.Qu. meint, daß mit Rückkehr der Kolonnen in der Nacht vom 4./5.9. zu rechnen ist.
11.57 Uhr: Ia/LKW. A.K. fragt beim Ia/AOK. nach, wo er Oberst Dehner finden kann und wie Verbindungaufnahne dorthin möglich ist.
           Ia orientiert ihn daraufhin, daß Oberst Dehner in Besancon sitze.
           Ia/LXXXV.Korps teilt noch mit, daß von Feinddruck bisher nichts zu merken sei, daß im übrigen Aufklärung eingesetzt wurde.
12.20 Uhr: Ia AOK. 19 meldet dem Ia Armeegruppe G, daß die Luftnachrichtenschule 4 schon durch Chalon gezogen wurde, oder aber sich hart südlich davon befindet
           und daß sie schnellstens verladen würde.
12.50 Uhr: Funkverbindung zur ll.Pz.Div. infolge Verlegung des Gef.Standes der ll.Pz.Div. unterbrochen.
13.30 Uhr: A.O.K.19 Nr.9118/44 geh. meldet 20km südwestlich Pontarlier Feindkolonne mit 10-12 Panzern und 50-60 Lkw.
14.55 Uhr: A.Pi.Fü. meldet Ia, daß sich Pi.Kdr. 16.I.D. mit 1 Btl. (5 Kpen.) gemeldet hat. Außerdem seien 3 Brücken-Kpen. im Marsch auf Dijon, davon eine
           t.mot. und zwei bahnmot. A.Pi.Fü. möchte die t.mot.-Brücken-Kp. hier behalten, die beiden Eisenbahn-Kpen. als Reserve des A.O.K. nach Straßburg
           abschieben. Er erbittet hierfür Entscheidung des Chefs A.O.K.
15.45 Uhr: O.B. befiehlt Ia, daß Führer der SS-Panzergruppe sofort in Marsch gesetzt werden solle und sich auf Durchfahrt bei Chef /IV.Luftw.-Feldkorps zu
           melden habe. Marschziel Chagny, Stärke 8 Panther V.
           Zur Feindlage gibt O.B. Ia bekannt, daß eigene Truppen bei Fournes von 2 Kpen. ohne Panzer angegriffen worden seien. Eigene Truppe zieht sich
           hinhaltend kämpfend zurück.
           Bezüglich Aufklärung befiehlt O.B. , daß besonderer Wert auf Straße Macon nach Nordwesten nach Cluny und von dort nach Norden gelegt werden müsse.
           Aufklärung nach Nordwesten müsse ebenfalls geflogen werden. Auf folgende Räume sei Flivo sofort vordringlich anzusetzen:
             a) Gebirge Morez,
             b) Raum Dijon,
             c) Raum Macon, nichtig sei, die Spitzen aufzusuchen.
15.55 Uhr: Ia /A.O.K.19 gibt Ia / IV.Luftw.-Feldkorps folgende Luftaufklärungsergebnisse mit taktischer Zeit etwa 13.30 Uhr durch:
             1.) 25 km südwestlich Pontarlier bei les Granges 10 - 15 Feindpanzer und 50 - 60 Lkw. mit Anfang bei les Granges,
             2.) südlich Gex in Richtung nach St.Claude Einzelverkehr nach beiden Richtungen,
             3.) auf Straße Coligny - Lons le Saunier, mit Anfang bei St.Amour, 100 Lkw. und Pkw.
             4.) ostwärts davon auf Straße Montfleur nach Lons le Saunier, zwischen St.Julien - Lensier, 80 bis 100 Lkw. mit leichter Flak und 5 Panzer
                 Richtung Norden,
             5.) 10 abgestellte Lkw. 10 km ostwärts Bourg auf Straße nach Bellegarde.
           Aufklärungsmeldung geht durch Funk gleichzeitig an 11.Panzer-Division.
16.10 Uhr: Ia/A.O.K. unterrichtet Ia /IV.Luftw.-Feldkorps davon, daß dem Korps 8 Panzer zugeleitet werden. Anrollen gegen 19.00 Uhr. Versorgung mit
           Betriebsstoff und Munition müsse durch IV.Luftw.-Feldkorps erfolgen. Jeder Panzer führe 80 Granaten mit sich. Zweite Munitionsausstattung mit
           ebenfalls je 80 Granaten werde vom A.O.K. in den Einsatzraum, nachgeführt. Betriebsstoffbedarf jedes Panzers sei für 100 km 730 Liter.
16.40 Uhr: Ia unterrichtet Qu.l davon, daß die 8 Panzer für IV.Luftw.-Feldkorps nach Chagny in Marsch gesetzt seien und durch IV.Luftw.-Feldkorps versorgt
           werden würden. Die noch hier befindlichen 480 Schuß Munition müssen durch Fahrzeuge O.Qu. beschleunigt zum Einsatz gebracht werden. Qu. 1 erwidert,
           daß dies wegen Fahrzeugmangels nicht vor morgen durchgeführt werden könne.
16,43 Uhr: A.Pi.Fü, unterrichtet Ia vom Sonderauftrag Schneider und fragt, welche Sicherungskräfte hierfür zur Verfügung stünden. Antwort : LXIV.A.K. muß das
           machen. Mit diesem in Verbindung setzen.
17.10 Uhr: Ia LXVI.A.K. bittet Ia /A.O.K., 16.I.D. möglichst auf direktem Wege weiterzuleiten, um die Marschbewegungen des LXVI.A.K. nicht zu stören.
           Er meldet außerdem, daß in Nancy ein zusammengewürfeltes Regiment des LXVI.A.K. sei. Die vorgetriebene Aufklärung habe ergeben, daß ein Waldstück
           nördlich Epinal, etwa 15 km nordwestlich Charmes, unklar, offenbar feindbesetzt sei. Aus Cheaumont seien um 13.00 Uhr feindliche Panzer erschienen.
           Ia/A.O.K. weist darauf hin, daß Feind offenbar versuche, nach Osten zu umfassen.
17.45 Uhr: Chef / A.O.K. unterrichtet Chef der O.F.K. Besancon über Feindaufmarsch im Raum Pontarlier.
           Chef/O.F.K. meldet, daß das Btl.1022 auf dem Wege nach Pontarlier und wahrscheinlich inzwischen schon dort eingetroffen sei. Das Btl. habe
           Panzerfaust und Granatwerfer bei sich. Die vom A.O.K. in Marsch gesetzte Pi.Kp. sei hingegen noch nicht in Erscheinung getreten. Von Artres auf
           dem Wege nach Dole befindliche eigene Truppe sei vorübergehend eingeschlossen worden, jetzt aber auf dem Marsch nach Dole, nach Erfüllung des
           Auftrages in Artres.
           In Besancon befinde sich außer aufgefangenen Leuten keine Truppe mehr.
           Chef /A.O.K. erwähnt, daß Stab 11. Panzer-Division alsbald nach Besancon komme.
           O.B. schaltet sich in das Gespräch ein. Er betont, daß es jetzt um die Wurst gehe. Pontarlier dürfe unter keinen Umständen in Feindeshand fallen.
           Es sei erforderlich, dort sofort einen verantwortlichen Kommandanten einzusetzen, der den Ort mit klarem Verteidigungsauftrag bis zum Letzten zu
           halten hat. O.B. gibt den Befehl, sofort mit sämtlichen verfügbaren Offizieren diese Verteidigungsaufgabe zu übernehmen. Sie müsse unter allen
           Umständen erfüllt werden, um die notwendige Zeit für der Einsatz unserer Panzer zu gewinnen.
           Chef/O.F.K. meldet hierzu, daß Kdr. des Btls. 1022, 1 Oberstleutnant und durchaus geeigneter Soldat, als Kommandant von Pontarlier eingesetzt sei.
           O.B. betont erneut, daß Pontarlier gesperrt und die dortige Verteidigungslinie der Armee unter allen Umständen bis zum letzten kann gehalten werden
           müsse. Mit starkem Feindangriff aus südwestlicher Richtung mit dem Ziele auf Besancon - Belfort sei jederzeit zu rechnen. Deshalb seien, sofort
           anlaufend, Offiziere und Mannschaften, insbesondere auch alle Stäbe, rücksichtslos einzusetzen. Es komme heute noch Flak nach Pontarlier unter dem
           besonders bewährten Kdr. Oberst Tyroller.
18.15 Uhr: Chef /A.O.K. unterrichtet Chef / Armeegruppe G über die Feindlage. Er spricht die erneute Bitte um Verfügung über die 159.I.D. aus. Chef/Armeegruppe G
           genehmigt der Armee, über diese Division nach den Notwendigkeiten der Lage zu verfügen. Chef / Armeegruppe G genehmigt auf Bitte Chef /A.O.K.19
           ferner, daß eine Flakabteilung noch für 2 Tage zur Verfügung der Armee verbleiben könne,
18.22 Uhr: Chef /IV.Luftw.-Feldkorps fragt Ia /A.O.K. ob die zur Sprengung in Aussicht genommene Brücke jetzt hochgehen könne. Antwort : Nein, hierüber müsse
           erst Chef gefragt werden.
           Ia erinnert an baldige Tagesmeldung.
18.30 Uhr: Ia fragt Ia Kampfgruppe Brodowsky, ob Sicherungs-Btl.200 dort eingetroffen sei. Antwort: Jawohl, jedoch nur Kommandeur und 1 schwerer Zug. Der Rest
           sei noch unterwegs, weil er auf dem Marsch Zusammenstoß mit Terroristen gehabt habe. Widerstand sei jedoch gebrochen worden
           Kdr. Sicherungs-Btl.200 übernimmt Gespräch mit der Meldung, daß er mit 220 Mann und 1 schweren Zug ( 1 s.M.G.-Zug, 1 Pak, 1 Fla., 2 Granatwerfer)
           der 13.Kp. eingetroffen sei. Der Zusammenstoß mit den Terroristen sei etwa 20 km entfernt erfolgt.
           Ia bemängelt scharf, daß hierüber keine rechtzeitige Meldung, und daß Eintreff en des Btls. mit so erheblicher Verspätung erfolgt sei. Er befiehlt
           sofortige Meldung, wenn gesamtes Btl. eingetroffen.
18.34 Uhr: Chef /LXXXV.A.K. meldet Chef /A.O.K., daß von 198.I.D. bis 4.30 Uhr alles herübergekommen sei. Im Anschluß sei die 11.Panzer-Division gefolgt.
           Chef/A.O.K. gibt Chef /LXXXV.A.K. neuen Einsatzabschnitt im Raum Südschleife Mesmay (linke Trennungslinie) am Fluß entlang bis nach Mouchard (ausschl.)
           bekannt. Andernfalls würde die linke Flanke offen sein. Chef befiehlt, in einer Stunde Absicht für den neuen Einsatzraum zu melden.
           Chef/LXXXV.A.K. weist darauf hin, daß an Menschen nichts mehr aufzutreiben sei.
18.50 Uhr: Chef gibt Major Hiltrop Befehl, Oberst Allert zum sofortigen Abmarsch zu veranlassen. Armee selbst würde spätestens morgen Abend folgen.
18.58 Uhr: Chef fragt Ia /LXIV.A.K., ob über 159.I.D. Neues bekannt sei. Antwort: Nein. Es bestehe seit heute früh keine Verbindung mehr. Neuer Auftrag sei durch
           Funk über das Korps übermittelt worden.
           Chef gibt bekannt, daß Armeegruppe Verwendung 159.I.D. als Armeereserve genehmigt hat.
           Ia/LXIV.A.K. meldet, daß Kommandierender General und Ia noch heute beim A.O.K. vorsprechen werden.
19.00 Uhr: Chef /Kampfgruppe Brodowsky meldet Ia, daß telefonische Verbindung mit Pontarlier bestehe. Von dort sei nichts Neues bekannt. Das Btl.1022 liege in der
           Nähe von Valderan im Kampf mit Terroristen. General Dehner fahre jetzt nach dort.
19.00 Uhr: Ia 11.Pz.Div, meldet dem Chef, daß seit 1.1/2 Stunden der Feind auf die Straße Besancon und 4 km westlich davon aus Richtung südlich des Flusses schieße.
           Es sind Schüsse leichten Kalibers, die genau auf der Straße liegen. Durch Einnahme der Höhe 594 Südostwärts Bourg wurden Gefangene des Tun.Schtz.Rgt.4
           der 3.alger.Div. gemacht.
           Bisher Kampfgruppe Hax im Raum Besancon eingetroffen. Divisionskommandeur hat die Absicht, Gruppe Hax auf das Südufer durchzuziehen. Chef meint, daß
           dies durchaus dem Auftrage der Armee entspricht, den entsprechenden Befehl habe der O 3 der Division mitbekommen und überdies würde er sofort durch
           Fernschreiben an die Division übermittelt. Wichtig ist die Verbindungaufnahme mit Dehner. Der Ia der Division meldet noch, daß die Stimmung der Division
           noch ausgezeichnet sei und daß die Versammlung in dem befohlenen Raum noch etwas dauern werde.
20.20 Uhr: Befehl Chef an ll.Pz.Dlv., eine verstärkte Regts.Gruppe sofort nach Besancon in Marsch zu setzen, dort mit Gen.Kdo. Dehner Verbindung aufzunehmen,
           Sperraufgabe übernehmen in Linie Byans - Chouzelot - Cheron - Orlans, tief eingeschnittenes Tal nördlich Besancon.
20.25 Uhr: Ia - Oberstleutnant Schönborn, LXXXV.A.K.: Oberstleutnant Schönborn meldet: Auf Straße Besancon - Dole -südwestl. Besancon liegt feindl. Artilleriefeuer
           (anscheinend Terroristen) .
20.50 Uhr: Ia teilt Ia/IV.Lw.Feldkorps mit, daß der 715.I.D. keine Heereswaffen mitzugeben sind (H.Art. usw.).
21.55 Uhr: Ia - Ia/ll.Pz.Div.:
           Die 20 R.S.V.-Zugmaschinen können nur mit Zustimmung der Armeegruppe G freigegeben werden. Ia/AOK.19 will sich für das Freiwerden einsetzen.
           Anfrage bei ll.Pz.Div., ob Brücke bei Chalon noch benötigt wird. Antwort: Nein, kann schon gesprengt werden.
22.05 Uhr: Ia teilt Major Bagdan/lV.Lw.Feldkorps mit, daß Brücke bei Chalon für ll.Pz.Div. nicht mehr benötigt wird.
22.30 Uhr: Major Meier, O.F.K.590, meldet, daß Gen.Ltn. Kohl gemäß Befehl A.O.K. nach Besancon mit unterstellten F.K. 893, 987, 992 zu Gruppe Dehner abrückt.

Fernschreiben AOK.19/Ia Nr.9101/44 g.Kdos. an Armeegruppe G.
Feind verlegte heute westl. der Saone bei Villefranche Teilen unserer Nachhut den Rückweg (anscheinend 3.franz. Pz.Div.).
Luftaufklärung ergab Feindansammlungen nordwestl, Montbard und gegen Abend eine feindl. Panzerspitze (12 Panzer und 1 Btl. auf . Lkw.) auf der Straße von Gex
nach Norden.
A.O.K. hat den Eindruck, daß zusammenhängende Angriffe von Norden (Montbard) und von Süden (Gex) gegen die Armee unmittelbar bevorstehen. Verstärkung der schwachen
örtl. Besetzungen ist angeordnet, sie sind aber nicht ausreichend. A.O.K. beantragt deshalb Belassen der 159.Div. im Armeebereich.
Es wird in Kürze zu prüfen sein, ob das Hereinschleusen des LXIV.A.K. in vollem Umfang durchgeführt werden soll.

Morgenmeldung 4.9.1944 A.O.K.19 Ia Nr.9103/44 geh.Kdos. an A.Gr.G..
IV.Luftwaffen-Feldkorps mit 716. I.D. beim Beziehen der Widerstandslinie Givry - Chalon - Verdun. Restteile auf dem Marsch in Raum ostwärts Beaune.
LXXXV.A.K. mit 198.I.D. beim Übergang über Doubs bei Navilly (8km südlich Seurry) zum Beziehen der Widerstandslinie Verdun -Dôle (ausschl.).
338.I.D. Raum südostwärts Chalon erreicht.
11.Pz.Div. zur Zeit keine Verbindung (Funkstörung).

Funkspruch A.O.K.19 Ia Nr.9105/44 geheim an 11.Pz.Div. 4.9.44.
Wo Gerichtsstand? Wie Einsatzgliederung der Division?
Sofortige Meldung.

Funkspruch A.O.K.19 Ia Nr.9106/44 an 11.Pz.Div. 4.9.1944.
Wird von Division Brücke Chalon noch benötigt? Auf welcher Straße und über welche Brücke kommt die in Gegend Chagny abzustellende gepanzerte Gruppe heran?
Beschleunigte Antwort erforderlich.

Fernschreiben A.O.K.19 Ia Nr. 9111/44 geheim, an Admiral frz.Südküste, 4.9.1944.
Bei der letzten Marschgruppe röm. LXIV.A.K. befinden sich rund 7 000 Marine-Soldaten vom Admiral Atlantikküste; Anfang 4.9. bei Chateauneuf, 50 km südostw.
Bourges. Admiral franz. Südküste setzt alle nur irgendwie verfügbaren Kfz. im Einvernehmen mit LXIV.A.K., Gefechtsstand Dijon, ein, um dadurch möglichst viel
Soldaten der Kriegsmarine beschleunigt heranzuziehen.

Funkspruch 11.Pz.Div. an A.O.K.19, 4.9.44 10.25 Uhr.
Absetzen weiter planmäßig. Verst.Pz.Gren.Rgt.110 auf Marsch Raum um Lampierre(?).

Fernschreiben Gen.Kdo.IV.Luftw.-Feldkorps, Ia Nr. 50 a/44 geheim an A.O.K.19, v. 4.9.44, 20.35 Uhr.

Betr.: Lage 4.9. abends.
1.) a) Schwerin: Einfließen der Kampfgruppe Wüst (Res.Art.Abt.28 und 13/35) in Raum 10 km nördlich Chalon des Res.Gren.Btl.116 in Raum 6 km nördlich Chalon, der
       Kampfgruppe Versen im Raum 6 km südlich Beaune. Ende der Kampfgruppe Schwerin nördlich Chalon. Gefechtsstand voraussichtlich 4 km ostw. Beaune.
    b) Degener: Rgts.Stab Böhme und Sicherungseinheiten erreichten Dijon zur Sicherung, Weitere Einheiten auf Marsch bereits nördl. Chalon. Gefechtsstand Degener
       Dijon.
    c) 716.I.D.: Besetzen Widerstandslinie durch Kampfgruppe Hafner beiderseits Chalon, Kampfgruppe Ahrens ostw. anschließend bis Brückenkopf Verdun
       (einschließlich). Westlich Hafner bis rechte Korpsgrenze fließt Kampfgruppe Bauer ein. Radfahrkomp. 4 (1) sichert Straße westl. und südw. Chalon bis
       Übernahme durch Kampfgruppe Bauer. Div.Gefechtsstand Demigny (8 km ostw. Chagny).
    d) Feindbild: Berichtigung der Meldung über Z K/n. südl. Tournus v.4.9. Nachtruppen Schwerin durch etwa 50 Terroristen 3.9. mit amerikanischen Offizieren
       angegriffen. Sonst keine neuen Erkenntnisse.
2.) Absicht 5.9.
    a) Schwerin: Zusammenziehen der Restteile zur Neuformierung ostw. bis südostw. Beaune.
    b) Degener: Übernahme der Sicherung im befohlenen Abschnitt Dijon durch gesamte Kampfgruppe.
    c) Einrichten zur Verteidigung.
    d) Korpsgefechtsstand Beaune.

LXVI.A.K. an A.O.K.19, 4.9.44, 21.30 Uhr, Lt. Wandke, Kurier LXVI.A.K. , meldet auf Befehl Ia LXVI.A.K.:
(Langres):
   14.30 Uhr Bahnhof Pulney bei Neufchateau Feind rastend festgestellt: 14 M.T.W.
                                                                         4 Panzerspähwagen
                                                                         4 Lkw. mit s.M.G. bemannt.
             In Mirecourt ist Gruppe Jesser mit 1 Btl. und 1 A.A.
   16.25 Uhr hat die A.A.Aufklärung abgebrochen, da Feind in Richtung Südosten angetreten ist.
             In Charmes an der Brücke (Mosel) sind Terroristen. Feindlage im Wald westlich Charmes ist ungeklärt.
             In Nancy 1 eigenes Rgt, westlich Nancy 14.00 Uhr feindfrei.
LXVI.A.K. bittet,
 1.) daß II.Btl. 221 beschleunigt in den Raum Mirecourt zugeführt wird.
     Chef LXVI.A.K. hat deswegen mit Armeegruppe G gesprochen, Gespräch wurde unterbrochen.fernschriftlicher Entscheid wird erbeten.
 2.) Die Schnellen Abteilungen 602 und 608 bekommen in Dijon keinen Betriebsstoff. Sie sollen auf Befehl der 16.I.D. nach Mirecourt marschieren. Um sofortige
     Betriebsstoffversorgung wird gebeten.

Aufklärungsmeldung vom 4.9.44.:
12.40 - 15.10 Uhr:
Flugweg: Dijon - Dole - Pontarlier - Morez - Gex - St.Claude -Oyonax- Bourg - Montfleur - St.Julien - Dijon.
Ergebnis:
Straße Pontarlier — St.Laurent zwischen les Grangres und Mouthe 10 — 15 Panzer und 50 - 60 Lkw, Richtung Pontarlier fahrend.
Straße St. Laurent - Gex Einzelverkehr (etwa 10 Lkw.) Richtung Nord.
Straße Gex - St.Claude: Kein Verkehr.
Straße St.Claude - Oyonaix wegen Flakabwehr nicht eingesehen.
Straße Oyonaix - Bourg, 10 km ostw. Bourg, 10 Lkw. abgestellt.
Straße Bourg Lons les Saulnier zwischen Bourg und Coligny ungefähr 100 Lkw. und Pkw Richtung Nord.
Straße Pont d'Ain - Lons le Saulnier, 25 km südl. Lons le Saulnier, 5 Panzer und 80 - 100 Lkw. (zum Teil mit leichter Flak) und Pkw, Richtung Nord,
Straße Mantua - Lons le Saulnier kein Verkehr festgestellt.
Abwehr: Mittlere Flak bei Gex und südostw. St.Claude, Leichte Flak zwischen Montfleur und St.Julien.
4 Mustang 15 km südostw. Chalon.

Tagesmeldung vom 4.9.1944, A.O.K.19, Ia Nr. 9125/44 g.Kdos..
Erwarteter Feinddruck von nordwestl. Dijon (Montbard) nicht eingetreten. Gestriger starker Panzerfeind bei Villefranche heute nur unerheblich nachgedrückt.
Es ist damit zu rechnen, daß dieser Panzerfeind morgen entweder in Gegend Chalon die eigene H.K.L. angreift, oder westlich Chalon ausholend in die
Marschbewegung des LXIV.Korps stoßen wird. Sicherungen zum Schutz dieser Marschbewegungen sind nach Süden vorgeschoben, Feind zwischen Saone und schweizer
Grenze hat zu neuer überholender Verfolgung Richtung Besancon und Pontarlier angesetzt. Vermutete Feindkräfte mindestens 1 Div.. ll.Pz.Div. und andere Teile
dagegen angesetzt. Es muß damit gerechnet werden, daß Feind mit allen Mitteln die überholende Verfolgung bis Belfort erzwingen will. Es ist notwendig, daß
in den Raum Belfort neue Kräfte zugeführt werden, um diese Enge offen zu halten. A.O.K, kann dorthin nennenswerte Kräfte noch nicht abstellen. Ausbau eines
Belfortsperriegels wird vom A.O.K. in Angriff genommen.
Nachhut IV.Luftw.-Feldkorps 3.9., 7.45 Uhr bei Villefranche durch Flankenstoß des Feindes abgeschnitten, von überlegenen Kräften - dabei bis zu etwa
25 Panzern - angegriffen und zerschlagen (siehe Tagesmeldung 3,9.44). 4.9., 12.45 Uhr Angriff von 2 Kp. gegen Nachhut bei Tournus. Nachhut setzte sich
weiter nach Norden ab. IV.Luftw.-Feldkorps bezog mit 716.I.D. Stellung im Abschnitt Höhengelande westlich Givry - Givry - Chalon - Verdun (ausschl.).

LXXXV.A.K. übernahm mit 198.I.D. Abschnitt Verdun (einschl.) - Dole (auschl.).
338.I.D. südostwärts Chalon.
Korps hatte keine Feindberührung.
11.Pz.Div. schlug, wie nachträglich gemeldet, bei Montreve in erbittertem Kampf feindliche Aufklärungsabteilung. Division vernichtete dabei 3 Sherman,
24 Panzerspähwagen, 3 Spw., 3 Pak, 2 Gr.W., 37 Willy, 7 Lkw. und 20 Pkw., 280 Feindtote, 126 Gefangene, 60 deutsche Soldaten befreit. Division setzte sich
weiter nach Norden ab und erreichte mit Kampfgruppe Hax (verst.Pz.Gren.Rgt.) Raum um Dampierre, mit verst.Pz.Gren.Rgt.111 zum Schutz Ostflanke der Armee
Gegend Louhans. Um eine Überflügelung der Armee durch hart an der Schweizer Grenze vorgehende Feindkräfte zu verhindern, wurde zur Sperrung der Enge bei
Pontarlier eine Kampfgruppe in Marsch gesetzt. Außerdem wurde Generalkommando Dehner ein Sich.Btl, zugeführt.

LXIV.A.K. erreichte mit Anfang Raum ostw. Dijon. 16.I.D. wurde bereits mit Teilen LXVI.A.K. zugeführt.

Absichten der Armee:
Halten der Linie von Chatillon - Montbard - Autun - Chalon -Do1e - Pontarlier.
Übernahme Sicherung Dijon durch Kampfgruppe Degener.
Aufschließen Masse 159.I.D. nordostwärts Dijon.
Einsatz 338.I.D. im Abschnitt Mündung Loue in Doubs bis Grange de Vaivre.
Verlegung von starken Teilen 11.Panz.Division in Raum südl. Besancon zur Sperrung der Loue-Ubergänge und Verhindern feindl. überholender Verfolgung
Richtung Belfort.
Weitere Verstärkung Abschnitt Gen.Kdo. Dehner durch Zuführung einer verst.Rgts.-Gruppe der 159.I.D. im Raum südlich Besancon.
Einsatz Flakregiment 18 (ohne eine le.Abt.) und eine Kp. Heeres-Pi.Btl. 669 im Abschnitt Gen.Kdo.Dehner.
Weitermarsch LXIV.A.K. nach Osten.
Zuführung weiterer Teile 16.I.D. zum LXVI.Korps.
Gefechtsstand A.O.K.19 Dijon,
              IV.Luftw.-Feldkorps Beaune,
              LXXXV.A.K. Dôle,
              Gen.Kdo.Dehner Besancon,
              Gen.Kdo.LXIV.A.K. Dijon,
              11.Pz.Div. hartwestlich Besancon.
5.9.1944
Morgenmeldungen.
1.) 11.Pz.DIv.: In Durchführung Armeebefehl eine Kampfgruppe zur Betonung Brückenkopf Besancon, eine Kampfgruppe zum Angriff ostw. Besancon nach
    S bis zur Love angesetzt. Teile Sperrverband Pontarlier erste Feindberührung bei Ornans. Rest noch in Marsch.
    Nachhut 22.00 Uhr Brücke Navilly passiert.
2.) IV.Lw.-Fk.: 05.00 Uhr: K.b.E.
3.) LXXXV.A:K., 05.10 Uhr:
    a) Einheit Courbiere mit Stab in Dole eingetroffen außer Pz.-Jägern und Fla-Kp., Nachr.-Abt. 50 %. Übrige Teile auf den Weg in der befohlenen Raum.
    b) Einheit Richter K.b.E.
    c) In 1 Stunde nähere Meldung, da Verbindung noch schlecht.
4.) LXIV.A.K., 05.58 Uhr:
    Wegen Unterbrechung der Funkverbindungen z.Zt. noch keine Meldung der unterstellten Einheiten. Morgenmeldung folgt sofort nach
    Eingang dieser Meldungen.

Morgenmeldung 5.9.1944, A.O.K.19 Abt. Ia Nr.9127 /44 geh. an A.Gr.G.
338.I.D. versammelt sich im Raum Dole, um Loue-Abschnitt zwischen Louemündung und Grange de Vaivre zu besetzen.
Auf Pontarlier angesetzter Sperrverband der 11.Pz.-Div. hatte erste Feindberührung bei Ornans (wahrscheinlich Freifranzosen mit Panzerspähwagen).

KTB 19.Armee.
01.25 Uhr: Ia LXXXV.A.K. meldet Ia AOK 19, daß von dem II.Kuban-Kosaken-Btl., das am linken Flügel des LXXXV.A.K., an Loue, eingesetzt ist, eine Kp.
           geflohen sei, nachdem diese Kp. durch Terroristen, überfallen wurde und der Offz. dabei gefallen ist. Im Verlaufe des Abends ist eine weitere Kp.
           weggelaufen - Gespräch unterbrochen, da Ia AOK später anrufen will.
02.10 Uhr: Ia LXXXV.A.K. ruft an und meldet weiter, daß voraussichtlich Restteile des Kuban-Kosaken-Btl. noch am Zusammenfluß von Loue und Doubs liegen.
           Genaue Feststellung über noch vorhandene Teile des Btl. wird gemacht.
           Nach einer Meldung dieses Btl. sollen südlich des Flusses bei Mont Sous Vaudrey 14 Pz.-Späh-Wagen und auch Panzer gesehen worden sein. Ferner sollen
           bereits einige Panzer auf dem Nordufer des Loue sein und sich im Foret de Chaux mit Widerstandskräften, die sich dort verstärkt und versteift haben,
           vereinigt haben. Das Korps rechnet damit, daß in den frühen morgenstunden des 5.9. ein Angriff auf Dole erfolgen wird. Zu diesem Zwecke hat das Korps
           das Herausziehen eines Btl. aus dem linken Abschnitt zur Verlegung an den Süd- und Südostrand von Dole veranlaßt. Das Btl. wird voraussichtlich in
           den Morgenstunde des 5.9. am Bestimmungsort eintreffen.
           Die dringende Bitte des Korps geht dahin, dem Korps eine gepanzerte Gruppe, oder aber Pz.-Abwehrwaffen zur Verfügung zu stellen, da das Korps sonst
           den Panzern wehrlos gegenübersteht.
01.40 Uhr: Chef AOK 19 fragt Chef LXIV.A.K. nach dem Verbleib der 159.I.D., die gem. Befehl der Armee angehalten und in einen Raum nordostw. von Dijon zugeführt
           werden sollte.
           Chef LXIV.A.K. meldet, daß er nach Erhalt des Befehls vom Chef AOK 19, die Division anzuhalten und eine Rgt.-Gruppe in den Raum von Besancon zu
           führen, einen Funkspruch über das Generalkdo. des LXIV.A.K. an die Division gerichtet habe. Dieser Funksprach wurde vom Gen.Kdo. quittiert, ob jedoch
           von der Division, ist ihm nicht bekannt. Ihm ist ferner der Div.-Gef.-Stand und der gegenwärtige Standort der Division nicht bekannt.
           Der Chef teilt ihm mit, daß der Div.-Kdr. der 159.I.D. sich beim AOK befände und gemeldet habe, daß sich die Division etwa schon 100 km weiter
           nördlich befinde und Chef AOK 19 macht dem Chef LXIV.A.K. den Vorwurf, daß er nicht gewußt habe, wo der Div.-Gef.-Stand und die Division sich befunden
           habe und auch dieses dem Chef AOK 19 beim Befehlsempfang nicht gemeldet habe, da sonst die Armee Mittel und Wege gefunden hätte, die Division zu finden,
           anzuhalten und wie beabsichtigt, eine Rgt.-Gruppe zum Einsatz in den Raum von Besancon zu führen.
           Da nun die Division etwa einen Tagesmarsch weiter ist, kann dies nicht geschehen und die daraus entstehenden Folgen sind im Augenblick noch nicht
           abzusehen.
           Der Einwand des Chef LXIV.A.K., von der Armeegruppe G den Befehl zu haben, die Division nur in einen bestimmten Raum durchzuschleusen, wird durch Chef
           AOK 19 verwiesen, da das Korps den eindeutigen Befehl von der Armee erhalten habe, die 159.I.D. anzuhalten und sie in den Raum von Besancon zuzuführen.
           Chef LXIV.A.K. meldet, daß er diesen Befehl auch so verstanden habe und auch entsprechend seinen Funkspruch an die Division gerichtet habe. Er bitte
           den neuen Aufenthalt der Division durch den Div.-Kdr. festzustellen, da dieser dazu neige, zu übertreiben und der Chef LXIV.A.K. der Meinung ist, daß
           sich durchaus noch eine Rgt.-Gruppe von dieser Div. für den Raum Besancon abzweigen lasse.
02.00 Uhr: Chef AOK 19 befiehlt den Chef LXIV.A.K., da die 159.I.D. zu weit vorgeprellt ist, nunmehr aus den im hiesigen Raum liegenden Teilen des LXIV.Korps
           eine Rgt.-Gruppe zu bilden und Vorschlag über Durchführung umgehend zu melden.
02.40 Uhr: Ia fragt den Ia IV.Luftw.-Feldkorps, ob die nach dort in Marsch gesetzten 8 Panther bereits eingetroffen sind. Ia IV.Luftw.-Feldkorps verneint und
           Ia AOK 19 befiehlt, einen Offz. auf der Straße den Panthern entgegen in Marsch zu setzen, um sie richtig dem IV. Luftw.Feldkorps zuzuführen.
           Der Führer der Panther sei genauestens bei der Armee eingewiesen, so daß es unverständlich wäre, daß sie bisher noch nicht eingetroffen sind.
           Meldung über Eintreffen wird erbeten.
02.42 Uhr: Ia teilt Ia LXXXV.A.K. mit, daß nach Vortrag beim Chef über den zu erwartenden Eingriff bei Dole von der Armee im Augenblick keine Kräfte zur Verfügung
           gestellt werden können. Es wird darauf hingewiesen, daß noch heute Nacht und morgen Früh die 338.I.D. und Masse der 11. Pz.-Div. durch den dortigen
           Raum ziehen, so daß hierdurch genügend Schutz gegen einen evtl. Angriff auch mit Panzern, vorhanden wäre.
03.10 Uhr: Chef LXIV.A.K. meldet dem Ia, daß von der Gruppe Welzel eine Abt. (mot.) hier im Raum liege und eine andere auf Fahrrädern bei Autun. Letztere komme
           zur Bildung der Rgt.-Gruppe nicht in Frage, da sie zu weit abliege und zu unbeweglich sei.
           Ia befiehlt, daß die mot.-Abt. sofort in den Raum nach Besancon zum General-Kdo. Dehner in Marsch zu setzen sei und daß über die andere Abt. bei Autun
           noch entschieden würde, da sie möglicherweise durch Kolonnenraum transportiert werden könne. Über Transport mit Kolonnenraum muß noch mit dem O.Qu.
           gesprochen werden. Bescheid hierüber folgt. Auf jeden Fall soll die mot.-Abt. sich umgehend in Marsch setzen und bei General-Kdo. Dehner melden.
03.33 Uhr: A.Pi.-Führer meldet:
            1.) Lyon/Saone: Straßenbrücke und Brückensteg hart ostw. Vaise (1 : 80 000) nicht zerstört. Zündung versagte. Abermals entsandter Zündtrupp stieß
                am 3.9. um 23.30 Uhr auf fdl. Pz.-Späh-Wagen an der Brücke.
            2.) Brücke über L'Ayergues-R. bei Anse unvollkommen zerstört. Brückenmitte in 4 m Breite stehengeblieben. Beschränkt passierbar. Nachsprengung wegen
                Mun.-Mangel und Feindlage nicht möglich.
            3.) Brücke bei La Chapelle über den westl. Nebenbach der Saone eingestürzt bis auf 1 m Brückenbreite. Nur für Fußgänger passierbar.
7.40 Uhr: Ic meldet Chef, daß nach englischen Rundfunkmeldungen 7.amerikanische I.D. heute Nacht im Raum Belfort Fallschirmjäger abgesetzt habe, um Rückzug der
          19.Armee zu sperren.
7.55 Uhr: Platzkommandant Belfort meldet Chef A.O.K. auf Rückfrage, daß dort im Raum Belfort von Fallschirmspringern bisher nichts bekannt sei. Bekannt sei
          lediglich, daß in der Gegend südlich Montbeliard die Terroristen mit Fallschirmspringern durchsetzt seien.
          Chef verlangt sofortige Überprüfung der Rundfunkmeldung und Meldung an A.O.K. mit Ausnahmegespräch.
8.25 Uhr: Chef fragt Ia LXIV.A.K., ob dort Panne mit der 159.I.D. bekannt sei. Ia LXIV.A.K. bejaht und meldet, daß sofort die Gruppe Haeckel in Richtung Besancon
          in Marsch gesetzt qorden sei, außerdem sei ein Sich.Btl. nach Besancon unterwegs. Die Gruppe Haeckel führe 2 Schnelle Abteilungen und die 13. und 14.Kp.
          ihres Rgt. Alle diese Einheiten seien allerdings nur beh.mot, das Sich.Btl., daß aus Bourg weggekommen sei, werde im Pendelverkehr auf Fahrrädern
          befördert. A.K. sei überzeugt, daß alles klappen werde.
          Chef betont, es müsse alles getan werden, um die Schnellen Abteilungen baldigst heranzubringen. Dann sei sofort Meldung zu machen.
8.30 Uhr: Ia LXXXV.A.K. meldet Chef, daß die beiden Hauptbrücken bei Parcey und Belmont gesprengt seien. Gefechtsaufklärung sei vorgetrieben. Feind sei offenbar
          übergesetzt.
          Chef betont, daß es äußerst wichtig sei, schnell mit allen Kräften in den befohlenen Raum hineinzukommen.
8.40 Uhr: Ia fragt Ia LXIV.A.K., ob Schnelle Abteilungen weggekommen seien. Antwort: Eine Abteilung ist über Dijon hinaus, wird abgedreht. Bisher noch keine
          Meldung über ihren Verbleib. Die hintere Abteilung habe die 13. und 14. Kp. bei sich. außerdem sei ein Sich.Btl. in Richtung Besancon in Marsch gesetzt.
8.45 Uhr: Ia 11.Pz.Div. gibt Ia A.O.K. folgende Feindorientierung:
          1.) Feindartillerie schießt auf Straße westlich Besancon jetzt schweres Kaliber. Außerdem M.G.-Feuer in diesem Raum.
          2.) Ortschaft Ornans, 13 km südsüdostwärts Besancon von starkem Feind mit Pak besetzt. Dort nicht durchzukommen.
          3.) Bei Valdahon sind Teile der Kampfgruppe Degener durch Panzer aufgerieben.
          4.) In Baume(les Dames) sitzt Feind mit Spähwagen.
          5.) 11. Pz.Div. selbst ist noch nicht beieinander, insbesondere sind noch keine Panzar da.
          Ia 11.Pz.Div. fragt, was Armee zu tun gedenke. Es müsse sofort die 15.Pz.Div. hier heruntergezogen werden. Es komme jedoch auf Minuten an, sonst könnte
          alles zu spät sein. Zur Zeit liege starkes Artilleriefeuer im Raum des Gefechtsstandes der 11.Pz.Div.
8.55 Uhr: O1 LXXXV.A.K. meldet Ia, daß von der Einheit Fink bisher keine Feindberührung gemeldet sei. Stab 338.I.D. sei in Dole eingetroffen, ebenso 50% der
          Nachrichten-Abteilung und 100% der Fla-Kompanien und die Panzerjäger. Die übrigen Teile seien noch in Bewegung auf Do1e.
9.25 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Ia, daß seine Kräfte zur Zeit so seien, daß auf 4 km 100 Mann, auf 60 km 16 Rohre und 3 Pak kämen. Es könnten deshalb nur Brücken
          und Wege besetzt, jedoch keine durchlaufende H.K.L. gebildet werden.
9.35 Uhr: Kdr. 11.Pz.Div. meldet Chef, daß schweres Artilleriefeuer auf allen Straßen von Westen nach Osten im Raum Besancon liege. Ein Btl. auf der Höhe südlich
          Besancon bei Beure werde stark angegriffen. Über den Einsatz der 3.amerikanischen Division bei Ornans Befehle bisher eine genaue Meldung. Wahrscheinlich
          sperre die Division bei Etalon auf der Straße nach Molderon. Bei Baume les Dames sei sie über den Abschnitt nach Norden hinaus.
          Absicht der 11.Pz.Div. sei, in jetziger Stellung zu halten und abzusperren. Eingetroffene Panzer werden nach Baume les Dames vorstossen.
          Chef betont, es werde Aufgabe der Division sein, nördlich des Doubs bis zur Schweizer Grenze zu sperren, auf der Linie Ile - Ponteron - Schweizer Grenze.
9.45 Uhr: Ia 11.Pz.Div. meldet Ia A.O.K., daß die Flak zur Zeit SO Besancon stehe. In Baume les Dames sei Feind mit starken Panzerspähwagenkräften. Die 11.Pz.Div.
          sei mit 1 Btl. des Pz.Gren.Rgt.111 und 4 Pak hiergegen eingesetzt. 2 weitere Btl. stünden südwestlich Besancon. Dort sei die Lage zur Zeit ruhig. Mit
          Pontarlier sei die Verbindung abgerissen. Der gegebene Befehl sei jedoch noch hingekommen. Vom Btl.1022 sei 1 Ep. in Pontarlier, die anderen bei Valreon
          im Gefecht. Ia weist darauf hin, daß nach Befehl des O.B. von der 11.Pz.Div. keine weiteren Kräfte mehr ostwärts des Doubs eingesetzt werden sollen.
          Der Auftrag der 11. Pz. Div. sei jetzt, den Doubs mit Drehpunkt Montbeliard zu sperren.
9.50 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Chef A.O.K., daß der befohlene Abschnitt noch nicht in der Hand des Korps sei. Die Pi.-Einheit sei noch zersprengt und teils noch
          im Kampf mit Terroristen. Aufklärung sei angesetzt.
          Chef A.O.K. unterrichtet Chef LXXXV.A.K. über die Feindlage im Raum Besancon - Baume les Dames. Offenbar Ziele der Einsatz der 3.amerikanischen Div. auf
          Belfort. O.B. habe befohlen, daß südlich des Doubs nichts mehr hineingesteckt werde. Der Doubs sei zu sperren und zu halten. Dies müsse so schnell wie
          möglich eingeleitet und die notwendigen Brückensprengungen dabei beachtet werden.
          338.I.D. sei beschleunigt entlang des Doubs bis Besancon zu leiten. Das Korps solle sich schon jetzt darauf einstellen, daß heute Nacht vielleicht eine
          Frontverkürzung zwischen Saone und Doubs befohlen werde.
10.05 Uhr: Ia - O.Qu.:
           Ia fragt an, ob Munition für die 8 Panther bei General Petersen herangeschafft worden ist.
           Ltn.Bieneck hatte in der Nacht den Auftrag, Munition nach Mirande zuzuführen. Dort wurde jedoch niemand vorgefunden. Es stellt sich heraus, daß die
           Munition tatsächlich nach Mirande, südostwärts Dijon sollte. Dorthin wird sie nun sofort geschafft.
10.15 Uhr: Anruf Oberstleutnant Wilutzky bei Ia:
             1.) Oberstleutnant W. übermittelt Einverständnis des Chefs, daß nur eine Pi.Komp. zurückbehalten wird.
             2.) Bitte um Einsatz von Kampfflugzeugen wird weitergegeben.
             3.) Id/AOK.l9 soll Bestand aufnehmen, was von den bisher noch nicht genannten Divisionen an Resten noch vorhanden ist.
             4.) Ia/AOK.19 orientiert Oberstleutnant W. über die Lage.
10.25 Uhr: Major Bräuer teilt Chef mit, daß größere Einheiten feindl. Fallschirmjäger bei Belfort nicht beobachtet werden konnten. Es könnte sich darum handeln,
           daß zur Unterstützung der Banden englische und amerik. Fallschirmjäger abgesetzt worden sind.
           Chef weist Major Bräuer darauf hin, in Bezug auf Aufklärung sehr aktiv zu sein, es müßten unbedingt Alarmeinheiten gebildet werden. Laufende Orientierung
           des AOK. notwendig. Major Bräuer betont, daß Stab Oberst Hübner noch nicht ausreichend erscheint, es sei eine Einrichtung in Belfort notwendig, die
           kontrolliert, welche Einheiten sieh schon früher dort gesammelt hatten. Chef ist der Auffassung, daß alles (der Schwamm) möglichst rücksichtslos aus
           Belfort herausgeworfen werden muß, was nicht irgendwie noch Kampfkraft besitzt. Zu dieser Aufgabe soll der Stab General Hedrich herangezogen werden
           (Kdt.H.G.S.O.Frankreich). Major Bräuer hat General Hedrich den Befehl des AOK. zu übermitteln, aus Belfort alles an Einheiten zu entfernen, was nicht für
           Versorgung und Nachschub der kämpfenden Truppe unbedingt nötig sei. Es muß nach dem Grundsatz gehandelt werden: Heraus aus Belfort und gegen die Grenze
           drücken, da niemand über die Grenze hinüber darf!
10.40 Uhr: Kom.General IV.Lw.Feldkorps teilt mit, daß gepanzerte Gruppe nicht eingetroffen. In Chalon sollen 5 feindl. Panzer eingebrochen sein. Es besteht durchaus
           die Möglichkeit, daß es sich hierbei nur um eine Spitze handelt und noch mehr hinterher kommt.
           Chef bittet Korn.Gen. IV.Lw.Feldkorps, sich schon jetzt darauf einzurichten, daß heute nacht zurückgeklappt wird, trotzdem einige Telle noch nicht heran
           sind. Diese Maßnahme wird notwendig sein, da sich fast von allen Seiten feindlicher Druck ergibt, sogar im Rücken.
10.45 Uhr: Chef Armeegruppe G - Chef AOK.19.
           Chef Armeegruppe G hält das Zurückklappen des linken Flügels an Straße Besancon - Montbeliard für zu stark.
           Chef AOK.19 befürchtet, daß zu langes Warten leicht gefährlich werden könnte; wenn der Absprung nicht rechtzeitig gefunden würde, könnte leicht zu viel in
           dem Sack bleiben. Nochmalige Überlegung der zu treffenden Maßnahmen soll erfolgen.
           Chef AOK.19 ist der Auffassung daß für den ganzen Schwamm für den Kampf untauglicher Einheiten, der sich in Belfort befindet, ein Ventil nach Osten befunden
           werden muß.
           Chef Armeegruppe G ist damit einverstanden, daß diese Einheiten rücksichtslos über die Grenze abgeschoben werden.
           Chef Armeegruppe G teilt weiterhin mit, daß Oberst Zorn als O.Qu. zur Armeegruppe G mit dem heutigen Tage versetzt worden ist. Es kann auf ihn nicht
           verzichtet werden, da gemäß Befehl die O.Qu.-Abteilung der Armeegruppe G mit dem heutigen Tage stehen soll. Als Nachfolger für Oberst Zorn schlägt Chef
           Armeegruppe G Oberstleutnant Schulz vor, als Nachfolger für Oberstleutnant Schulz Major v. Stülpnagel.
           Chef AOK.19 gibt zu Bedenken, daß es im gegenwärtigen Augenblick nicht vertretbar sei, sowohl den O.Qu. als auch den Qu. 1 zu wechseln.
11.10 Uhr: Anruf Hauptmann Hartmann beim Ia:
           Die 8 Panther sind heute nacht 1.00 Uhr in Auxonne gewesen und von dort nach Besancon abmarschiert. Hptm. Hartmann verfolgt Spur weiter und meldet laufend.
11.15 Uhr: Gen.Oberst Blaskowitz - Chef AOK.19:
           Gen.Oberst Blaskowitz ist der Auffassung daß, wenn Zurückklappen wie von der Armee geplant schnell erfolgt, eine Menge von Spezialkräften zurückbleibt
           (Marine, Artillerie). Gen.Oberst B. ist der Meinung, daß man sich je nach dem etwa erfolgenden Druck zu entscheiden habe. Die Nordflanke mache dem AOK.
           keine Sorge. Nach Möglichkeit solle kein zu scharfes Tempo eingeschlagen werden, damit die wertvollen Spezialisten der Artillerie und Marine nicht verloren
           werden.
11.25 Uhr: Chef AOK.19/Kommandeur 11.Pz.Div.:
           Nach Rücksprache mit Gen.Oberst Blaskowitz hat Armeegruppe folgende Ansicht: Linker Flügel bei Morteau erwünscht. Wietersheim teilt mit, daß Gegner bei
           Baume ein Btl. stehen hat. Bewegungen der Division außerordentlich schwierig, da Gruppierung zu langsam fortschreitet. Chef fragt an, ob durchkommen nach
           Osten (Morteau) möglich. Wietersheim verneint und stellt fest, daß die einzige Möglichkeit nach Norden ist. Chef schlagt vor, bei Montbeliard
           herüberzudrehen und dann nach Süden abzudrehen. Wietersheim bestätigt diese Meinung und fügt hinzu, daß die Richtung Pont de Roide ist. Chef teilt mit, daß
           2 schnelle Abteilungen nach Besancon zugeführt und Wietersheim unterstellt werden sollen. Wietersheim will sich jedoch führungsmäßig nicht damit belasten.
           Daher soll Unterstellung der beiden Abteilungen unter Einheit Wehner erfolgen.
11.35 Uhr: Anruf Oberstleutnant Bahr: Chef befiehlt Weitermarsch der 159.Res.Div. in Richtung Vesoul.
11.40 Uhr: General Petersen fragt bei Chef an, was mit den 3 Btlnen. der Einheit Degener in Dijon werden solle, da befehlsmäßige Unterstellung unter IV.Lw.Feldkorps
           ungünstig.
           Chef teilt mit, daß Entscheidung noch getroffen wird, wahrscheinlich erfolgt gleich weitere Inmarschsetzung.
12.05 Uhr: Ia - Ia/ll.Pz.Div.:
           ll.Pz.Div. soll 8 Panther der SS-Div. Hohenstaufen übernehmen. Sie befinden sich seit 1.00 Uhr von Auxonne auf dem Marsch nach Besancon. Der Führer,
           Oberscharführer X, soll sofort verhaftet werden, da er gegen den schriftlichen Befehl des A.O.K. nach Osten marschiert ist.
12.25 Uhr: Ia teilt O.Qu. mit, daß 2 schnelle Abteilungen keinen Betriebsstoff bekommen hätten.
           O.Qu.-Abteilung soll an Tankstelle Anweisung geben, daß alle Einheiten, die aus Westen kommen, versorgt werden.
12.30 Uhr: Kom.Adm.franz.Südküste teilt Ia mit, daß letzte Funksprüche aus Toulon und Marseille am 29.8. aufgenommen wurden, jedoch nicht mehr zu entschlüsseln waren,
           da anscheinend unter Kampfeinwirkung gegeben.
12.40 Uhr: Anruf Chef bei Ia/Armeegrunpe G:
           AOK.19 beläßt vorgeschobene Sicherung mit örtlichen Berichtigungen z.B. beim IV.Lw.Feldkorps noch heute nacht. Einheit v.Wietersheim wird von Montbeliard
           nach Süden soweit als möglich vorgedrückt. Allgemeine Richtung Morteau. Ia/Armeegruppe G betont, daß Strafen und Eisenbahnen von Besancon nach Belfort in
           jedem Falle freigekämpft werden müssen. Chef AOK.19 teilt mit, daß 159.Res.Div. als Verstärkung in den Raum Besancon gehen soll.
           Ia/Armeegruppe G läßt wissen, daß in Belfort für die 11.Pz.Div. die Möglichkeit bestehe, Ersatzfahrzeuge zu beschaffen. Anforderung müsse bei Maior Conrad
           erfolgen.
12.50 Uhr: Ia - Ia/ll.Pz.Div.:
           Südlich Besancon dringt Gegner sehr stark gegen die Straße von Dole nach Besancon. Gegner hat sich im Dorf Avanne um 12.15 Uhr festgesetzt.
13.05 Uhr: Chef IV.Lw.Feldkorps - Ia AOK.:
           Ia teilt mit, daß Führer der gepanzerten Einheit sich nach Auxonne zur ll.Pz.Div. trotz mündlicher und schriftlicher Anweisung in Marsch gesetzt hat.
           IV.Lw.Feldkorps meldet, daß inzwischen in Chalon wesentlich mehr Panzer festgestellt worden sind. Darüherhinaus sollen sich nach Aussagen von Überläufern
           im Raum von Buxy etwa 200 Fahrzeuge befinden.
13.10 Uhr: Chef - Major Schuster LXIV.A.K.:
           159.Res.Div. soll morgen abend nach Besancon in Marsch gesetzt werden, dort wird sie Gruppe Degener unterstellt. Nach Auffassung des Chefs kommt es darauf
           an, daß sich LXIV.A.K. ohne die Division kampffähige Verbände schafft.
13.15 Uhr: Chef AOK.19 - Chef LXIV.A.K.:
           Chef LXIV.A.K. meldet, daß Wietersheim ein Btl. südl. Besancon heute abend herauszieht. Damit ist der Brückenkopf Besancon nicht zu halten. Es wäre
           mindestens notwendig, daß am Brückenkopf ein Btl. verbleibt, so lange, bis Ablösung heran ist.
           Den Kampfeindruck bezeichnet Chef LXIV.A.K. vorläufig als ruhig. Auf Straße Dole - Besancon und auf Straße Gray - Besancon liegt Artilleriefeuer. Verkehr
           muß weiter nördlich umgeleitet werden.
           Chef teilt mit, daß dem A.K. die l59.Res.Div. heute abend oder heute nacht zugeführt wird. Daneben sollen noch 2 schnelle Abteilungen kommen, doch ist mit
           ihnen nicht vor morgen früh zu rechnen. Chef AOK.19 will ll.Pz.Div. veranlassen, zunächst 1 Btl. für Brückenkopf Besancon stehen zu lassen.
           LXIV.A.K. soll Abschnitt Besancon - Baume übernehmen.
13.25 Uhr: Chef orientiert O.B., daß LXIV.A.K. durch gestrigen Tagesmarsch erhebliche Verluste durch Jabos hatte. Daher entscheidet O.B.: Marsch hat bei Nacht zu erfolgen.
           Wietersheim muß bei Brückenkopf Besancon ein Btl. so lange belassen, bis Ablösung und Verstärkung durch 2 schn.Abteilungen sowie durch 159.Res.Div. erfolgt ist.
13.30 Uhr: Ia ll.Pz.Div. bestätigt, daß Avanne feindbesetzt.
           Südwestlich Besancon ist Gegner bei Avanne über den Fluß. ll.Pz.Div. mit Teilen aus Busy herausgedrängt. Gegner verdichtet sich vor Kampfgruppe Hax. Laufend
           Aufklärung des Gegners festgestellt.
           Chef AOK.19 betont, Brückenkopf bei Besancon muß von 11.Pz.Div. auf jeden Fall besetzt bleiben, bis Ablösung heran. Für ll.Pz.Div. ergeben sich folgende
           Aufgaben:
             1.) Riegelstellung im Norden,
             2.) Brückenkopf Besancon,
             3.) Sperrung bei Baume.
           Hauptdruck des Gegners liegt im Aufgenblick bei Besancon und Baume.
           Frage Chef, ob nicht möglich, Avanne auszubügeln.
           Ia/ll.Pz.Div.: Nicht möglich, da keine Kräfte vorhanden.
13.35 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Chef A.O.K., daß Brückenkopf westl. Besancon in der Hand des Feindes sei. In Abschnitt A.K. herrscht im übrigen Ruhe.
13.45 Uhr: Ia teilt Chef IV.Luftw.-Feldkorps mit, daß die 8 für IV.Luftw.-Feldkorps bestimmten Panzer von der 11. Pz.-Div. vereinnahmt worden seien. Dies lasse sich
           jetzt schwerlich noch ändern. IV.Luftw.-Feldkorps müsse sehen, sich anderweit zu behelfen.
           Chef IV.Luftw.-Feldkorps weist daraufhin, daß Panzerabwehrwaffen fehlen.
           Ia erwidert, daß hier O.Qu. sicher helfen könne.
           Chef IV.Luftw.-Feldkorps weist daraufhin, daß die Lage ohne Einsatz der Panzer für das Korps besonders schwierig sei. In Chalon seien fdl.Panzer, in Taize
           fdl. Infanterie und 200 Feindfahrzeuge in Buxy. Der Feind greife demnach auf breiter Front an. Von Höhe 449 bis Chagny sei die eigene Front offen, da auch
           die Art.-Abt. noch nicht eingetroffen sei.
           Wegen der Position für die Nacht kann Ia dem IV.Luftw.-Feldkorps noch keinen Bescheid geben, daß hierüber noch weiterer Befehl der Armeegruppe abgewartet
           werden muß.
14.00 Uhr: Chef verständigt A.Pi.-Führer, daß General-Kdo.Dehner dringend Sprengmunition braucht. A.Pi.-Füher erwidert, daß Sprengmunition vorhanden, aber kein
           Transportraum gestellt werden kann.
           Chef betont, daß dieser von O.Qu. gestellt werden müsse.
           Frage nach Brückensprengung beantwortet A.Pi.-Führer damit, daß an der Saone alle Brücken gesprengt, am Doubs die Sprengungen im Gange seien.
           Die aufgefangene Pi.-Kp. behalte A.Pi.-Führer wegen des Sprengungseinsatzes.
14.05 Uhr: Ia bittet O 1 der Armeegruppe G, beim Chef der Armeegruppe G dahin vorstellig zu werden, daß alle Straßen im Raum Remiremont - Gerardmere - Colmar (einschl.)
           für die Armee freigehalten werden. Ia erbittet sofortige Verständigung nach Entscheidung.
14.07 Uhr: O.B. bespricht mit Ia 11.Pz.-Div. Feindlage, betont, daß die schwierigste Aufgabe z.Zt. Besancon sei. Dort dürfe Feind unter keinen Umständen durchbrechen.
           Die 159.I.D. werde zur Entlastung herangeführt. Auch die SS-Panzer seien nach Besancon unterwegs. Sie seien bereits von einem Pz.-Rgt. der Division vereinnahmt
           worden.
           Ia 11.Pz.-Div. betont, daß alles getan werden würde, was irgendwie gemacht werden könne.
14.15 Uhr: Chef - Kapt.Löffler (Kom.Adm.franz.Südküste) : Dienststelle Adm.franz.Südküste soll nach Belfort verlegen, dort alle erfaßbaren Einheiten zu Alarmeinheiten
           zusammenfassen gegen etwaige Luftlandetruppen.
15.20 Uhr: Ia /ll.Pz.Div. fragt Ia /AOK 19 was geschehen soll, wenn die Ablösung nicht kommt. Ia /AOK 19 sagt, daß alles getan wird, damit die Ablösung herankomme.
           Es handele sich um eine Schnelle Abteilung, 1 Sicherungs-Btl. und Teile der 159.Div. Sie sollen sich auf dem Gefechtsstand von Dehner melden, müssen von dort
           entsprechend eingewiesen werden. Ia/11. Pz.Div. meldet, daß sich der Feind laufend verstärkt und bereits 8 Geschütze festgestellt wurden.
           Ia/AOK 19 bittet zu klären, ob der Leutnant der die 8 Panther vereinnahmt hat, den Befehl des Oberscharführers wirklich nicht gesehen hat. Der Oberscharführer
           hatte schriftlichen Befehl von der Armee, zum IV.Luftw.Feldkorps zu marschieren. Ia/ll.Pz.Div. will das prüfen.
15.30 Uhr: Kommandierender General vom IV.Luftw.Feldkorps orientiert den Ia/AOK 19, daß der Feind in Corcelle nordwestlich von Chalon mit Infanterie und Panzern
           eingebrochen ist. Vom IV.Luftw.-Feldkorps wurde ein Gegenangriff aus westlicher Richtung angesetzt. In Chalon s.S. ist gleichfalls Gefechtslärm zu hören.
           6 Panzer sind über Kanalbrücke mit Infanterie gedrungen. Die dort vorhandenen 3 Panzerabwehrkanonen sind ausgefallen General Richter nicht auffindbar.
15.37 Uhr: Generaloberst Blaskowitz teilt dem Chef / AOK mit, daß er den Gedanken bezüglich der Brückenkopfbildung unter Führung von General Kniess für sehr gut halte.
           Der Brückenkopf solle unabhängig von der Weststellung aufgebaut werden. Beim LXIV.A.K. stehe viel Flakartillerie zur Verfügung, die auch ein gewisser Schutz
           gegen Luftlandung bilde. Sie sollen mit zur Brückenkopfbildung benutzt werden unter Heranziehung von Spezialisten.
           Die "Schmidt—Regimenter" gehören zum Arbeitsschutz der Weststellung und damit zum Reichsführer Himmler. Sie können nicht vereinnahmt werden. Der Brückenkopf
           soll militärisch vor Weststellung im Raum Belfort - Montbeliard ausgebaut werden. Genaues wird, noch Ia der Armeegruppe G durchsagen.
           Chef/AOK 19 orientiert Generaloberst Blaskowitz kurz über Lage bei Chalon s.S. und daß gegen erfolgten Einbruch bei Corcelle Gegenangriff läuft. Generaloberst
           Blaskowitz sagt, daß zur Auffrischung der Verbände der Armee die Armee an keine Kriegsgliederung gebunden ist. Sie soll ihre Einheiten auffüllen, mit den
           anfallenden, organisch nicht zu den Divisionen gehörenden Verbänden aller Wehrmachtteile.
15.50 Uhr: Ia gibt Befehl an Adjutant von Gruppe Degener, daß die Kampfgruppe Degener ab 19.30 Uhr sich in Dijon abmarschbereit halten soll. Zielangabe folgt.
           Der Ia Gruppe Degener kommt an den Apparat und teilt Ia/AOK 19 mit, daß noch 2 Btle. fehlen. Ia/AOK 19 entscheidet, daß versucht werden solle die 2 Btle.
           heranzubringen, die übrigen vorhandenen 3 Btle. müssten zu dem befohlenen Zeitpunkt abmarschbereit sein. Die 2 fehlenden Btle. würden dann evt. nachgeschleust.
15.58 Uhr: Kommandierender General / IV.Luftw.-Feldkorps fragt Ia/AOK 19, ob die neue Linie nicht direkt nach Chagny an den Fluß führen kann. Ia will dem Chef vortragen und
           dann Bescheid durchgeben.
16.30 Uhr: Ia/AOK 19 fragt Ia/LXIV.A.K.nach dem Gefechtsstand der 159.Div. Ia/LXIV.A.K. meldet, daß sich der Gefechtsstand bei St.Loup befinde und daß sich gerade ein
           Verbindungs-Offizier zu dieser Division beim Korps aufhalte. Er schickt ihn gemäß Anweisung Ia/AOK 19 sofort zum Empfang eines Befehls zur Armee.
16.42 Uhr: 0 1/11.Pz.Div. orientiert den Ia kurz über die Lage:
             Am rechten Flügel läuft die Bewegung planmäßig. Gegen Avanne wird ein Unternehmen gestartet. Gegen den Feind bei Baume les Dames wurde gleichfalls ein
             Gegenangriff unternommen. In diesem Ort sitzt das 4.tunesische Rgt. der 3.algerischen Division, wogegen das Feldersatz-Btl. mit Panzern angesetzt wurde.
             Der Gegner wehre sich heftig und es sei bereits zum Häuserkampf gekommen. Gegner sei zurückgewichen. Gefecht noch im Gange. Der Feind hatte gleichfalls die
             Höhen südlich des Ortes besetzt. Es soll mit Teilen von Hax am Südufer nachgestoßen werden Im Ort sind Teile der 11.Pz.Div. im Westen und Norden eingedrungen.
             Teile der 11.Pz.Div. haben im Norden von Besancon Rioz um 13.00 Uhr erreicht mit dem Marschziel l'Isle.
17.15 Uhr: Kommandierender General/IV. Luftw.-Feldkorps fragt Chef/AOK 19 ob die Linie des Korps nicht verkürzt werden kann, indem diese gleich von Palleau an den Fluß
           bei Chagny führe. Chef meint, das wäre eine Frage des Anschlusses.
           General Petersen weist darauf hin, daß ihn die neue Linie 1 Btl. koste. Chef sagt, daß durch die direkte Linie von Palleau nach Chagny der Bogen vom Doubs und
           Saone nicht überwacht wäre, sodaß der Feind übersetzen könne, ohne daß es bemerkt würde. Es soll die Brücke bei Verdun zerstört werden, Brückenkopf zurücknehmen
           und 1 Kp. bei Bragny belassen werden.
           General Petersen meldet noch, daß der Gegenangriff bei Corcelle an der Straße im Gange ist und daß General Richter wieder aufgetaucht wäre. General Petersen
           fragt, ob Chagny aufgegeben werden kann, um hinter den Fluß zu gehen. Chef will erst das LXIV.A.K. fragen ob deren Einheiten über Chagny marschieren.
           Ferner orientiert der Chef den Kommandierenden General, daß er sich darauf einrichten müsse, die 338. und. 198.I.D zu übernehmen.
17.25 Uhr: Chef/AOK 19 fragt Chef/LXIV. A.K. auf welcher Straße die Verbände des Korps marschieren. Chef /LXIV.A.K. meldet, daß die Verbände sich auf der Straße von Autun
           über Nolay nach Beaune bewegen.
17.45 Uhr: Ia/AOK 19 teilt Chef / IV.Luftw.-Feldkorps mit, daß dieses voraussichtlich morgen oder übermorgen 198. und 338.I.D. übernehmen müsse. Chef/ IV.Luftw.-Feldkorps
           weist darauf hin, daß das LXXXV.Korps dem IV.Luftw.-Feldkorps eine Nachrichten-Abteilung zurücklassen müsse, da sonst die Führung der beiden neuen Divisionen
           nicht möglich wäre. Das Korps hat zuviel Ausfälle an Nachrichtengerät. Ia/AOK 19 sagt, daß dieses erst mit Oberst Kutscher besprochen werden müßte.
           Ia: Wegen der Abkürzung der Linie hat der K.G. bereits mit dem Chef gesprochen und über weitere Absichten der Armee und über die Linie komme ein Armeebefehl
           heraus.
18.00 Uhr: Ia/AOK 19 gibt an Ia/LXIV.A.K. den Befehl, daß das II./221 in Marsch zu setzen ist über Dijon - Langres nach Bourbonne.
18.54 Uhr: Chef weist den Platzkommandanten von Belfort, Major Breuer, darauf hin, daß seine Leute unbedingt halten müßten und daß bereits Panzerkräfte von hier nach dort
           in Marsch gesetzt wären. In jedem Falle ist solange zu halten, bis die dort eintreffen.
19.05 Uhr: Ia/ll.Pz.Div. orientiert kurz den Ia/AOK 19:
             Baume les Dames bereinigt. Um 17.30 Uhr im Raum südostwärts von Besancon starke Angriffe im Höhengelände. Bei Avanne konnte nichts unternommen werden.
             Es wird wohl ein kleiner Vorstoß laufen um zu sehen wie stark der Gegner dort ist. Am Tage laufend Angriffe gegen die Stellung von Hax, die aber im
             wesentlichen abgeschlagen wurden.
             Gefechtsstand, macht Stellungswechsel und wird versuchen über Belfort Anschluß zur Armee zu bekommen.
             Ia/ll.Pz.Div. bittet nochmals darum, daß die ablösenden Infanterie-Teile rechtzeitig kommen. Ia/AOK 19 teilt mit, daß bereits 1 Offizier vorausgeschickt
             wurde, um das Heranbringen dieser Teile zu gewährleisten.
19.15 Uhr: Ia/Armeegruppe G gibt dem Ia/AOK 19 die Entscheidung der Armeegruppe G durch:
             Die Schnelle Abteilung ist umgehend zu 666 in Marsch zu setzen; wenn sie unterwegs ist, soll sie weitermarschieren. Die zweite Schnelle Abteilung kann die
             Armee behalten, dafür muß jedoch das II./221 sofort in Marsch gesetzt werden, Ia/AOK 19 meldet, daß sich die Schnelle Abteilung 608 bereits in Mirecourt
             befände und daß die andere Schnelle Abteilung bei der Armee gebunden sei. Das Btl. 221 hat bereits den Befehl zum Abmarsch erhalten, jedoch unter der
             Voraussetzung, daß die Armee auch die zweite Schnelle Abteilung behalten dürfe. Ia/Armeegruppe G sagt, daß das nicht in Frage komme, da diese Abteilung im
             Norden gleichfalls dringend benötigt werde.
19.20 Uhr: Ia teilt dem Chef /AOK 19 die Entscheidung der Armeegruppe G mit.
20.04 Uhr: Kom.Gen. IV.Lw.Feldkorps berichtet Ia/AOK, daß nördlich Chalon bei Farges 10 feindl. Panzer und 10 Pz.Spähwagen mit aufgesessener Inf. durchgebrochen seien.
           Die Pz.Abwehrwaffen. seien ausgefallen.
           Kommandierender Gen. fragt, ob das Korps unter diesen Umständen auf Chagny zurückweichen solle. Chagny scheine auf alle Fälle für morgen das Ziel der feindl.
           Panzer zu sein.
           Ia weist darauf hin, daß spätestens heute nacht die schn. Abteilung nach dort komme, sie habe SFL- und andere Pak bei sich. Die Abteilung müsse bereits bis
           gegen Mitternacht dort sein, sie komme von 15 km westl. Autun und sei als Nahtreserve des Korps gedacht. Wegen weiteren Absetzens des Korps komme morgen Befehl
           mit Karte.
20.58 Uhr: Ia/LXIV.A.K. meldet 0 1/AOK., daß II./221 wie befohlen nach Bourbonne zur 16.I.D. heute abend in Marsch gesetzt worden sei.
21.05 Uhr: Ia/IV.Lw.Fk. meldet Ia/AOK., daß Pi.Kp.338 den Befehl habe, alle Saone-Brücken zu sprengen. Das ginge mit Rücksicht auf die Marschbewegungen z.Zt. jedoch
           noch nicht.
           Die Brücken bei St.Johann und bei Serre sowie die, wo die Gruppe Becker übersetzen wolle, müssen unbedingt noch erhalten bleiben.
           Ia betont demgegenüber, daß der Sprengauftrag nur für bestimmte einzelne nicht mehr benötigte Brücken gegeben worden sei. Er werde die Angelegenheit sofort
           durch Rücksprache mit A.Pi.Fü. überprüfen.
           Ia/IV.Lw.Fk. weist darauf hin, daß die Angelegenheit sehr eilig sei, weil die Sprengungen bereits um 22 Uhr erfolgen sollen.
21.55 Uhr: Chef AOK.19 will Chef Gen.Kdo.Dehner sprechen, LdN meldet jedoch, daß z.Zt. keine Verbindung dorthin bestehe, weil das Kabel durch eine von unseren Pionieren
           durchgeführte Brückensprengung zerstört sei.
22.18 Uhr: Chef gibt L.d.Fu. folgenden Funkspruch für 11.Pz.Div. auf:
            "Abendluftaufklärung zeigt starke Mot-Kolonnen von Baume les Dames bis Pontarlier. Feindschwerpunkt morgen im Baume les Dames und vielleicht Montbeliard.
            Baume les Dames unbedingt stark machen! AOK.19/Ia, takt.Zeit 22.23 Uhr. Funkspruch ist sofort als Kr.C. durchzugeben.
22.55 Uhr: Ia Armeegruppe gibt Ia AOK. folgende Feindorientierung: Es besteht derEindruck, daß 12.amerik. Panzer-Div. über Epinal in den Raum Straßburg zu stoßen
           beabsichtige.
           Ia Armeegruppe weist darauf hin, daß LXVI.A.K. sich beschwere, daß AOK.19 Teile der 16.I.D. festhalte. Es sei jetzt erforderlich, nichts mehr auseinanderzureißen.
           Die Meldung Marschverlegung ist bei der Armeegruppe eingetroffen.
           Die Frage des Ia Armeegruppe, ob Entscheidung über schn. Abteilung beim AOK. eingegangen sei, wird bejaht!
           Ia/A.O.K. weist darauf hin, daß zur Feindlage z.Zt. nichts Neues zu melden sei. Die Abendmeldung sei unterwegs.
           Baume les Dames sei bereinigt, jedoch zeichne sich bereits ein neuer Stoß des Feindes in dieser Richtung ab.
23.15 Uhr: Chef fragt Ia, ob der Funkspruch von 12.31 Uhr abgesetzt und die Feindaufklärung dem Gen.Kdo.Dehner gefunkt worden sei. Ia wird sofort das Erforderliche
           veranlassen.
23.17 Uhr: L.d.N. meldet Ia, daß z.Zt. keine Verbindung zur Gruppe Dehner bestehe.
23.40 Uhr: Ia fragt L.d.N., ob Spruch Feindaufklärung abgesetzt sei. Antwort: Wird gerade befördert. Ia befiehlt Meldung, wann Spruch abgesetzt.
23.45 Uhr: Ia gibt A.Nafü. folgenden Befehl des O.B. bekannt: A.Nafü. soll persönlich prüfen und melden, daß Funkspruch an ll.Pz.Div. und Gen.Kdo.Dehner bezüglich
           Feindaufklärung abgesetzt sei.

Aufklärungsmeldung v. 5.9.1944:
7,05 - 8.25 Uhr: Flugweg Dijon - Dole - Lons 1e Saulnier -St.Laurent - Morez - St.Laurent - Pontarlier -Blamont - Montbelliard - Luxeuil.
Ergebnis:
Straße Dijon - Poligny eigener Verkehr.
Straße Poligny - Lons la Saulnier kein Verkehr.
Straße Lons le Saulnier - St.Laurent etwa 15 abgestellte Mot-Fahrzeuge und Einzelverkehr in beiden Richtungen.
Straße St.Laurent - Morez 5 Kfz. in beiden Richtungen.
In Morez etwa 35 Kfz. abgestellt.
Straße St.Laurent - Pontarlier 2 Mot-Kolonnen je 25 Fahrzeuge, Spitze etwa 12 km süd1. Pontarlier. Bei erster Kolonne 2 Panzer mit aufgesessener Infanterie.
Auf allen Straßen um Pontarlier Straßensperren durch gefällte Bäum und span. Reiter.
Straße Champagnole - Pontarlier Mot-Kolonne 20 Fahrzeuge, Spitze 1 km vor Pontarlier.
Straße Pontarlier - Morteau - Blamont - Montbelliard kein Verkehr.
Aufklärung durch teilweisen Talnebel und schlechte Sicht erschwert.
Abwehr: 2 cm Flak in Lons le Saulnier und von Kolonne auf Straße Champagnole - Pontarlier.

Fernschreiben A.O.K.19, Ia Nr. 9156 /44 g.Kdos., 5.9.1944 an Armeegruppe G.

Marschgliederung und Stand der Marschbewegungen des LXIV.A.K.
LXIV.A.K.:
1.) 16.I.D.
     Regiments-Gruppe Heinelt (3 Btle.) 2 Art.Abt. und 2 Pz.Jg.Kpen. im Raum um Langres, ein Btl. bei Montbard.
     Kampfgruppe Rohlfs 3 Btle. und Splittereinheiten nach Versammlung in Raum Chateau Chinon im Marsch auf Langres.
     Kampfgruppe Tillessen 2 Btle. und eine Art.Abt. im Raum um Langres.
     Kampfgruppe Reinhardt 4 Btle. und Splittereinheiten 16.I.D. in Versammlungsraum Langres zugeführt.
     Fußteile der 16.I.D. (Trosse und nicht bewegliche Kpen.) im Raum Luzy auf dem Marsch in Versammlungsraum der 16.I.D. nach Langres.
     Kampfgruppe Mohr mit 1 Btl. und 1 l.Art.Abt.sichert bei St.Leger.
2.) 159.Reserve-Division - Div.Gef.Stand: St.Loup. Kampfgruppe Wurzer 3 Btle. und eine Flakabteilung und Splittereinheiten im Raum Conflans.
     Kampfgruppe Kammer 2 Btle. und eine Flakabteilung im Raum St.Loup.
     Vorausabteilung im Raum Remiremont.
     Kampfgruppe Hölzel 3 Btle. im Raum von Fouverney.
     Kampfgruppe Seiz 2 Btle. und behelfsmäßig bewegliche RAD-Einheiten im Raum Villers.
3.) Sonstige Einheiten.
    a) Schnelle Abteilung 608 im Raum um Mirecourt und
       Schnelle Abteilung im Raum um Beaune.
    b) Kampfgruppe Täglichsbek.
       Gruppe Haugk mit Kosaken-Regiment 360 und (indisch) Gren.Rgt.950 im Raum Dompiere - Le Creusot.
       Gruppe Oberst von Müller mit Feldkommandanturen und Splittereinheiten marschiert aus Raum Bourbon - Lancy auf Autun.
       Gruppe_Oberst Wolff mit Marineinheiten sichert bei Decize Loire-Übergang.
       Gruppe Oberst Kiefer mit Feldkommandantur La Rochelle und Marineeinheiten im Raum Le Creusot.
       Sicherungs-Btl.397 in St.Leger.
       Gruppe Schramm insgesamt etwa 800 Mann Splittereinheiten im Raum Luzy.
    c) Kampfgruppe General Elster. Derzeitige Stärke unbekannt. (Ursprünglich etwa 30 000 Mann) mit Marineeinheiten, Luftwaffeneinheiten,
       RAD, Zollgrenzschutz, Osttruppen, Italiener, Besatzung Bordeaux, Fest.Stamm-Einheiten und Feldkommandanturen mit Masse im Raum
       Dun sur Auron, vorderste Teile an der Loire. Teile der Kampfgruppe Elster haben sich behelfsmäßig beweglich gemacht und sind im
       Marsch auf Dijon.

Funkspruch A.O.K.19, Ia Nr. 9158/44 geheim, 5.9.1944. an 11.Panzer-Division.
Luftaufklärung meldet 19.30 Uhr:
Straße Vercel - Baume les Dames 10 km nördlich Vercel, 20 Panzerspähwagen und Lkw. mit aufgesessener Infanterie, Dahinter etwa 50 - 70 Lkw.
Flak auf Selbstfahrlafette und Lkw., Richtung Nord fahrend.
Straße Monchard - Lavier - Pontarlier mindestens 20 Panzer und 100 mot.Fahrzeuge Richtung Pontarlier.
Straße Monchard - Besancon kein Verkehr.
Straße Pontarlier - Besancon geringer Verkehr (20 Fahrzeuge Richtung Nord).

Fernschreiben Armeeoberkommando 19 Abt. Ia Nr.9186/44 geh.,5.9.44 an General-Kdo.Dehner. (23.25 Uhr).
Nach Abendluftaufklärung starke mot.-Verbände (100 Lkw., 20 Panzer) auf Straße Mouchard - Pontarlier und 50-70 Lkw. sowie 20 Pz.Spähwagen
auf Straße Straßengabel le Valdahon - Baume les Dames.
Armee rechnet 6.9. mit starkem Angriff auf Baume les Dames bezw. weiterer überholender Verfolgung in Richtung Belfort.
11. Pz.Div. zur Sperrung Montagnes du Lomont angesetzt.

Fernschreiben A.O.K.19, Ia Nr. 9174/44 geheim an Armeegruppe G, 6.9.1944.
Feindlicher Panzerstoß (25 Panzer und Panzerspähwagen) in den späten Abendstunden 5.9. südostwärts Chagny aufgefangen 10 Panzer und
4 Panzerspähwagen vernichtet bezw. bewegungsunfähig. Trotz nicht unerheblicher Ausfälle bei Infanterie und an Panzerabwehrwaffen, großer
Abwehrerfolg des IV.Luftw.-Feldkorps.
Zur Verstärkung Panzerabwehr Zuführung Sturmgeschützabteilung oder Panzerjägerabteilung (mot.) dringend erforderlich


6.9.1944
KTB 19.Armee.
00.04 Uhr: A-Nafü. meldet Ia, daß der Spruch zum Gen.Kdo.Dehner deshalb bisher nicht habe abgesetzt werden können, weil infolge der bereits
gemeldeten Brückensprengung z.Zt. keine Verbindung zum Gen.Kdo.Dehner bestehe. Alles Erforderliche um den Spruch doch noch durchzubringen,
werde getan und Ergebniss sofort gemeldet.

Fernschreiben A.O.K.19/Ia Nr.9170/44 geheim, 6.9.44.
Morgenmeldung, an Armeegruppe G

Nacht verlief mit Ausnahme Besancon ruhig.
Bei Besancon wurde nächtlicher Feindangriff abgewiesen.
Ia 159.I.D. traf erst 6.30 Uhr in Besancon bei Gen.Kdo.Dehner ein.
Eintreffen und Einsatz 159.I.D. im Raum Besancon - Baume les Dames wird sich dadurch wesentlich verzögern.
Mit IV.Lw.-Feldkorps zur Zeit keine Verbindung.
Erreichte Marschziele LXIV.A.K. werden nachgemeldet.

Morgenmeldung vom 6.9.44.
LXIV.A.K.: Seit Abendmeldung keine besonderen Meldungen eingegangen.
11.Pz.Div,: Gegner drängt im Raum Besancon hart nach. Sonst ruhiger Verlauf der Nacht.
LXXXV.A.K.: Courbieres: Keine besonderen Vorkommnisse.
Aus rechtem Abschnitt fehlt Meldung.
Vorkommando Gruppe Kiefer (Marschgruppe General Täglichspeck)
5.00 Uhr eingetroffen.

KTB 9.Armee:
0l.50 Uhr: Kdr. /11.Pz.-Division / Chef :
           Es sieht so aus als oh Ablösung in Besancon heute Nacht nicht klappt. Frage ob man nicht in Besancon 1 Btl. der ll.Pz.Div. schon
           jetzt durchzieht, da sonst an anderer Stelle zu schwache Kräfte, vor allen Dingen bei Beaume. Chef sieht größte Gefahr bei Beaume.
           Kdr. 11.Pz.Div. möchte 1 Btl. vorzeitig von Besancon nach Beaume ziehen. Sitzt augenblicklich mit Gefechtsstand bei Belfort und
           will morgen mehr nach Montbeliard gehen. Er beabsichtigt heute früh 5.00 Uhr das Btl. bei Besancon nördlich des Flusses nach Beaume
           herauszuziehen. Chef kann sich zu dieser Maßnahme noch nicht entschließen. Kdr. 11.Pz. Div. sagt er habe den Eindruck als ob bei
           Beaume nach Lage der Dinge morgen mehr los sein wird als bei Besancon. Chef will jedoch erst mit General Dehner sprechen und sich
           dann entschließen und Nachricht geben, 02.10 Uhr : Chef stellt bei Major Kohlhas fest, daß es der Wunsch General Dehners ist, das
           I.Btl. Panzer-Gren.Rgt.110 solange in Besancon zu behalten, bis l59.Res.Div. zur Stelle ist.
02.15 Uhr: Chef fragt bei L.d.N. Seestern an ob etwas von einer ablösenden Truppe zu spüren sei. L.d.N. kann darüber keine Auskunft geben.
           Chef bittet Ia oder Chef der Gruppe Dehner an den Apparat holen zu lassen.
03.00 Uhr: Chef/Major Hartenstein (Gruppe Dehner):
           Hartenstein meldet, daß von einer Ablösung noch nichts zu spüren sei. Selbst der Divisionskommandeur sei noch nicht zur Stelle.
           Frage Chef : Ist es nicht möglich wenigstens 1 Btl. herauszuziehen und würde nicht 1 Btl. in Besancon genügen, damit das andere
           nach Beaume geschickt werden kann.
           Auf Grund der Fliegeraufklärungsergebnisse vom Abend des 5.9. sieht Chef bei Beaume die größere Gefahr.
           General Dehner möchte naturgemäß beide Btle. bis zur Ablösung behalten.
           Chef teilt mit, daß seine Entscheidung voraussichtlich im Sinne des Kommandeurs der 11.Pz.Div. getroffen werden würde, jedoch soll
           der Abmarsch des Btls. erst um 5.00 Uhr erfolgen und es auch nur für Beaume bestimmt sein.
03.15 Uhr: Chef / Ia 11.Pz.-Division:
           Chef erteilt Genehmigung, daß um 5.00 Uhr das nördliche Btl. in Besancon nach Beaume abgezogen wird. (I./Pz.Gren. Rgt.110).
6.10 Uhr:  Ia/Gen.Kdo.Dehner meldet dem Ia/AOK., daß 1 Btl. der ll.Pz.Div. schon jetzt herausgezogen wird. Er weist allen Ernstes darauf hin,
           daß der Feindbrückenkopf bei Avanne noch nicht bereinigt ist, da über weitere Inf.Kräfte nicht verfügt wird. Er nimmt an, daß der Feind
           aus diesem Brückenkopf heraus zum Angriff antreten wird und muß demzufolge jede Verantwortung ablehnen.
           Ia/A0K. weist darauf hin, daß die 159.Div. schon eingetroffen sein müßte.
           General Dehner, der das Gespräch übernimmt, teilt mit, daß noch keine Truppen der Division eingetroffen sind, sondern bisher nur der Ia.
           Die vordersten Teile der Division können in etwa 5 Stunden erst eintreffen.
6.50 Uhr:  Ia/ll.Pz.Div. ruft Ia/AOK. an und teilt mit, daß der Befehl, 1 Btl. der Division herauszuziehen, eingegangen ist und daß nunmehr dem
           Gen.Kdo. Dehner noch die Gruppe Hax unterstellt ist. Ia/AOK. sagt, daß ihm davon nichts bekannt ist, daß die Gruppe Hax dem Gen.Kdo.Dehner
           unterstellt wurde. Ia/ll.Pz.Div. sagt, daß das angeblich vom O.B, befohlen wurde. Ia/AOK. will dieses dem Chef d.Gen.Stabes sofort
           vertragen und dann Ergebnis mitteilen..
           Ia/ll.Pz.Div. weist noch darauf hin, daß die Unterstellung der Gruppe Hax unter Gen.Kdo.Dehner nicht anerkannt wird. Die Gruppe Hax
           führt also keine Befehle, von Gen.Kdo.Dehner aus.
6.40 Uhr:  Ia orientiert Chef über das Gespräch mit Gen.Dehner von 6.20 Uhr und Ia/11.Pz.Div. von 6.30 Uhr. Zu dem Gespräch mit Dehner sagt der
           Chef, daß sich hierzu im Augenblick nichts machen lassen. Bezüglich des Gesprächs mit ll.Pz.Div. soll im Laufe des 6.9. über Unterstellung
           von Hax gesprochen werden.
7.18 Uhr:  L.d.N,., Obltn.Bolte, meldet, daß das Fernsprechkabel zwischen Baume les Dames und Belfort gestört ist. Feststellung der Störstelle
           durch Einsatz von von Bautrupps im Gange.
8.05 Uhr:  Gen.Dehner teilt Chef AOK. mit, daß der Div.Stab der 159.I.D. eingetroffen ist und daß mit ersten Teilen der Division in etwa 2 Stunden
           zu rechnen sei.
           Da der Abschnitt des Gen.Kdos. Dehner sehr groß ist, fehle die schnelle Abteilung 608 sehr. Das eine Btl. der 11.Pz. Div. sei im Abrücken,
           das zweite Btl. dieser Division werde gegen Mittag herausgezogen, sobald die Ablösung eingetroffen sei. Gen.Dehner hat den Eindruck, daß
           der Feind heute noch etwas unternehmen werde. Teile 11.Pz.Div. behaupten, heute nacht in der Westflanke bei Avanne und südlich davon
           einen Angriff abgeschlagen zu haben. Wahreres hierüber ist noch nicht bekannt.
           Chef AOK.19 sagt, daß es im wesentlichen darauf ankomme, daß die 159.Div. so schnell wie möglich eintrifft. Bei Baume les Dames dürfte
           wohl der Schwerpunkt des feindl. Angriffs zu erwarten sein.
           General Dehner möchte klargestellt haben, ob Baume les Dames zur 11.Pz.Div. gehöre. Das scheine ihm vor der Hand erforderlich, Chef AOK.
           will diese Frage noch klären.
           Für das herausgezogene Btl. der 11.Pz.Div. werden Alarmeinheiten des Gen.Kdos.Dehner eingesetzt. Im Augenblick ist dort die Lage ruhig.
8.55 Uhr:  Ia/LXXX7.a.K. meldet dem Ia/ACK, daß die 338.I.D. in der neuen Linie sitze, daß der Feind sich ruhig verhalte, eigene Aufklärung angesetzt
           und feindl. Aufklärung abgeschlagen wurde. Eigene Aufklärung kommt schwer vorwärts, da an den Übergangsstellen Terroristen sitzen.
           Ia/AOK. weist darauf hin, daß von uns aus alle Brücken zu sprengen seien, sodaß der Gegner nicht herüber könne.
7.18 Uhr:  L.d.N. Oberleutnant Bolte, meldet, daß das Fernsprechkabel zwischen Baume les Dames und Belfort ausgefallen ist. Feststellungen der
           Störstelle und Ansetzen von Bautrupps im Gange.
7.30 Uhr:  IV.Luftwaffen-Feldkorps meldet zur Morgenmeldung keine besonderen Vorkommnisse. Eine frühere Meldung war nicht möglich, da das
           IV.Luftwaffen-Feldkorps verbindungsmäßig nicht zur Armee durchkam. (Um 7.00 Uhr wurde Hauptmann Schmidt-Sibeth zum IV.Luftwaffen-Feldkorps
           geschickt, um eine Lageorientierung zu holen).
7.40 Uhr:  LXIV.A.K. gibt als Zwischenmeldung:
           Verlauf der Nacht ruhig. Zurücknahme des linken Flügels der Sicherungslinie planmäßig.
           Zerstörung le Creusot seit 5.9. abends im Gange.
           Ia/LXXXV.A.K. meldet, daß der linke Flügel des Korps bei Torpes verlaufe, Torpes einschließlich LXXXV.Korps. Anschluß ist sichergestellt.
           Arbeitsstab des Korps ist gestern abend abgefahren.
9.15 Uhr:  Ia/AOK, fragt Chef IV.Lw.Feldkorps, ob alles planmäßig verlaufen ist. Chef IV.Lw.Feldkorps teilt mit, daß er weder Funk- noch sonst eine
           Verbindung habe und er nehme an, daß bei Chagny alles planmäßig verlaufen ist und alles ruhig sei. Sobald ausgeschickte Verbindungsoffiziere
           zurück seien, werde er Meldung ans AOK. machen.
           Chef IV.Lw.Fk. teilt noch mit, daß vom A.Pi.Fü. ein Offizier mit dem Befehl beim Korps eingetroffen sei, die Hauptbrücken zu sprengen.
           Dieser Befehl würde vom Korps inhibiert. Ia/AOK. orientiert Chef IV.Lw.Fk. kurz über die Feindlage gemäß Luftaufklärungsergebnis.
           Chef IV.Lw.Fk. fragt an, ob der Ia schon mit Oberst Kutscher gesprochen habe bezüglich der vom LXXXV.Korps zu belassenden Nachrichtenabt.
           Ia verneint, sagt aber noch heutigen Bescheid zu. Chef IV.Lw.Fk. meldet, daß bei der Verlegung des Gefechtsstandes am 5.9. abends auf eine
           Marinekolonne vollmot. gestoßen wäre, die vom Chef LXIV.Korps auf dieser Straße in Marsch gesetzt wurde. Ia will mit dem Id darüber sprechen.
9.25 Uhr:  Chef LXIV.Korps meldet dem Chef AOK., daß der Kommandeur 159.I.D. schwer verunglückt sei und ein Ersatz fehle. Chef AOK. will sehen, daß er
           Ersatz beschaffen kann.
           Chef aOK. macht nochmals darauf aufmerksam, daß vom Korps keine kampfkräftigen Teile abmarschieren dürfen, diese werden noch dringend
           gebraucht.
           Chef LXIV.A.K. meldet, daß eine Auffangstellung gebildet wurde, in der alle Teile des LXIV.Korps aufgefangen werden sollen, dass keine
           kampfkräftigen Teile abgeschoben werden.
9.35 Uhr:  Ia/AOK. fragt Ia/Gen.Kdo. Dehner, ob schon Teile von 159.Div. eingetroffen und Ia/Dehner meint, daß erste Teile bald erwartet werden
           können und teilt mit, daß die ll.Pz.Div. alle Panzer mitgenommen habe. Vom Flak-Rgt.18 befinden sich noch Teile im Abschnitt Gen.Kdo.Dehner.
10.10 Uhr: Chef IV.Lw.Fk. teilt Ia/AOK.19 mit, daß die Kampfgruppen Hafner und Ahrens die befohlene Linie besetzt haben, daß der Feind anscheinend
           bisher im mittleren und linken Abschnitt nicht nachdrücke, die Lage im rechten Abschnitt sei noch ungeklärt, Gruppe Schwerin sitzt in der
           Linie von St.Loup bis Palleau.
10.15 Uhr: Chef befiehlt Ia, daß Funkspruch an 11.Pz.Div. gegeben werden soll, daß Baume les Dames zur ll.Pz.Div. gehöre.
10.20 Uhr: Chef AOK. befiehlt Chef Gen.Kdo.Dehner, daß als Ersatz für Kommandeur 159.Div. General Schmidt in Marsch zu setzen ist.
           Chef Gen.Kdo.Dehner meldet, daß der Gegner in Gegend Mourel (?) in eigene Sicherungslinie eingebrochen ist. Die dort stehende Infanterie
           (1 gemischtes Btl., aufgefüllt mit Alarmeinheiten) ist zurückgegangen. Die Flakgeschütze des Regiments Tyroller müssen daher auch zurück,
           da diese ohne Inf.Schutz nicht kämpfen können. Vom Abschnitt Hax sei gleichfalls lebhaftes Artillereifeuer zu hören.
           Chef AOK.19 befiehlt, daß von 159.Div. sofort einige Teile hereingeworfen werden sollen. Der Brückenkopf müsse unbedingt gehalten werden.
           Chef/Gen.Kdo. Dehner meldet, daß der Feldgend.Trupp des Gen.Kdos.,im Augenblick das einzig Verfügbare, dorthin geworfen wäre, um nach
           Möglichkeit die Lage zu retten und die Flak-Geschütze infant. zu schützen.
10.50 Uhr: Chef AOK. teilt Chef LXIV.Korps mit, daß General Schmidt abgegeben werden muß. Dieser soll die 159.I.D. bei Besancon übernehmen.
           Meldung hat beim Gen.Kdo.
           Dehner zu erfolgen, Sofortige Inmarschsetzun erforderlich.
           Außerdem ist das LXIV. Korps ab sofort für Dijon verantwortlich. Der A.Pi.Fü. wird mit dem Kampfkommandanten von Dijon bezüglich der Anlage
           der erforderlichen Sperren und Sprengungen Verbindung aufnehmen.
           Aus Gegend Chagny sind Feindpanzer zu erwarten. In dieser Einsicht müssen die Sperranlagen berücksichtigt werden.
10.50 Uhr: Chef teilt dem A.Pi.Fü. mit, daß er sich umgehend mit dem Stopi/LXIV.A.K. (Kampfkommandant von Dijon) in Verbindung zu setzen habe,
           bezüglich Anlagen von Sperren, da das LXIV.Korps verantwortlich für Dijon sei.
11.05 Uhr: Kommandierender General IV.Lw.Feldkorps teilt dem Chef/AOK, mit, daß alle Teile in der neuen Linie eingetroffen sind. Ein Vorstoß von
           25 Feindpanzern wurde gestern abend südlich von Chagny bereinigt. Dheune bedeutet kein Panzerhindernis. Es steht im rechten Nachbarabschnitt
           noch eine sch.Abteilung, die als Sicherung von Chagny von Bedeutung ist.
           Chef AOK. meint, daß das IV.Lw.Fk. damit rechnen müsse, daß der Feind mit Panzern von Chagny aus nach Beaune angreifen werde.
           Der Kom.General meint, soweit er die Lage überblickt, sei diese gefestigt. Anschluß nach rechts sei durch die schnelle Abteilung vorhanden,
           diese stehe an der Naht in Gegend westlich Chagny. Auf die Frage nach den Absichten für heute teilte Chef mit: "Halten"!
11.14 Uhr  Ia orientiert Chef LXIV.Korps, daß ein Vorstoß von 25 Panzern südostwärts von Chagny von eigenen Kräften aufgefangen wurde und fragt, ob
           der Anschluß sichergestellt sei.
           Ia meint, daß das LXIV.Korps sich darauf einstellen müsse, die Marschbewegungen des Korps auf die Straße Arnay le Duc zu verlegen.
           Ia bittet den Chef IXIV.Korps um eine Skizze über Marschbewegungen und Gliederung des Korps.
12.30 Uhr: Flughafen Luxeuil meldet, daß Major Uhl soeben dort gelandet sei. Bekommt den Bescheid, daß Major Uhl dort zu warten habe, bis er
           voraussichtlich schon morgen von seiner Einheit aufgenommen werde.
12.45 Uhr: Chef versucht Verbindung mit Chef IV.Lw.Feldkorps zu bekommen, die wegen Leitungsstörung nicht zustande kommt. L.d.N. meldet, daß Störtrupp
           unterwegs sei und Wiederherstellung sofort gemeldet werde.
12.00 Uhr: Chef befiehlt dem Ia, IV.Lw.Feldkorps davon zu verständigen, daß Chef IV.Lw.Feldkorps heute spätestens um 16 Uhr bei Chef/AOK.
           vorbeikommen solle.
12.50 Uhr: Kom.General IV.Lw.Fk. berichtet Chef AOK., daß panzerunterstützter Feindangriff im Raum Chagny von dem dort eingesetzten Ostbtl. erfolgreich
           abgeschlagen werden sei. 10 Panzer und 4 Panzer-Spähwagen seien abgeschossen, bzw. bewegungsunfähig liegen geblieben.
12.50 Uhr: Chef AOK. bittet Kom.Gen. IV.Lw.Feldkorps zu veranlasses, daß Chef IV.Lw.Feldkorps bis 16.00 Uhr beim AOK. vorspreche.
12.55 Uhr: Chef berichtet Ia von dem großen Abwehrerfolg beim IV.Lw.-Feldkorps und befiehlt, dies sofort noch in der Funkmeldung an die Armeegruppe zu
           berücksichtigen.
12.55 Uhr: Ia/LXXXV.A.K. fragt Ia AOK., ob AOK. mit Abrücken um 00 Uhr einverstanden sei.
           Ia/AOK.: Verlegungsbefehl ist unterwegs, in ihm steht alles drin.
           Zur Feindlage meldet Ia/LXXXV.A.K., daß z.Zt. alles ruhig sei. Artillerie und Pz.Abwehr sei in der eigenen Linie aufgebaut und Aufklärung
           vorgetrieben.
14.05 Uhr: Ia bittet Ia/Gen.Kdo.Dehner um Lageorientierung: Ia Gen.Kdo.Dehner:
           z.Zt. liegt heftiges Artilleriefeuer auf den Ausgangsstraßen südlich und ostwärts Besancon, auch auf dem Fort bei Bregille, Rgt.110 habe
           ziemlich Ausfälle. Im Süden habe die Flak zurücknehmen müssen, weil 1 Komp. der 198.Div. bei St.Maure weggelaufen sei. Der Gesamteindruck
           sei, daß der Feind sich nicht nur bereitstelle, sondern heranzukomnen beabsichtige. O.B. AOK. sei beim Gen.Kdo. eingetroffen und befinde sich
           z.Zt. auf dem neuen Gef.Stand bei Ecole, 7 km nordw. Besancon. Die Aufklärung zur Verbindungsufnahme mit rechtem Nachbarn sei vorgetrieben.
           Die Ablösung der Division sei mit den ersten Teilen angelaufen.
14.15 Uhr: Ia unterrichtet Chef über Inhalt seines Gespräches mit Ia Gen.Kdo. Dehner.
14.20 Uhr: Ia gibt Ia Gen.Kdo.Dehner bekannt, daß Chef Gen.Kdo. Dehner sich zwecks Teilnahme an einer Besprechung beim AOK, Abrufbereit halten solle.
14.45 Uhr. LdN meldet Ia, dass keine Fernsprechverbindung zur Arneegruppe und zur 11.Pz.Div. bestehe, weil Ob.West wegen eigener Überlastung weitere
           Übermittlung abgelehnt habe.
14.50 Uhr. Ia befiehlt LdFu, 11.Pz.Div. sofort um Lageorientierung anzufunken.
15.20 Uhr. Ia IV.Lw.F.K. gibt Ia AOK folgende Feindorientierung:
           Gegen Mittag (Abgangszeit der Meldung 12,45 Uhr) Feindpanzer etwa 8 km NW Demigney, Anzahl nicht bekannt. Granatwerferfeuer auf
           Strassenkreuz Meursault.
           Schnelle Abteilung 602 in Beaume eingetroffen. Mit Kampfgruppe Richter engste Verbindung."
15.40 Uhr  Ia gibt Chef die vorstehende Meldung des IV.Lw.F.K. bekannt. Ia erwähnt, dass Verbindungsaufnahme Besancon z.Zt. fraglich sei.
15.45 Uhr. Ia fragt Ia IV.Lw.F.K. nach der Anzahl der NW Demigny aufgebotenen Feindpanzer. Ia IV.Lw.F.K. hat hierüber noch keeine Meldung. Er meldet
           jedoch, dass 13,45 Uhr St.Lup durch 6 Panzerspähwagen besetzt worden sei. Die befohlenen Brückensprengung seien vorgenomen worden.
15.50 Uhr. Ia LXIV.A.K. gibt Ia AOK folgende Meldung der Gruppe Schmidt weiter: "4 Feindpnnzer bei Chaudeny ostw. Chagny. Bei Demigny um 15,45 Uhr
           10 Feindpanzer. Ausserdem Kfz.-Kolonnen auf Strasse von Giry nach Chagny, NOwärts abdrehend. Artillerie südwestlich Beaume hiergegen
           eingesetzt.
15.50 Uhr. Ia unterrichtet Chef von der obengemachten Meldung.
15,51 Uhr. Chef befiehlt Ia, sofort Untersuchung über den verbrannten Ia Wagen anzustellen. Sämtliche Vernehmungen sei zur Ausschaltung späterer
           Schwierigkeiten erforderlich.
15,55 Uhr. Ia Gen.Kdo.Dehner meldet Ia AOK, dass die befohlene Ablösung im vollen Gange und voraussichtlich bis heute abend 13 Uhr durchgeführt sei.
           Z.Zt. seien keine Feindangriffe.
15,58 Uhr  Ia AOK gibt Ia IV.Lw.F.K. Feindorientierung entsprechend der Meldung des LXIV.A.K. von 15,50 Uhr.
15,02 Uhr. Ia gibt O.1 LXIV.A.K. bekannt, dass Chef LXIV.A.K. sofort zum Chef AOK kommen soll.
16,15 Uhr. Chef Gr. Degener meldet Chef AOK, dass morgen Vorstoss auf Avrance erfolgen soll. Das Tr.Sich.Btl.567 sei auf der Strasse. Besancon-Vesoul
           mit Sicherungsaufträgen eingesetzt.
16,20 Uhr. O.Qu. meldet Chef, dass Panzerschreck sowohl in Lure wie in Vessoul noch zur Verfügung steht.
16.40 Uhr: IV.Lw.Feldkorps forderst Inf.-Artillerie- und Pakmunition nach Beaune an. Inf .Munition kann O.Qu. sofort, gehen, Artl.Munition muß später
           zugeführt werden, da sie von Auxonne angefahren werden muß.
17.50 Uhr: Chef LXIV.A.K. orientiert den Ia/AOK, daß der Feind bei St.Leger, etwa 10 km sw. Chagny über den Fluß vorgedrungen sei.
           Dortige Sicherungskräfte sind im Zurückgehen bis in Gegend Nolay. Wie weit der Feind vorgedrungen ist, sei noch nicht bekannt.
           General Täglichsbeck sei gegen diesen Einbruch eingesetzt, um die Einbruchstelle vor. Autun aus in Richtung St.Leger zu bereinigen.
           Um 16.45 Uhr sei der Feind beim linken Nachbarn an 2 Stellen über den Fluß gegangen, an einer Stelle soll er mit Panzern vorgedrungen sein.
           Anscheinend sind die Brücken nicht gesprengt worden.
           Oberst Bauer, der linke Nachbar, sei bis nach Meuresault zurückgegangen, da keine Bereinigungskräfte zur Verfügung standen. Das LXIV.Korps
           hat daraufhin Gen. Täglichsbeck mit der schnellen Abteilung zur Aufklärung gegen die beiden Einbruchsstellen beim linken Nachbarn angesetzt,
           um genannten Nachbarn zu helfen. Tortzdem sei es notwendig, auch von der Armee aus dem linken Nachbarn Unterstützung zu geben.

Fernschreiben A.O.K.19, Ia Nr.(keine Nummer) an Armeegruppe G, 6.9.1944.

Betr.: Einsatzgliederung und Stand der Marschbewegungen des LXIV.A.K.

      1.) Einsatzgliederung:
          Von Trennungslinie zu LXVI.A.K. bis Linie St.Martin du Puy - 5 km nördlich Saulieu - Missery:
             Kampfgruppe v.Brodowsky mit Russen-Btl.615 und IV./Sich.-Rgt. 300.
             Rechts anschließend Kampfgruppe Reinhardt bis Linie Bouxy (ausschl.) - St.Desert (ausschl.) - Givry (ausschl.) - Chagny (ausschl.) mit einer
                Rgt.-Gruppe Autun, 1 Rgt.-Gruppe 1e Creusot und 1 Btl. und 1 Art.-Abt. nordwestl. Chagny.
             Schnelle Abt.602 als Korpsreserve nordwestl. Beaune.
             Vordere Linie Chatillon - Montbard - Saulieu - Autun - le Creusot - Chagny.
          Korpsgefechts-Stand: Dijon.
2.) Stand der Marschbewegungen:
      a) 16.I.D. trat unter Befehl LXVI.A.K.
         Kampfgruppe Rohlfs im Marsch auf Saulieu.
         Kampfgruppe Poscich mit einem Btl. und Splittereinheiten im Marsch auf Dijon.
         Kampfgruppe Stenger (Fußteile der 16.I.D.) im Marsch von Autun auf Beaune.
      b) 159.I.D. nach Versammlung im Raum St.Loup im Marsch auf Besancon und dort mit Teilen bereits eingesetzt.
         Kampfgruppe Seiz im Raum um Pontailler.
     c) schnelle Abt.608 im Raum um Mirecourt zur Verfügung LXVI.A.K.
     d) Kampfgruppe Täglichsbeck mit Gruppe Haugk im Marsch auf Luzy.
        Kosakan-Rgt.950 sichert südostw. Moulins.
        weitere Teile sichern Loire-Übergänge bei Nevers und Decize. Im übrigen Weitermarsch nach Osten.
e) Kampfgruppe Elster keine neue Meldungen.

Fernschreiben 19.Armee an A.Gr.G., 6.9.44.
Tagesmeldung.
Dem schnellen Zufassen der 11.Pz.Div. ist es zu verdanken, dass den gestern in überholender Verfolgung über Pontarlier gemeldeten Feind ein Erfolg
versagt blieb. 11.Pz.Div. hat die Montagnes du Lomont im Kampf gegen Terroristen und amerik.Fallschirmjäger besetzt bzw. gesperrt. Die Div. liegt südlich
Glainans in schwerem erfolgreichen Abwehrkampf gegen stark angreifenden Feind. Für diesen Auftrag war der Einsatz der ganzen Pz.Div. erforderlich, sodass
die gesamte übrige Front der Armee des Panzerschutzes entbehrt. Wenn trotzdem bei IV.Lw.Feldkorps die erfolgreiche Pz.Abwehr eingetreten ist, so ist dies
als besonderer Erfolg der Inf. zu werten. Im Abschnitt der 716.Div. waren am Nachmittag starke feindliche Panzeransammlungen zu erkennen; dort steht der
Angriff in Richtung auf Dijon unmittelbar bevor. Auch bei Besancon waren erhebliche Pz.Ansammlungen.
Das AOK wiederholt seine dringende Bitte um Zuführung von Sturmgeschützen. Der Einsatz einer weiteren Pz.Div. im Raum um Gray erscheint erforderlich, um
die Front der Armee zu stützen und das Hereinholen des LXIV.A.K. zu gewährleisten.
An der übrigen sehr dünn besetzten Front des AOK keine wesentliche Feindtätigkeit.
159.Div. ist in die Doubs-Stellung beiderseits Besancon eingerückt.
Hereinschleusen des LXIV.A.K. ging ungestört weiter. Es besteht die Gefahr, dass dies durch den zu erwartenden Feindangriff bald gestört wird.
IV.Lw.Feldkorps übernimmt 7.9. 00.00 Uhr den Befehl über 198.Div. und Kampfgruppe von Courbiere.
Arbeitsstab LXXXV.A.K. (Chef des Gen.Stabes) in Belfort arbeitsbereit. Kdr.Gen. trifft dort 7.9. ein.
Als Führer 159.Div. wurde anstelle des verunglückten Div.Kdrs.
Generalmajor Schmidt befohlen.
Absicht: Abwehr.
7.9.1944
Funkspruch 11.Pz.Div. an 19.Armee, 7.9.44, 02.35 Uhr.
Wegespinne südlich Glainans verloren gegangen.

Gen.Kdo.Dehner, Ia Lagenmeldung am 7.9.44, 7.00 Uhr an A.O.K.19.
Eigener rechter Flügel 1 1/2km SW Miserey. Verlauf der Linie: Ecole-Straße Valentin-Besancon-West und Besancon. Feindl.Einbruchsraum Pouilley-Pirey-
hart W Straße Valentin-Besancon-Ostrand St.Ferieux; westl.Begrenzung in Linie Pouilly-Avanne angenommen. Nach mehrstündigem starken Beschuss auf Raum
um Valentin und südl.vor Tagesanbruch, z.Zt.geringere Art.Tätigkeit. Regt.Tyroller mangels Feuerleitgerät nur zu Störungsfeuer befähigt. Aus Südfront
Besancon ein Btl.Gren.Rgt.251 zur Verstärkung Nordflügels herausgezogen. Div.hat Befehl derzeitige Stellung unbedingt zu halten, bis im Zusammenwirken
mit den vom AOK angesetzten Kräften Gegner über Doubs zurückgeworfen werden kann. Funkverbindung mit Lw.Feldkorps noch nicht hergestellt. Nachricht
erbeten, wohin Einsatzgruppe 11.Pz.Div. beordert, sowie wann und von wo Radfahrer-Brigade Seitz angesetzt. Einseitiger Funkverkehr hierher in Ordnung.
Dringender Bedarf an Kartenmaterial, insbesondere 1:80 000 und 1:50 000.

Fernschreiben A.O.K.19 Ia Nr.9886/44 g.Kdos.an Armeegruppe G, 7.9.1944.
Morgenmeldung v. 7.9.44.
6.9. nachmittags 8 km tiefer Feindeinbruch westl. Besancon. Während der Nacht feindl. Angriffsvorbereitung vor der Front ll.Pz.Div. Wegespinne südl.
Glainans ging nach Abwehr von 3 Angriffen verloren.
IV.Lw.Feldkorps mit 338. und 198.I.D, und verfügbare Kompanien ll.Pz.Div. zusammen mit 159.I.D. zum Gegenangriff angesetzt.
Absetzbewegung auf Linie Dijon - Dole wird erforderlich. A.O.K. rechnet mit Feinddurchstoß auf Vesul.

KTB 19.Armee.
9 Uhr 30. Der Lt.Schulte-Ostermann bekommt Befehl, mit dem Gen.Kdo. Dehner Verbindung aufzunehmen und folgende Fragen zu klären:
            1.) Wo ist Gefechtsstand Gen. Kdo.Dehner ?
            2.) Wo ist Gefechtsstand der 159.I.D.?
            3.) Wo ist die Gruppe Hax?
            4.) Wo ist die eigene vordere Linie ?
            5.) Womit wurde der Feindeinbruch abgeriegelt?
            6.) Was hat das Gen.Kdo. gegen den Einbruch unternommen mit eigenen Truppen ?
            7.) Was ist die Absicht des Korps ?
            8.) Stärke des Feindes und welche Truppenteile ?
           Ferner soll er dem Gen.Kdo. Dehner mitteilen, dass die Armee folgendes befohlen hat:
            1.) Gegenangriff IV.Lw.Feldkorps mit 338. und 198.I.D.
            2.) Zurücknahme der Front vorläufig in die Linie Beaune -Montbard etwa, später in die Linie Dijon-Dole.
            3.) Der Gruppe Degener wird eine Kompanie der 11.Pz.Div.-zugeführt.
            4.) 716.I.D. wird dem LXIV.A.K. unterstellt.
           Lt. Schulte - Ostermann trifft 12 Uhr 10 beim Gen.Kdo. Dehner ein, 13 Uhr 20 Abfahrt von dort. Sämtliche Fragen werden vom kommandierenden General
           persönlich wie folgt beantwortet:
            Zu 1.) Gefechtsstand Gen.Kdo.Dehner nach wie vor in Devecey.
            Zu 2.)        "      der 159.I.D. in Miserey.
             Zu 3.) Gruppe Hax ist entgegen dem mit aller Schärfe erteilten mündlichen und schriftlichem Befehl des kommandierenden Generals abgerückt mit
                    unbekanntem Ziel. (wahrscheinlich am 6.9.44 früh.)
             Zu 4.) Etwa 1 1/2 km südwestlich Miserey - Ecole - Strasse Valentine - Besancon (mit Ausnahme Feindeinbruch St. Cloude) - Flaschenhals
                    (Flusschleife des Doubs). - Baumes-les-Dames. Der Abschnitt Flaschenhals - Baumes-les-Dames wird nur durch das Heeres-Pi-Btl.669
                     stützpunktartig gesichert.
                    Aus dem Abschnitt Flaschenhals - Chaleze wurde ein Btl. des (Res.)Gr.Rgt.251 herausgezogen zur Verstärkung des Nordflügels. Sich.Rgt.200 mit
                    Btls.-Stab und einer Komp, liegt in Grand-Fontaine, eine Komp, in Montferrand, l Komp. in Torpes.
             Zu 5.) Feindeinbruch wurde mit stark zerschlagenen Teilen des (Res.)Gr.Rgt.9 (Stärke insges. 1 sehr schwaches Btl.) plus Komp. Hölzel, früher
                    Rgt.Hölzel, abgeriegelt.
             Zu 6.) 1.) Abriegelung durch (Res.)Rgt.9
                    2.) Herauslösen eines Btls. des (Res.)Gr.Rgts.251 aus der Front Besancon (vom Flaschenhals ausschliesslich bis Chaleze) und Inmarschsetzen
                        dieses Btls. in den Raum Miserey.
                    3.) Einsatz der Heeres-Artillerie-Abtlg. mit den verfügbaren 2 Geschützen und 90 Schuss Munition.
                    4.) Sammeln aller versprengten Teile und rücksichtsloses Vortreiben nach Miserey zum Einsatz.
                    5.) Aufbau eines Flakriegels nordostwärts Linie Miserey--Valentine.
             Zu 7.) Festhalten der gemeldeten Linien mit allen Mitteln. Möglichst gleichzeitiger konzentrischer Angriff mit den vom AOK angesetzten und
                    unterstellten Kräften zur Wiedergewinnung der Doubs-Linie westlich Besancon.
             Zu 8.) Feind hat ursprünglich geplant, zur Wegnahme von Besancon den Doubs ostwärts der Stadt zu überschreiten, wurde aber anscheinend durch den
                    vorgefundenen Widerstand bei Morre und durch die dortigen Sperren veranlasst , statt dessen unter Benützung des Brückenkopfes von Avanne
                    nach Norden vorzustossen. Durch das Nichtbereinigung des Brückenkopfes Avanne durch die 11.Pz.Div. und durch das vorzeitige Wegziehen des
                    I./Pz.Gr.Rgt.111 hatte dies Unternehmen Erfolg.
                    Stärke des Feindes: Mindestens 1 Inf. Rgt.amerik. mit sehr zahlreichen, schweren Waffen (mind. 3-4 Artill.Abtlgn., darunter einige schwere)
                    und den entsprechenden Panzern.
                    Von allen Seiten wirkungsvoll durch Terroristen unterstützt.
                    Generalkommando bleibt weiterhin in Devecey.
                    Gen.Kdo. bittet um schnellste Zuführung der Brigade Seitz und der Panzergruppe.
                    Nachrichtenführer regt im Einvernehmen mit Nachrichtenführer des IV.Lw.F.K. eine Funklinie Gruppe Dehner - IV.Lw.F.K. an.
10.16 Uhr: Ia/AOK 19 orientiert Id/Armeegruppe G:
           Nordwestlich Besancon wurde durch Feind ein Brückenkopf gebildet bis etwa in Linie Pelusey - Ecole. Ein Offz.-Spähtrupp ist angesetzt um Verbindung
           herzustellen und Lage zu klären, da keine Verbindung bestehe.
           General Kniess soll Truppen in einer noch festzustellenden Linie auffangen, bewaffnen, um damit eine Auffanglinie zu bilden.
           Mearsault am Westflügel südlich Beaune feindbesetzt. Im Gelände und bald nördlich des Dheune-Abschnittes sollen noch etwa 30 Feindpanzer sein.
           Orientierung von der 11.Pz.-Division stehe noch aus.
11.15 Uhr: Ia/ll.Pz.-Division an Ia/AOK 19:
           Rechter Flügel bei Baume les Dames in Ordnung. Feind eingebrochen über Fluß. Ernans und Höhengelände nordwestl.Baume feindbesetzt. Es wird sich um Teile
           der 3.alger. Division handeln. Vorläufig ist nur Infanterie festgestellt von Panzern noch nichts bemerkt. Von der Division kann nichts dagegen
           unternommen werden, da sich noch alles auf dem Marsch befindet. Ia will dem Chef Vortrag halten.
           Ia/11.Pz.-Division:
           Cleynant (?) südöstlich von Clerval: Lage ungeklärt.
           Die Division möchte das Btl.Hax zurückhaben, da es bei der Division dringend gebraucht wird. Ia/AOK 19 will dem Chef vortragen.
11.40 Uhr: Chef /AOK 19 Chef /LXXXV.A.K.:
           Feindeinbruch bei Baume les Dames und bei Breteniere von Süden eingebrochen. 11.Pz.-Division keine Kräfte zum Gegenstoß. Chef/LXXXV.A.K. soll mit dem
           Kommandant von Belfort Kräfte auf Lkw. verladen und nach dort runterwerfen. Auf der Straße über Villarsexel - Rougemont, von dort die große Straße nach
           Besancon. Bisher wurde dort nur feindliche Infanterie festgestellt.
           Chef /LXXXV.A.K, meldet, daß die Auskämmaktion keineswegs sehr erfolgreich gewesen sei. Bisher wären nur 500 Mann ohne Bewaffnung zusammengestellt.
           Von Belfort sei nichts zu erwarten.
           Chef/AOK 19 sagt, daß der Chef/LXXXV.A.K. sich an den Kommandanten von Belfort wenden soll und in Zusammenarbeit müßten unbedingt kämpfkräftige Teile
           zusaamengestellt werden, da die Sache eilig sei. Chef/LXXXV.A.K. hat verstanden und will alles tun was möglich ist.
           Chef/AOK 19 sagt, daß die Brückenkopfbildung der Auffanglinie für den Stab Kniess bei Clerval ende. Chef /LXXXV.A.K.solle sich darauf einstellen, alle
           Korück-Geschäfte zu übernehmen. Dazu Stab des Befehlshaber NO Frankreich. Das sei aber noch nicht offiziell.
15.00 Uhr: Hauptmann Hartmann, Führer Meldekopf Vesoul, meldet, daß alles ruhig sei. Der Verkehr läuft planmäßig und sehr flott. Chef befiehlt, daß bei Eintreffen
           von Kurier-Offizieren diese nicht zu entlassen wären, bevor Rückfrage beim Ia oder Chef/AOK 19 gehalten worden wäre. Chef fragt ob die Straße nach
           Besancon zu benutzen sei. Hauptmann Hartmann, will das feststellen und melden.
15.16 Uhr: Ia/AOK 19 übermittelt dem Ia/11.Pz.-Division folgenden Führerbefehl: Anschluß an Schweizer Grenze muß gehalten werden.” Zusatz der Armee: Dieser Anschluß
           muß bei Villars les Blamont genommen werden.
13.30 Uhr: Ia/AOK 19 gibt an Meldekopf Vesoul durch, daß jeder Kurier bei Aushändigung von g.Kdos.-Sachen darauf aufmerksam zu machen sei, daß er diese am Körper zu
           tragen und wenn Gefahr im Verzüge ist, selbst zu vernichten hat. Hauptmann Hartmann meldet, daß der Verkehr von Gray nach Vesoul flott laufe und daß von
           Partisanen noch nichts bemerkt worden wäre. Nach Meldung eines Offiziers um 12.40 Uhr sollen nordwestlich Ecole eigene Kräfte von Norden nach Süden im
           Vorgehen sein.
           Der Divisionsstab soll noch in Ecole und angeblich eingeschlossen sein. Ein Kompanie-Chef der 159.Division soll auf Höhen allgemein nördlich Ecole
           amerikanische Flak auf Selbstfahrlafette gesehen haben. Chef befiehlt Hauptmann Hartmann aufmerksam zu sein und alle auf den Meldekopf durchkonmenden
           Offiziere über die Lage usw. auszufragen.
13.50 Uhr: 1 Offizier vom O.Qu.-Staffel meldet sich vom Meldekopf Vesoul und berichtet dem Chef, daß er mit Panzerbekämpfungsmitteln bei Gefechtsstand 159.Division
           zwecks Abgabe gewesen sei. Der General habe ihm jedoch gesagt, daß die Division genügend habe und er sie zum I b der Division nach Vesoul bringen solle.
           Den Namen des General weiß der Offizier nicht. Der Chef befiehlt ihm auf dem Meldekopf mit der Munition auf Abruf zu warten.
14.00 Uhr: Chef/LXXXV.A.K. meldet Chef /AOK 19, daß nach Meldung General Schmidt Flakbrigade von Straßburg in Richtung auf Besancon unterwegs sei.
           Chef/AOK 19 gibt Chef /LXXXV.A.K. bekannt, daß er Kommandant von Belfort werden würde. Alles was dort an Truppen sei, werde ihm unterstellt. Der RAD sei
           abzugeben Die H.J. gehe die Armee nichts an. Ebensowenig Oberst Frick. Chef /LXXXV.A.K. meldet, daß Sperrverband keine Panzerfaust und keine Pak zur Verfügung
           habe.
           Chef/AOK 19 betont, daß Belfort unter keinen Umständen verstopft werden dürfe. Für Truppen, die in Abstellraum kämen, sei eine entsprechende Bescheinigung
           mitzugeben. Chef gibt außerdem bekannt, daß O.B. AOK 19 heute nachmittag gegen 18.00 Uhr zum LXXXV.A.K. komme.
14.43 Uhr: Chef/LXXXV.A.K. fragt Chef /A.O.K.19 ob er den Oberst Tyroller bekommen könne. Chef /AOK 19 lehnt ab. Da Oberst Tyroller im Augenblick Kampfauftrag habe,
           sei die Abstellung nicht möglich.
15 Uhr 47: Chef bespricht mit Nafü Armeegruppe die Unhaltbarkeit der Nachrichtenlage beim AOK. Anafü wäre seinem derzeitigen Aufgabengebiet offenbar nicht voll
           gewachsen. Chef bittet, alsbald mit Ob.West Rücksprache wegen eines geigneten Nachfolgers zu nehmen. Nafü Armeegruppe bemerkt hierzu, dass auch er den
           Eindruck habe, dass Anafü etwas übermüdet und deshalb der derzeitigen starken Belastung nicht gewachsen sei. Nafü Armeegruppe wird sofort das Erforderliche
           veranlassen.
15 Uhr 50: Chef Korück wünscht Ia zu sprechen. Die wegen dessen Behinderung angebotene Verbindung mit Id lehnt Chef Korück ab.
16 Uhr 10: Ia befiehlt Hptm.Hartmann, ihn laufend zu orientieren, ferner, seine Leute eingehend über die Behandlung von geh.Kdos. zu unterweisen. Kuriere hätten
           geh.Kdos. am Leibe zu tragen.
16 Uhr 12: Chef wird folgender Funkspruch der Gruppe Dehner übermittelt: "Feindangriffe seit 1 Uhr. Munition geht zu Ende, es muss so schnell als möglich geholfen werden."
16 Uhr 35: Chef bespricht mit Chef Korück, worin die persönlichen Schwierigkeiten zwischen den Offizieren vom Stab Korück und dem Id AOK begründet seien. Antwort:
           Der merkwürdige, oft verächtliche Ton, welcher Id AOK gegenüber Offizieren des Stabes Korück einschliesslich Chef des Stabes Korück an den Tag lege. Es gehe
           nicht an, von den Offizieren des Stabes Korück als von "dem Schmutz" zu sprechen, wie es jüngst anlässlich eines Gespräches etwa in der Verbindung erfolgt
           sei: "Dann nahmen Sie doch den ganzen Schmutz dort weg".
1$ Uhr 40: Chef befiehlt Major Hiltrop zu sich.
16 Uhr 45: Ia Korück (Hptm.Elflein) an AOK 19: Bitten um Übersicht der rückwärtigen Dienste der Armee mit Stärken und Unterkunftsorten.
           Gen.d.Inf.Gloessner (?), vom OKH geschickt, hat Gen.Lt.Hederich angewiesen, zu kontrollieren, ob die rückwärtigen Dienste im Verhältnis zur kämpfenden Truppe
           zu stark sind, um evtl.überflüssige Kfz. dem Stabe Hübner zur Verfügung zu stellen. Soll dem stattgegegeben werden?
                            Korück AOK 19 gez.von Wellenberg.
16 Uhr 50: Ia Korück an AOK 19.
           Schlagen vor, den Rest der freiwerdenden Stammdivision Böhmer, falls eine Auffüllung durch Schicherungsbatl. zu einer aus deutschen und Kosacken bestehenden
           Sicherungsdivision nicht möglich ist, zum Stellungsbau zu verwenden. Auffüllung der Kosaken-Division mit russischen Nicht-Kosaken kommt nicht in Frage.
           Bitten um Befehl, welchem Baustab das Rgt.Böhmer angeboten werden kann. Desgleichen Befehl, welchem Baustab Kriegsgefangene angeboten werden können.
                            Korück AOK 19, gez.von Wellenberg
16,50 Uhr: LdN meldet Chef, dass Leitung zum IV.Lw.F.K. gestört sei. Chef weist darauf hin, dass nach den bestehenden Kabelverhältnissen eine Verbindung zum IV.Lw.F.K.
           wie zum LXIV.A.K. unbedingt herstellbar sein müsse.
16.55 Uhr: Chef befragt ANafü nach Verbindungsverhältnissen zum IV.Lw.F.K. und LXIV.A.K. Chef bemängelt, dass ANafü über die Leitungsverhältnisse und ihre Möglichkeiten
           schlecht im Bilde sei. Die Nachrichtenverhältnisse beim AOK seien untragbar. Chef befiehlt sofort die -unleserlich- zum IV.Lw.F.K. und zum LXIV.A.K. zu überprüfen
           und beschleunigt in Schwung zu bringen.
16.58 Uhr: Chef LXXXV.A.K. meldet Ia, dass die Flakleute sich nicht vereinnahmen liessen. Es müsse hierüber ein grundlegender Befehl bei der Armeegruppe erwirkt werden.
           Der Sperrverband sei jetzt vollmotorisiert. Die Stärken würden in der Abendmeldung mitgeteilt werden.
17.12 Uhr: Chef befiehlt Ia, an LXXXV.A.K. einen Spruch des Inhalts durchzugeben, dass bei Abmarsch der 198. und 338.1.D. die Trosse entlang der Marschstrasse am Doubs
           unterzubringen seien, um dadurch eine Überwachung der örtlichen Sicherungen zu gewährleisten.
17.20 Uhr: Chef gibt LdFu folgenden Funkspruch für Gen.Kdo. Dehner auf: "Sofort Meinung, ob General Schmidt 159.I.D. übernommen hat." AOK 19 Chef des Generalstabes.
17,22 Uhr: Ia LXIV.A.K. gibt Chef folgende Lage Orientierung:
            "S und SO Beaume Feindangriffe mit Panzern und Infanterie. Bisher abgeschlagen. Feind versucht jetzt, beiderseits zu umfassen,
             Um von Norden in Beaume einzudringen. Korps rechnet mit weiteren Angriffen im Zuge der Strasse nach Dijon. Die nachrückenden Teile sind von Autun abgedreht.
             Schwerer Terroristenwiderstand bei Arc le Duc, 5 km NW Dijon.
             Korps rechnet mit planmässiger Besetzung von 2. Fraglich, ob nachfolgende Teile sich durchschlagen können. Oberst Seiz rückt um 18 Uhr mit etwa noch 700 Mann,
             wie vom AOK befohlen, ab. Alle anderen Teile sind bereits gestern in Marsch gesetzt.
             Korps fragt an: Wann absetzen ?
                Antwort:
                  1.) Heute. 198.I.D. rückt ab, ohne Sicherungen zurückzulassen.
                  2.) Oberstlt.Bahr muss hinter 198.I.D. Sicherungstruppen nachschicken.
                  3.) Absatzbewegungen in 2 wie vorgesehen, jedoch mit der Änderung, dass keine Trennungslinie gegeben ist und dass Oberstlt. Bahr den gesamten Abschnitt
                      zu übernehmen hat, bis 198. und 338.Div. wieder frei sind.
                  4.) Ab 2 neuen Absatzbefehl mit der Minderung, dass Angelpunkt südlich Langres fest gehalten werden muss.
                Frage Chef AOK: ”Wie Lage NW Besancon ?”
                  Antwort: Bei Besancon erneute Feindangriffe in Rgt.-Starke mit Panzern, örtliche Einbrüche abgeriegelt. Chef befiehlt, dass Oberstlt.Bahr laufend auf
                           dem Fernsprechwege Meldung geben soll.
17,40 Uhr: Chef AOK gibt Chef IV.Lw.F.K. Kenntnis vom Inhalt seines Gespräches mit Ia LXIV.A.K. Chef teilt hierbei inbesonders mit, dass Befehl für 198.I.D. übermittelt
           worden sei, ohne Sicherungen abzugeben. Die Sicherungen mussten hinter der Div. marschieren. Verbindung mit Oberstlt.Bahr müsste gehalten werden.
           Die Trennungslinie fällt fort, solange bis IV.Lw.F.K. aus dem Kampfe heraus sei. Drehpunkt Langres musst festgehalten werden. Dss Gen. Kdo.Dehner wird vielleicht
           später dem IV.Lw.K. zugeteilt werden.
           Chef. IV.Lw.F.K. meldet, dass Feind bei Besancon mit Richtung Norden wiederum angreife. Es mangele der Truppe an Art.Munition. O.Qu.. AOK könne nicht aushelfen,
           da es sich vornehmlich um ausländ. Mangelmunition handele. Chef AOK wird deshalb mit O.Qu. Rücksprache nehmen.
18,10 Uhr: Chef bespricht mit Nafü Armeegruppe die Frage eines Nachfolgers für ANafü. Nafü Armeegruppe macht folgende personelle Vorschläge:
             Oberst Wiesner
                "   Tritz
                "   Tonrüber
                "   Tilder
                "   Fischer
                "   Bartusch.
           Chef AOK ist von den genannten Offizieren lediglich Oberst Bartusch persönlich bekannt. Nafü Armeegruppe meldet Oberst Bartusch als besonders energischen,
           tatkräftigen und leistungsfähigen Offizier, der für die vorgesehen Aufgaben besonders gut geeignet sei. Oberst B. befindet sich zurzeit auf der
           Heeresnachrichtenschule und sei sofort verfügbar. Chef AOK ist mit der Wahl von Oberst Bartusch durchaus einverstanden.
           Nafü Armeegruppe wird sofort beim Heeres-Personal Amt das Erforderliche einleiten und auch dafür sorgen, dass Oberst B. einen Adjutanten von der H.Nachrichtenschule
           mitbringt. Chef AOK bedankt sieh für die schnelle und gute Erledigung.
18,45 Uhr: Chef gibt Adjuntant A-Pi-Fü bekannt, dass A-Pi-Fü mit Chef AOK vor Sprengung von 3 in Richtung Nordost nochmals Rüksprache nehmen müsse.
19.00 Uhr: Kdr.IVLw.F.K. teilt Ia mit, dass die Strasse nach Dole NW. Besancon vom Feind zugemacht sei. Bei Beaumme seien 14 Feindpanzer abgeschossen worden.
           Von 11.Pz.Div. sei bisher nichts Neues bekannt.
19,10 Uhr: Ia fragt LdN, ob Fernschreibverbindung zum LXIV.A.K. bestehe. LdN bejaht.
19.20 Uhr: Ia teilt Führer Meldekopf Botsch,Vesoul mit, dass 159.I.D. Panzernahbekämpfungsmittel zum Div. Stab haben will. Diese seien zur Verfügung zu stellen.
19.50 Uhr: Ia teilt O.Qu. mit, dass 159.I.D. unbedingt Munition brauche.
           O.Qu. erwidert, dass Sachbearbeiter hierfür schon in Vesoul sei. Der Munitionsnachschub von der Armeegruppe und von Ob. West versage jedoch auf der ganzen Linie.
           Ia betont, dass Munitionsversorgung durch Luftabwurf auf Zitadelle Besancon erfolgen müsse. Die erforderlichen Massnahmen müssen O.Qu. auf dem Qu. 1 Wege mit Hilfe
           von Ob.West durchführen.
19.55 Uhr. Chef LXIV.A.K. fragt Chef AOK, ob Oberst Seiz persönlich in Marsch gesetzt werden müsse da für die restlichen 700 Mann der Brigade ein Rgts.-Stab bereits vorhanden sei.
             Antwort: Wenn 700 Mann mit Rgts.-Stab in Marsch gesetzt worden sind, kann Oberst Seiz zurückbleiben. Wenn er auf diese Weise in Dijon frei wird, ist er nach Epinal
                      für die Armeegruppe G in Marsch zu setzen. Zeitpunkt des Inmarschsetzens bestimmt Oberstlt.

Funkspruch LXIV.A.K. an A.O.K.19, 7.9.44, 11.55 Uhr.
Zwischenmeldung.
1.) 9.30 Uhr feindliche Panzer noch unbekannter Stärke im Vorgehen südostwärts Beaume.
2.) Feinddruck Umgebung Beaume Richtung -unleserlich- St.Georges. Bisher 4 Panzer abgeschossen.

Funkspruch IV.-Lw.Feldkorps an A.O.K.19, 7.9.44, 12.02 Uhr.
338.Inf.Div. meldet 08.45 Uhr: Schwache Feindkräfte nördlich Torpes übergesetzt. Stellungen werden gehalten.

Generalkommando IV.Lw.Feldkorps Führungs-Abt.Ia Nr.51a/44 geh.
K.Gef.Stand, 7.9.44., 16.30
An
Armeeoberkommando 19
1.) Anliegend Einsatzgliederung.
2.) Eintreffen des Befehls über Abgabe Kampfgruppen Richter und Schwerin 09.00 Uhr. Durchführung des Angriffes wie folgt geplant:
a) Bereitstellung 198.I.D. in Raum um Dannemarie.
b) Bereitstellung 338.I.D. in Raum Recologne - Emagny.
c) Sicherung der Bereitstellung durch 338.I.D. bei Dannemarie, Recologne und Emagny (bereits am 6.9. abends durch LXXXV.A.K. befohlen).
5.) a) 198.I.D. meldet 7.9.. 11.00 Uhr, verst. Aufklärungstätigkeit vor gesamter Front. Bei Audelange (10 km nordostw. Dole) beherrscht
       Feind Strasse N 13 mit MG-Feuer.
    b) 338.I.D. meldet um 08.45 Uhr das Übersetzen schwacher Feindkräfte nördl. Torpes (12 km südwestl. Besancon) Stellung wird gehalten.
    c) Kampfgruppe Richter meldet um 08.20 Uhr Besetzung der Linie hart südl. Beaune - Bouzoise-Abschnitt bis linke Div.-Grenze. Kampfgruppe
       Bauer meldet starkes Auseinanderfallen des IV.(russ.)/932.
    d) Kampfgruppe Schwerin meldet 08.05 Uhr Verlauf der Nacht ohne besondere Vorkommnisse.
4.) 716. I.D. meldet 7.9. vormittags:
    a) Abwehrkraft der Division = 10 %.
    b) Rechter Flügel Lage unklar.
    c) Kampfgruppe Hafner meldet Ausfall am 5.9. (Chalon sur Saone:) 21 Offz., 212 Uffz., 1076 Mannsch, (einschl. Vermißter und Verwundeter).
5.) Neuer Korpsgefechtsstand ab 7.9. abends Pesmes.

Funkspruch LXIV.A.K. an A.O.K.19, 7.9.1944 16.10 Uhr.
Bisher alle Feindangriffe und Umfassungsversuche Beaune abgeschlagen. Weitere 10 Panzer abgeschossen.

Ferngespräch Chef d.Gen.Stabes AOK.19 -Chef d.Gen.St. LXIV.A.K., 7.9.1944 ( 17.40 Uhr).
Feindangriff in Regimentsstärke mit Panzer-Unterstützung bisher abgeschlagen. Abschuß von 14 Panzern. Feind versucht zu umfassen und von Norden
in Beaune einzudringen. Korps rechnet mit weiteren Angriffen im Zuge der Straße nach Dijon.
Planmäßige Bewegung der aus Westen anmarechierenden Teile LXIV.A.K. fraglich. Sie müssen von Autun abgedreht werden und sich gegen schweren
Terroristenwiderstand bei Arnay le Duc durchkämpfen.
Oberst Seitz, Kampfkommendant Dijon, mit 700 Mann 18 Uhr, wie von der Armee befohlen, Abmarsch nach Besancon. Alle anderer. Teile bereits gestern
in Marsch gesetzt nach Belfort (RAD.).
Bedrohung der Ostflanke zunächst noch nicht vorhanden.
Absetzen in erste Widerstandslinie heute nacht.
198.I.D. rückt ab, ohne Sicherungen zurückzulassen. LXIV. Korps muß daher hinter 198.I.D. Sicherungstruppen nachschicken.
Absetzen in zweite Widerstandslinie wie vorgesehen, jedoch mit der Änderung, daß keine Trennungslinie gegeben ist und daß LXIV. Korps den gesamten
Abschnitt zu Übernehmer hat, bis 198. und 338.I.D. wieder freigeworden sind.
Ab zweiter Widerstandslinie neuer Absetzbefehl mit der Änderung, daß Angelpunkt südlich Langres festgehalten werden muß.
Chef der Armee orientiert Chef des LXIV.A.K. über Lage bei Besancon, wo Feind erneut in Regimentsstärke mit Panzern angreift und örtliche
Einbrüche, die abgeriegelt werden konnten, erzielte.

A.O.K.19, Ia, Nr.9200/44 geh.Kdos. an Armeegruppe G, 7.9.44.
Starke Feindangriffe von Süden unterstützt durch Panzer auf Beaune wurden abgewiesen. 14 Panzer abgeschossen. Feind versucht, Beaune zu umgehen
und von Norden zu nehmen.
Auf Besancon führt Feind von Süden und Südwesten aus Brückenkopf mehrere starke Angriffe und erzielte Einbrüche. Zitadelle in eigener Hand.
Westlich Baume les Dames durchbrach Feind eigene schwache Sicherungen und erreichte Höhe 436, 7 km nordwestlich Baume.
In Belfort zusammengestellter und beh.mot.Sperrverband zur Abriegelung angesetzt.
11.Pz.Div. wehrt starke von Panzern unterstützte Angriffe in den Montagnes du Lomont ab.


Fernschreiben A.O.K.19, Ia, Nr. 9203/44 geh.Kdos.an A.Gr.G, 7.9.44.
Tagesmeldung vom 7.9.44
Der heutige Tag stand im Zeichen heftiger Abwehrkämpfe. Die Einbruchsstellen südlich Beaune, westlich Besancon, westlich Baume les Dames und an der
Schweizer Grenze sind noch nicht bereinigt. Die Kämpfe und Gegenmaßnahmen sind in vollem Gange. Jede Kampftätigteit ist erschwert durch starke
Terroristen- und Bandentätigkeit im Rücken der kämpfenden Truppen und an allen Versorgungswegen.
Im einzelne.
Feind hat,wie erwartet, aus den Einbruchsstellen seine Angriffe mit starken Kräften, unterstützt durch Panzer, fortgesetzt.
Seine Absicht, durch Vorstoß über Beaune auf Dijon das Heranführen weiterer Teile des LXIV.A.K. von Westen zu unterbinden, wurde durch die tapfer
kämpfenden Truppen der 716.I.D. und Schnellen Abteilung 602 verhindert. 14 Feindpanzer wurden abgeschossen.
Aus Brückenkopf westlich Besancon und vom Süden führte Feind starke Angriffe gegen Besancon und erzielte Einbrüche. Zitadelle in eigener Hand.
Zur Bereinigung des Brückenkopfes hat die Armee Abmarsch IV.Lw.-Feldkorps auf Doubs-Stellung und Gegenangriff mit 338. und 198. J.D. für den
8.9. befohlen.
LXIV.A.K. hat Befehl, vom Feinde gedrängt auf Dijon - Dole Stellung hinhaltend kämpfend zurückzugehen, um nicht den Anschluß an die eigene Truppe
zu verlieren und mit neu eingeschleusten Kräften früheren Doubs-Abschnitt IV.Lw.-Feldkorps zu überwachen und zu sichern. - 2 -
Westlich Baume les Dames durchbrach der Feind die eigenen schwachen Sicherungen am Doubs und besetzte die Höhe 436 - 7 km nordwestlich Baume.
Gegenangriffe der 11.Pz.Div. blieben ohne Erfolg.
Zur Abriegelung ist in Belfort ein Sperrverband zusammengestellt beh.mot. und bereits auf La Breteniere in Marsch gesetzt.
11.Pz.Div. wehrte während des Tages mehrere von Panzern unterstützte starke Angriffe in den Montagnes du Lomont ab. Div. kämpft noch schwer um
den Anschluß an Schweizer Grenze bei Villas les Blamont.
Die Armee rechnet für den 8.9. mit weiteren Verstärkungen des Feindes und Fortsetzung der Angriffe mit Schwerpunkt über Beaune auf Dijon,
Besancon, Baume les Dames und an der Schweizer Grenze .
Dem in Belfort eingesetzten Gen.Kdo.LXXXV.A.K. ist es in kürzester Zeit gelungen, aus allern Wehrmachtteilen kampfkräftige Einheiten
aufzustellen, auszurüsten und behelfsmäßig beweglich zu machen, um mit deren Hilfe den Kampf an der Front und die Abwehr in der Tiefe nähren
zu können,
Zuführung der zugesagten 3 Mun.-, 3 Betriebsstoff- und 2 V.-Züge für Kampf von entscheidender Bedeutung.
Gef.St. IV.Lw.-Feldkorps ab 7.9. Pesmes, Gen.Kdo. Dehner nördlich Chevroz.

Generalkommando IV.Lw.Feldkorps, Führungsabt.Ia, Nr.52a/44 geh. an A.O.K.19, 7.9.44, Uhrzeit: 18.10.
Abendmeldung 7.9.44 :
1 .) Feindlage wie bisher fernmümdl.gemeldet. Bis 18.00 Uhr keine neuen Feindmeldungen.
Eigene Lage:
2 .) a) 198.I.D. auf dem Marsch zur Versammlung im Raum 15 Km westl. Besancon;
        Gren.Rgt.308 Raum St.Vit (18 Km südwestl. Besancon).
        Gren.Rgt.305 mit Teilen A.R. 235 im Raum Boismurie.
        326 mit Teilen A.R.235 Raum Corcelle (16 Km westl. Besancon).
        Div.Stab: Mercey le Grand ab 17.00 Uhr.
     b) 338.I.D. in der Versammlung im Raum südl. u. südostw. Marney. Gef.Stand voraussichtlich: Marney.
     c) Sicherung des Versammlungsraumes beider Divisionen durch Teile Sich.Rgt.200 und Gren.Rgt.757 ostw. Dannemarie - Emagny.
     d) K.Gef.Std.ab 10.00 Uhr P e s m e s .
     e) Absichten 8.9.44:
        Nach abgeschlossener Versammlung 198.I.D. (voraussichtlich bis 8.9.44 vormittags) Angriff mit beiden Divisionen auf den westl. Besancon eingebrochenen Feind.

Fernschreiben 11.Pz.Div. an A.O.K.19, 8.9.44, 0.30 Uhr.
Betr.: Tagesmeldung.
Division stand während des ganzen Tages auf breiter Front in harter Abwehr, die durch laufende eigene Gegenstöße erfolgreich wurde, gegen Feindangriffe mit
Panzerunterstützung bis zu Btl.-Stärke.
In den Morgenstunden setzte Gegner westlich Baume, westlich der Trennungslinie mit stärkeren Inf.-Kräften über den Doubs. Es gelang ihm, das Höhengelände
westliche Baume zu besetzen. Teile Pz.Gren.Rgt.111 riegeln nach Westen und Norden ab. Feindkräfte auf dem Nordufer des Doubs etwa in Rgt.-Stärke. Südlich des
Doubs 6 erkannte schwere Feindbatterien. Ob eigene Kräfte ausreichen, um Baume gegen Umfassung zu halten, ist fraglich. Trotz unterlegener Kräfte wird die
Stellung bis zum Eintreffen des Sperrverbandes gehalten.
Durch Angriff nationalfranzösischer Kräfte von Norden und Feindangriffe von Süden war Gegner in die Mitte des Abschnittes der Pz.A.A.11 am Vormittag eingebrochen.
Im Gegenstoß konnte verloren gegangenes Gelände wieder gewonnen werden. Mehrere Gegenangriffe des Feindes an gesamter Front der Aufkl.Abt. wurden abgewiesen.
Während des ganzen Tages lebhafter Verkehr südlich der Montagnes du Lomont von Westen nach Osten. Paßsperrung bei Pont du Roide durch restlose Brückensprengung
bei Noirefontaine geglückt. Gegner sperrte jedoch nach Eindringen in Pierrefontaine mit 5 Panzern Straße Villars -Pont de Roide. Gegenmaßnahmen im Gange.
In Glay befindlicher Gegner wird mit dem Ziel, bis Dannemarie durchzustoßen, angegriffen. Gebiet um Hericourt stark terroristenverseucht.
Oberleutnant Grollmann (Pz.Art.Rgt.119) von Terroristen überfallen und verschleppt.
Panzerlage: 9 - V, 3 - IV.
Beute (Nachmeldung 6.9.): 10 Pkw., 4 Lkw,, 2 s.M.G., 1 Gr.W. vernichtet.
4 Ofenrohre mit Munition, 3 Lkw. erbeutet«
3 Jäger abgeschossen, 1 Plugzeug am Boden zerstört.
9 Terroristen liquidiert, etwa 125 Feindtote.
7 Tunesier übergelaufen.
11. Panzer-Division, röm.Ia
gez. Drews, Major i.G.
8.9.1944


KTB 19.Armee.

Aufklärungsmeldungen vom 8.9.44.
7.12 - 7.48 Uhr:
    Flugweg: Luxeuil - Lore - Isle le Doubs - Baume les Dames -Vercel - Gonsans - Baume les Dames - Luxeuil.
    Ergebnis: Auf abgeflogenen Straßen kein Verkehr beobachtet. In Baume les Dames Brände.
    Abwehr: Zwischen Vercel und Gonsans leichte Flak. Auftrag wegen Flaktreffern abgebrochen.
7.10 - 8.04 Uhr:
    Flugweg: Luxeuil - Besancon - Pontarlier - Salins - Dôle - Vesoul - Luxeuil.
    Ergebnis: Straße Besancon - Pontarlier Einzelverkehr in beiden Richtungen. (8 Kfz.).
              Straße Omans - Baume les Dames etwa 3 km ostwärts Ornans abgestellte Kfz.-Kolonne Richtung Ost, etwa 30 Lkw, und Pkw., daneben etwa
              15 5-Mann-Zelte.
              Straße Pontarlier - Salins Einzelverkehr (10 Fahrzeuge) . Links und rechts der Straße abgestellte mot.-Kolonnen mit Zeltlagern.
              Es wurden 5 Kolonnen zu je 20 - 30 Fahrzeugen und je 10 - 15 6-Mann Zelte erkannt. Weitere mot.-Kolonnen in den Waldschneisen
              beiderseits der Straße abgestellt.
              In Salins nur einzelne Fahrzeuge.
      Abwehr: Leichte Flak bei Besancon und Salins und bei abgestellten Kolonnen.
              Starke feindliche Jagdtätigkeit im Raum Besancon.
              5 km südostwärts Besancon 1 feindl. Art.-Flieger (Auster) abgeschossen.

KTB 19.Armee:
1.06 Uhr: Hauptmnn Meier-Berge vom Sicherungsrgt.1 der Kampfgruppe Böhme meldet persönlich folgenden Bedarf an schweren Waffen: 6 m. GW., 2 Pak (nicht unter 5 cm),
          4 s.MG., außerdem: 600 deutsche Gewehre, 30 000 Schuß deutsche Munition, 300 Schuß 5,2 Granatwerfer, 5 000 Schuß Pistolenmunition 7.62 russ., 12 000 Schuß
          russ. Gewehrmunition, (Schriftl. weitergeleitet an Id für O.Qu.)
3.30 Uhr: IV.Lw.Feldkorps, Ltn.Brumm-, meldet: Zur Abendmeldung nichts hinzuzufügen.
3.45 Uhr: Ortskommandant Belfort, (Stabsfeldw.Schmitz) meldet: Gegen 18.00 Uhr sind 3 Wagen mit l.F.F. eingetroffen.(Durchgegeben an Stoart 3.47 Uhr).
5.20 Uhr: ll.Pz.Div., Oblt.Kraft, meldet:
             Division auf breiter Front im Abwehrkampf.
8.10 Uhr: Ia gibt Morgenmeldung an Armeegruppe G mündlich voraus.
8.15 Uhr: Ia fragt bei Meldekopf Vesoul an, ob irgendwelche Morgermeldungen dort eingetroffen. Hauptmann Hartmann verneint!
8.50 Uhr: Meldung O 1 ll.Pz.Div. an Ia:
            ll.Pz.Div. steht in breiter Front in Abwehr. Schweizer Grenze gesperrt. Gegner verhält sich vorläufig noch ruhig, klärt jedoch stark mit Fliegern auf,
            sodaß mit baldiger Aktion zu rechnen ist. Es wird laufend weiter gemeldet.
9.45 Uhr: Ia/Armeegruppe - Ia/AOK.19:
          1.) Baume les Dames noch in unserem Besitz. Feindlicher Einbruch nördlich der Stadt abgeriegelt. Am Nordufer 2 Sherman, am Südufer 3 Battr. festgestellt.
              Aufklärungsabteilung mußte von Südrand auf Ansouan zurückgenommen werden. Schw.Grenze gesperrt.
          2.) SS-Pol.Rgt.19 soll sich auf dem Marsch von Vesoul nach Belfort befinden.
              AOK.19 soll Rgt. anhalten und gegebenenfalls als Eingreifreserve benutzen.
10.00 Uhr: Funkspruch (KR.Blitz) an Gen.Kdo.Dehner:
           "Die Straße Besancon - Belfort mit allen Mitteln sperren."
10.05 Uhr: Ia - Meldekopf Vesoul:
           1.) Dem Verb.Offizier zu Gen.Kdo. Dehner folgenden Befehl AOK.19 mitgeben:
               "Straße Besancon -Belfort mit allen Mitteln sperren.
           2.) Falls SS-Pol.Rgt.19 in Vesoul eintreffen sollte, ist es sofort zu AOK.19 in Marsch zu setzen.
10.20 Uhr: Kr.Blitz an Gen.Kdo.Dehner:
           "Radfahr-Brig. sofort zwischen Besancon und Baume les Dames einsetzen. Weiteres Vordringen des Gegners unter allen Umständen verhindern.
           Unter allen Umständen verhindern.
10.35 Uhr: Chef - Chef LXXXV.A.K.:
           Oberst Behle meldet, daß Gegner Linie Baume les Dames - Rougemont - Villersexal nicht überschritten. Sobald genaue Meldungen vorliegen, wird neu gemeldet.
           Chef gibt Befehl, Sperrverbände Gen. Degener zu unterstellen .
           Oberst Behle: Das ist bereits geschehen.
           Chef: Neuestea Nachricht, das Gegner seit heute nacht von Besancon nach Belfort marschiert. Genaue Marschstraße noch nicht festgestellt.
           LXXXV.A.K. soll Degener mit allen Mitteln stützen.
           An ll.Pz.Div. muß bei Baume les Dames Anschluß sichergestellt werden. Hinter linken Flügel ist durch Degener bei Baume les Dames eine Eingreifreserve
           bereitzustellen.
11.00 Uhr: Gen.Oberst Blaskowitz - O.B.
           Beim LXIV.A.K. alles planmäßig, es befindet sich- augenblicklich in Linie St.Georg.
           Vorbereitung bei Petersen läuft weiter.
           In Besancon sieht die Geschichte im Augenblick nicht schön aus. In Altstadt 1 Btl. und 2 Rgts.-Stäbe eingeschlossen. Gegner seit heute Nacht im Marsch
           auf Belfort. Gen.Kdo.Dehner soll nordostw. Besancon Strasse sperren. Bei Baume außerdem ein Sperrverband unter General Degener eingesetzt (kommt aus
           Belfort). Zu Sperrzwecken im Raum Baume soll alles herangezogen werden, was in Belfort zusammengerafft werden kann,
           Gen.Oberst B. fragt an ob SS-Pol.Rgt.19 schon eingefangen.
           O.B. verneint.
           Gen.Oberst B.: Wietersheim soll seine Panzer-Gren.Kompanien mit 1750 Fliegern auffüllen, die ihm zur- Verfügung gestellt wurden.
           O.B. meldet, daß schweizer Grenze bei Glay gesperrt.
           Frage Gen.Oberst B., wie formiert sich der rechte Flügel?" O.B.: Noch kein Bild.
           Gen.Oberst B.: Von Gruppe Elster noch keine Nachrichten? O.B. verneint.
           Gen.Oberst B.: Man wartet sehr stark auf bei Elster befindliche Spezialisten.
           O.B.Meldet, daß General Schmidt wieder bei seiner Einheit ist.
           Gen.Oberst B rät, ihn dort zu belassen, da. gut!
12.17 Uhr: Gespräch Chef / AOK 19 mit Chef / LXVI. A.K.:
           Chef/AOK 19: Unser rechter Flügel in der vergangenen Nacht in die Gegend etwa 25 km westnordwestl.Dijon zurückgenomen. Diese Stellung wird gehalten.
           Anfrage: Wo linker Flügel Siebert?
           Chef /LXVI.A.K.: Chatillon,
           Chef/AOK 19: LXIV.A.K. hat Befehl mit linken Flügel Siebert Verbindung zu halten, kann aber das Gelände zwischen Dijon und linken Flügel Siebert nur
           stützpunktartig schwach besetzen.
           Chef/LXIV.A.K.: Es besteht eine Lücke zwischen linkem Flügel und Dijon.
           Chef/AOK 19: Diese Lücke kann nur stützpunktartig mit schwächen Sicherungen des LXIV.A.K. besetzt werden.
           Anfrage: Ob Besetzung Chatillon bleibt.
           Chef/LXVI.AOK.: Gehen zurück auf Langres.
           Chef/AOK 19: Wann ?
           Chef/LXVI.A.K.: Richtet sich nach rechtem Flügel von LXIV.A.K.
           Chef/AOK 19: Also so lange wie Sicherungen LXIV.Korps westlich Dijon bleiben.
           Chef/LXVI.A.K.: Wie lange wird das noch dauern?
           Chef/AOK 19: Das hängt von dem Feinddruck im Süden ab. Solange bleiben unsere Sicherungen westlich Dijon. Es wird westlich Dijon noch gehalten.
           Chef/LXVI.A.K.: Bittet um Wiederholung durch Fernschreiben aus Sicherheitsgründen, da Verständigung schlecht.
12.45 Uhr: Chef /AOK 19 an Ia/11.Pz.-Division :
           Feindliche Kolonnen in der vergangenen Nacht von Besancon auf der Straße nach Belfort. Spitze der Kolonnen vermutlich auf der südlichen Straße über
           Baume les Dames. Eigene Sicherung General Degener in Linie Rougemontot - Verne.
           Auftrag an 11.Pz.-Division:
           Feindlichen Brückenkopf beseitigen und Verbindung mit linkem Flügel Degener aufnehmen. .
           Ia/11.Pz.-Division meldet, daß Verbindung bei Luxiol mit eigener Sicherung aufgenommen wurde und daß die Verbindung bereits besteht. Ia/AOK 19
           übernimmt das Gespräch und gibt weiter durch, daß die ll,Pz.-Division noch 2 Funksprüche erhalte und daß SS-Pol.Rgt.19 bei der Durchfahrt im dortigen
           Bereich anzuhalten und hierüber Meldung an AOK zu machen sei, damit über diese Teile verfügt werden könne. Außerdem möchte die 11.Pz.Division eine
           Lageorientierung per Funk geben.
           Ia/11.Pz.Division meldet:-
           Eigene Kräfte bei Baums les Danes befinden sich in harten Abwehrkampf gegen überlegenen Gegner. Beseitigung des Brückenkopfes im Augenblick nicht
           möglich.
14.00 Uhr: Chef/AOK 19 an Ia/Armeegruppe G:
           Gegner stellt sich im Brückenkopf Besancon zum Angriff nach Norden bereit, Gen.Kdo, Dehner schätzt auf 2 Divisionen. Armee glaubt, daß es
           3.amerik.Division ist. IV.Luftw.-Feldkorps in Bereitstellung.
           Da 11.Pz.-Division keine gepanzerte Gruppe mehr abstellen kann, beantragt Armee Zuführung und Unterstellung einer Panzer—Division oder starken
           gepanzerten Gruppe im Raum südwestlich Lure. Ia/LXXXV.A.K. meldet dem Ia/AOK 19, daß Luxiol und Breteniere feindfrei sei und daß in Bretoniere
           eigener Sperrverband sitzt. Aufklärung gegen Marchaux sei angesetzt. Ergebnis steht noch aus.
15.44 Uhr: Ia/AOK 19 gibt Befehl des O.B. an Ia/Korück durch :
           Korück soll sofort den Sab General Hünermann als Brigade-Stab abgeben an General Kniess/Stab LXXXV.A.K.
16.05 Uhr: Chef - Id:
           Chef weist Id darauf hin, daß Marschbtlne. ausreichend mit Befehlen versorgt werden müssen. Es müssen jetzt so viel wie möglich Marschbtlne. gebildet
           werden. Jeden Tag, wenn möglich, 1 Marschbtl. mit etwa 1 000 Mann,.
16.10 Uhr: Ia gibt L.d.Fu. folgenden Funkspruch. für LXIV.A.K. als Kr.Blitz auf:
           "Sofort Lage funken, eilt!"
16.20 Uhr: Chef fragt Ia, ob Ordonnanz-Offz. vom LXIV.A.K. bereits zurück sei. Nicht bekannt!
           Chef betont, er habe Sorge, daß LXIV.A.K. zu weit zurückgehe.
           Ia weist darauf hin, daß Lagemeldung angefordert ist.
16.12 Uhr: Chef fragt L.d.Fu. ob Verbindung zum LXIV.A.K. besteht, und Funkspruch abgesetzt sei.
           Antwort: Spruch ist bereits bei Zwischenstelle.
           Bestätigung wird in den nächster Minuten kommen.
16.30 Uhr: Ia fragt Meldekopf Vesoul, ob Melder vom LXIV.A:K. und ~ IV.Lw.Feldkorps zurück seien.
           Antwort: Vom LXIV.Korps ist Melder hin, aber noch nicht zurück. Vom IV.Lw.Feldkorps soeben ein Hauptmann als Melder angekommen, der mit seiner Meldung
           sofort zu Ia geschickt wird.
16.43 Uhr: Meldekopf Vesoul meldet Chef, daß die angekommene wichtige Meldung vom Gen,Kdo.Dehner, nicht vom IV.Lw.F.k. gewesen sei, sie werde sofort überbracht.
17,00 Uhr: Ia befiehlt L.d.Fu., sich zu erkundigen, ob Spruch an LXIV.a.K. quittiert sei.
17.14 Uhr: Meldekopf Vesoul meldet Ia, daß Hauptmann Werner vom LXIV.A.K. zurück sei. Er sei mit Lagemeldung zu Ia unterwegs.
17.14 Uhr: L.d.Fu. meldet Chef, daß Funkspruch an LXIV.A.K. wegen Störung nicht abgesetzt werden konnte. Die Durchgabe wird weiter versucht und der Erfolg sofort
           gemeldet.
17.25 Uhr  L.d.N. meldet, daß eine Leitung nach Belfort und eine Leitung nach Armeegruppe G wieder klar seien.
17.32 Uhr  Ic meldet Chef, daß nach Aussagen von Gefangenen aus dem Raum Dannemere NO. Fort Lamont der Einsatz des 3.alg.Schützenregiments von der 3.alg.Division
           festgestellt worden sei.
17.43 Uhr  O.Qu. meldet Chef, daß dieAktion zur Beschaffung von Flak-Munition Erfolg gehabt habe, 600 Schuß würden mit 2 x 300 Schuß befehlsgemäß abtransportiert.
17,45 Uhr  Ia gibt O 3 der Armeegruppe Vorusorientierung der Lage. Lageorientierung durch F.S. ist unterwegs.
17.55 Uhr  IIa meldet Chef, daß er in Giraud Unterkunft gemacht habe.
           Chef erwidert, daß Termin der Belegung noch nicht feststehe.
18.00 Uhr  Flivo gibt an Flivo Lore durch, daß Luftversorgung Besancon mit Munition mit Rücksicht auf die Feindlage sofort abgestoppt werden muß.
18.07 Uhr  Meldekopf Vesoul, meldet Ia, daß Hptm.Ulrich vom LXIV.A.K. noch nicht zurück sei.
18,12 Uhr  Ia/LXXXV.A.K. gibt Ia/AOK. folgende Lageorientierung: Verbindung bei Baume sichergestellt. Fort und westlich davon bis 12.30 Uhr kein Feindangriff.
           Zusätzlich folgende Orientierung für Gruppe Degener: Bei Gruppe Degener nichts Neues.
18.17 Uhr  Chef weist Ia/LXXXV.A.K. darauf hin, daß an der Straße nach Rioz gutes Leitungsgeatänge sein soll, Dieses kann und müsse verwertet werden, um bald eine
           Drahtverbindung zum Gen.Kdo.Dehner herzustellen.
18.22 Uhr  Chef fragt Bv.T.O., wann die angekündigten Züge anrollen, Antwort: Müssen auf dem Wege sein und werden in Lure ausgeladen. Chef betont, daß große Eile
           geboten ist und alle 2 Stunden Orientierungsmeldung zu erfolgen hat.
18.26 Uhr  Ia fragt Ia/LXXXV.A.K., wieviele M.G. und s.Inf.Waffen für die 338.I.D. abgezweigt werden könnten. Es sei jetzt notwendig alles zusammenzukratzen, um
           den anderen zu helfen.
18.24 Uhr  Chef läßt sich vom Ia die Meldung über Einsatz des 3.alg,Schützenregiments und der 36.am.Div. geben.
18.27 Uhr  O.B. gibt O.B.A.Gr.G folgende Meldung:
           Lage bei Besancon spitzt sich erheblich zu.
           Angriff des IV.Lw.Feldkorps ist festgelaufen.
           3.alg. und 36.am.Division neu eingesetzt. Angriff erfolgt mit Panzern. Feind strömt sehr stark in den Raum von Besancon mit Stoßrichtung nach NO.
           herein. Besancon sei verloren, 80 Mann etwa hätten sich herausgerettet.
           Die 338., 159. und 198.Div. hätten die befohlene Sperrlinie eingenommen und bei Baume Anschluß an den Sperrverband.
           Es sei unbedingt erforderlich,, an Panzerkräften etwas heranzubringen. Von 11.Pz.Div. könne nichts weggenommen werden.
           O.B.Armeegruppe G betont, daß neue Panzereinheit im Anrollen sei. Z.Zt. könne die Armeegruppe nicht helfen.
           O.B./AOK. erwähnt, daß die 338.I.D. z.Zt.folgende Stärke habe: 2 Regimenter zu je 350 Mann und 8 Geschützen, die 198.Div.: 3 Regimenter zu je 500 Mann
           und 17 Geschützen, an Panzerabwehr stünden lediglich 1 le. 2cm Pak zur Verfügung. Es könne deshalb lediglich eine Sperrlinie gebildet werden.
           Beim LXIV.A.K., das etwas voraus sei, sei eine Lücke. Die heutige Linie müsse jedoch gehalten werden, weil sonst das Risiko für die anderen Truppen zu
           groß werde. Im übrigen seien alle Vorbereitungen getroffen, wie gestern besprochen. Insbesondere sei auch mit dem LXVI.A.K. alles geregelt worden.
           A.O.K. hoffe, daß die Gruppe Dehner bis Einbruch der Dunkelheit. Durchschleusen beendet habe. Führer des Ganzen sei Kom.-General des IV.Lw.Feldkorps.
           Auch die Gruppe Dehner werde dem IV.Lw.Feldkorps unterstellt. Der Sperrverband Degener hingegen bleibe selbständig.
           O.B.Armeegruppe weist darauf hin, daß baldige genaue Meldung der Gliederung und Marschbewegung zur Weitermeldung an Oberste Stelle erforderlich sei.
           Er erwähnt noch, daß Luftaufklärung heute nicht habe geflogen werden können.
18.45 Uhr  LdFu meldet Chef , dass Funkspruch bereits 16,32 Uhr beim LXIV.A.K. vorgelegen habe. Bestätigung konnte wegen Störung nicht erfolgen.
18.50 Uhr. Chef teilt Sto.-Art mit, dass O.B. über das Fertigwerden der Art. unterrichtet werden wolle.
18.52 Uhr. Ia macht Sto-Art die gleiche Mitteilung. Sto-Art meldet, dass er hoffe, dass die Art. bis heute Abend stehe. Er würde zu gegebener Zeit weitere Meldung
           machen.
18.57 Uhr  Ia gibt LdN folgenden Kr.Blitz an Gen.Kdo.Dehner auf: "Unter allen Umständen halten, damit IV.Lw.F.K. neue Stellung am Oignon Bach aufbauen kann."
           AOK 19/Ia.
19.03 Uhr  Ia unterrichtet Ia LXXXV.A.K., dass unbedingt Anschluss zur 11.Pz.Div. genommen werden müsse, Verbindungsaufnahme allein genüge nicht.
           Ia LXXXV.A.K. erwidert, dass ostw. Luxiol unmittelbar Anschluss mit 11.Pz.Div. genommen sei.
19.05 Uhr  O.B. bespricht mit Kom.General LXXXV.A.K. Feindlage und eigene Truppengliederung. LXXXV.A.K. müsse alles nur mögliche an Truppen auf die Beine bringen.
           Die Brigade Oppen bleibt beim LXXXV.A.K., ebenso General Hünermann mit seinem ganzen Stabe. Für seine Person könne General Hünermann, falls er es wolle,
           der Führerreserve G zur Verfügung gestellt werden. Das gleiche gelte auch für Admiral Lindau.
           Kom.General LXXXV. A.K. weist daraufhin, dass Panzerabwehrwaffen vom Korps nicht mehr flüssig gemacht werden könnten. Das einzige noch vorhandene
           Reservoir dürfe befehlsgemäß nicht angegriffen werden.
           O.B. unterrichtet davon, dass das IV.Lw.F.K. bei seinem Einsatz zwar gute Anfangserfolge gehabt habe, dann aber vom Feinde zurückgeworfen worden sei.
           Es sei deshalb neu befohlen worden, dass das IV.Lw.F.K. unter Aufgabe von Besancon Anschluss bei der Kampfgruppe Degener suchen müsse.
           IV.Lw.F.K. müsse ebenfalls gestützt werden. Es gewinne jetzt Anschluss an den rechten Flügel des LXXXV.A.K.
           Kom.General LXXXV. meldet, dass Feind mit Panzern und aufgesessener Infanterie schon in Chaudefontaine sei.
19.15 Uhr  O.B. bespricht mit Kdr. 11.Pz.Div. die Feindlage. Der Angriff des IV.Lw.F.K. sei nicht durchgeschlagen, vor allem wohl infolge des starken feindlichen
           Panzereinsatzes. Bei der Kampfgruppe Dehner sei z.Zt. starker feindl. Angriff mit Richtung auf Norden. In Chaudefontaine, 15 km westl. Beaume, sei Feind
           mit Panzern m. aufgesessener Infanterie im Vorgehen. Es sei erforderlich, eine gepanzerte Gruppe entgegenzustellen.
           Kdr. 11.Pz.Div. erwidert, dass er z.Zt. nicht einen Panzer frei habe. Alles sei zum Gegenstoss bei Clerval eingesetzt. Bei Baume sei 1 Btl. im Abwehrkampf.
           O.B. betont, dass es sich jetzt nur um die notwendige Überbrückung von 24 Stunden handele, bis die neue Panzer Div. eingetroffen sei.
           Kdr. 11.Pz.Div. weist demgegenüber darauf hin, dass bei Schwächung der eigenen Front Feind bei Clerval nach Norden durchstossen würde.
           O.B. hält diesen Punkt für mindergefährdet. Er meint, dass hier vielleicht vorübergehend durch Einsatz einiger alter Panzer geholfen werden könne.
           Im Raume Besancon hingegen sei Gegner mit 2 frischen Divisionen und deshalb besonders gefährlich.
           Kdr. 11. Pz.Div. betont demgegenüber, dass, falls Feindvorstoss auf Clerval nicht abgebremst werde, Btl. und Sperrverband umfasst werden würden,
           2 feindliche Div. griffen im Raume Clerval fortgesetzt an, während vorne und hinten Terroristen stünden.
           O.B. betont, dass eben alles in den Kampf geworfen werden müsse und dass der Abschnitt der 11. Pz.Div. bis Baume reiche.
           Kdr. 11.Pz.Div. weist demgegenüber erneut daraufhin, dass er sich selbst bei Clerval voll im Kampfe befinde und heute bereits 3 Feindangriffe abgeschlagen
           worden seien. Es sei vollkommen unmöglich, von der z.Zt. immer noch kämpfenden und an sich schon schwachen Truppe etwas abzuziehen. Im Raume Belfort werde
           jedoch die zur Schanzarbeiten eingesetzt H.J. von Panzerabwehr und Flak geschützt. Vielleicht sei es möglich, aus diesem Raume vorübergehend
           Panzerabwehrwaffen zur Aushilfe abzuziehen.
           O.B. bemerkt hierzu, dass über diese Einheiten dem AOK kein Verfügungsrecht zustehe. Er müsse dieserhalb erst mit dem O.B. der Armeegruppe Rücksprache
           nehmen. Kdr. 11.Pz.Div. werde alsdann weiter Bescheid bekommen.
19.30 Uhr  Ia 11.Pz.Div. unterrichtet Ia AOK kurz über die Feindlage. Die eigene Truppe sei stark abgekämpft. Im Augenblick versuche der Feind, bei Clerval
           durchzubrechen. Alle eigenen Teile seien voll zur Abwehr eingesetzt. Es fehle an Material, da verschiedentlich Panzer schon ausgefallen seien. Ein Abziehen
           von Teilen sei z.Zt. vollkommen unmöglich. Ia AOK erwidert, dass O.B. und Chef bei der Prüfung und Entscheidung dieser Frage seien und dass weitere Befehle
           hierüber folgen würden. Ia weist noch auf die Notwendigkeit laufender und pünktlicher Meldung seitens der 11.Pz.Div. hin.
19.40 Uhr  Chef fragt LXXXV.A.K., ob Verbindung mit den Truppen des Ers.-Heeres bestehe. Es sei erforderlich, sofort festzustellen und zu melden, welche
           Panzerabwehrwaffen dort zur Verfügung stünden. Weiterhin, ob auch Panzer und Sturmgeschütze da seien. Die Angelegenheit eile ausserordentlich.
           Chef LXXXV. erwidert, dass alles, was an Flak dagewesen sei, zur Kampfgruppe Degener geschickt worden wäre. Es seien acht 8,8cm Flak gewesen, sonst sei
           nichts mehr da.
19.43 Uhr  Ia Armeegruppe unterrichtet Ia davon, dass Teile der Panzerbrigade 13, nämlich 1 Aufklärungsabtlg., 2 motor. Btle. und 1 Btl. im Heranrollen seien und
           bis Morgen früh beim AOK eintreffen dürften.
19.46 Uhr  Ia bittet Id der Armeegruppe G., dafür zu sorgen, dass die neu heranzuführenden Teile der Panzer-Brigade mit grösstmöglicher Beschleunigung herangeführt
           würden. Sie müssten Morgen früh unter allen Umständen Im Raume südlich Lure sein.
19.55 Uhr  Kommmandeur Nachrichten-Abtlg. meldet Chef, dass das Fernsprechkommando die Verbindung mit der Gruppe Dehner aufgenommen habe. In dem vorgesehenen Raume
           sei jedoch kein Gestänge vorhanden, der befohlene Leitungsbau sei deshalb nicht durchzuführen. Nach Meldung des Fernsprechkommandos soll Feind 7 km nördl.
           von Rioz sein.
20.02.Uhr  Chef fragt BvTO, was die Heranführung der Panzer mache. Antwort: Bisher noch nichts bekannt. Kurieroffizier sei deshalb nach Belfort unterwegs.
20.07 Uhr  O.B. gibt O.B. Armeegruppe folgende Lageorientierung:
           Feind über Besancon mit Panzern und verlasteter Infanterie im Heranrollen nach NO. Z.Zt. in Chaudefontaine. Aufklärung ostw. von Rioz. Die frische
           36.amer.Division greife offenbar in allgemeiner Richtung Belfort—Lure an. Panzerabwehrwaffen seien nicht mehr vorhanden. Die 11.Pz.Div. sitze bei Clerval
           fest.
           O.B. AOK fragt, ob etwas von den SS-Panzerkräften südl. von Belfort abgezogen und entweder in den Raum Lure oder zur 11. Pz.Div. zugeführt werden könne.
           Am zweckmässigsten würden diese Kräfte im Raume Baume eingesetzt werden.
           O.B. Armeegruppe verlangt zunächst festzustellen, um welche und um wieviel Panzerkräfte es sich handele. Dann will die Armeegr. hiermit zu helfen versuchen.
20.25 Uhr  Kdr. 11.Pz.Div. gibt Chef AOK kurze Lageorientierung und betont, dass Abzug von Kräften der 11.Panzer Div. bei der gegenwärtigen Feindlage unmöglich sei.
           Zudem müsse das abzuziehende Btl. zu seinem Einsatzort dem Feind durch die Berge entgegenmarschieren.
           Das hätte voraussichtlich den Erfolg, dass überhaupt nichts vom Btl. am Bestimmungsort ankäme.
           Chef erwidert, er werde Ia 11. Pz.Div. noch endgültigen Bescheid geben. Zunächst brauche von der 11. Pz.Div. nichts gestellt werden.
           Nach nochmaliger Rücksprache mit O.B.AOK teilt Chef AOK Kdr.11.Pz.Div. mit, AOK verzichte auf vorgesehen Einsatz von Teilen der 11.Pz.Div., erwarte aber,
           dass bei Baume-les-Dames der starke Eckpfeiler unbedingt gehalten werde.
           Kdr. 11.Pz.Div. erwidert, es werde alles getan, was irgend möglich sei.
20.33 Uhr  Ia LXXXV.A.K. meldet Chef, dass folgende Pakwaffen in Belfort festgestellt seien:         
                 6 7,5 cm - motorisiert, mit einer Muni-Ausstattung.
           Chef gibt im Auftrage Armeegruppe den Befehl, diese Pak mit entspr. Infanteriebedeckung sofort nach Lure in Marsch zu setzen. Sie habe sich beim AOK zu
           melden.
20.40 Uhr  O.B. Armeegruppe unterrichtet O.B. AOK davon, dass der Kom.General in Stuttgart (Gen. Teile) seine Hilfe zugesagt habe.
           Es soll im Raume Belfort auch eine Flak-Kampf Batt. sein. Diese und der wesentliche Teil der vorhandenen Pak werde dem AOK zur Verfügung gestellt.
           Armeegruppe habe als Einsatzort Richtung Baume-les-Dames angegeben.
           Die Frage des O.B.AOK nach der Befehlsbefugnis über Belfort beantwortet O.B. Armeegruppe damit, dass AOK diese Befehlsbefugnis habe.
21.25 Uhr: Ia/Korück und Ia/AOK 19:
           Anfrage ob für Korück Befehle vorliegen. Ia verneint.
           Stab General Hünermann soll ohne General zu Kniess treten.
           Korück befiehlt vorläufig an seinem Standort.
21.55 Uhr  Chef /AOK 19 Chef/LXXXV.A.K.:
           Auf Grund der Lage notwendig, daß Belfort in Verteidigungszustand gesetzt wird.
           Chef/LXXXV.A.K, je 1 Flieger- und 1 Marine-Rgt. in Aufstellung, Menschen stehen genug zur Verfügung. Es fehlt nur an Waffen und Ausrüstung, da besonders
           Waffenreserve nach vorn geschickt wurde. Zur Verteidigung von Belfort wird alles nur mögliche getan.
           Durchgabe O 1 - Armeegruppe G teilt mit:
              Befehl über Belfort kann noch nicht durch Kniess übernommen werden, da Stadt zu dem Bezirk der Befestigung gehört, die dem ausschließlichen Befehl
              des Reichsführers SS Himmler unterstehen. Inzwischen, sollen jedoch auf jeden Fall befehlmäßige Unterlagen zur Übernahme des Befehls geschaffen werden.
22.15 Uhr Ia/LXXXV.A.K. Ia/AOK 19 :
          Ia/LXXXV.A.K. meldet, daß 4 Geschütze nach Lure etwa um 00.50 Uhr in Marsch gesetzt werden sollen(von welcher Einheit war nicht verständlich).
22.20 Uhr Ia/AOK 19 O 1/Armeegruppe G:
          Laut Befehl OKW sollen keine schriftlichen Meldungen mehr gemacht werden. Auch die Absichten dürfen nicht mehr mündlich durchgegeben werden.
          O.B. beantragt bei Armeegruppe G, daß Chef H Rüst u. BdE auf Grund der Lage alles in und um Belfort in erhöhte Alarmbereitschaft setzt.
22.55 Uhr Chef /LXXXV.A.K. Ia/AOK 19:
          Chef /LXXXV.A.K. sieht die Aufgaben des A.K. in erster Linie darin, eine Überflügelung durch den Gegner zu verhüten. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist
          Heranziehung aller Kräfte nötig, sodaß für Verteidigung von Belfort nicht mehr ausreichende Kräfte vorhanden sind. Ia bejaht diese Auffassung.
23.40 Uhr Ia/AOK 19 Oberstarzt Dr. Bader:
          Gruppe Degener benötigt einige Sanka (etwa 5 Stück). Oberstarzt Bader sagt Gestellung nach Rougemont zu. Ia bittet IVb sich darauf einzustellen, daß sich
          morgen bei Gruppe Degener stärkere Kampfhandlungen ergeben werden.
23.45 Uhr Anruf Ia/AOK 19 bei Ia/LXXXV.A.K. :
          Oberst Hübner soll sofort veranlassen, daß,4 Pkw. oder B.-Kräder mit geeigneten Leuten zu Gruppe Degener zu Meldezwecken abgestellt werden.

Morgenmeldungen vom 8.9.44.
IV.Luftwaffen-Feldkorps, Lt.Brumm, 5.45 Uhr:
     Zur Abendmeldung nichts hinzuzufügen.
11.Panzer-Division, Oberleutnant Kraft, 5.20 Uhr:
     Division auf breiter Front im Abwehrkampf.
LXXXV.A.K., 6.35 Uhr: K.b.E.
Zu LXIV.A.K. und Gen.Kdo.Dehner keine Verbindung.


A.O.K.19, Ia Nr.9233/44 geh.Kdos., an A.Gr.G., 8.9.44.
Zur Tagesmeldung vom 8.9.44.
Absichten der Armee:
Bildung eines engeren Brückenkopfes um Dijon.
Absetzen LXIV.A.K. Nacht 9./10.9. in Linie Langres - Pontailler - Marnay.
IV.Lw.Feldkorps Aufbau neuer Widerstandslinie am Ognon-Bach zwischen Marnay und. Cendrey.
Halten bisheriger Stellung durch Kampfgruppe Degener und 11.Pz.Div.
11.Pz.Div. Bereinigung Einbruch Clerval.

Funkspruch Gen.Kdo.Dehner an A.O.K.19, 8.9.44, 10.30 Uhr.
Rgt.Stab 251 meldet wiederholt Kolonnenbewegung aus Südteil Besancon in ostw. und nördl.Richtung und funkte Endkampf 08.30 Uhr begonnen.
Sich.Rgt.197 (von ehemaliger Brigade Seitz) mit 1 Btl. in Rioz eingetroffen wird durch Wald von Chailluz in Gegend ostw.Valentin vorgezogen; Eintreffen
dort frühestens Mittag. II.Btl./Sich.Rgt.197 noch weit zurück.
Btl.205 im Angriff auf Valentin von Norden.

Funkspruch AOK 19/Ia an IV.Lw.Feldkorps, 8.9.44.
Feindliche Bereitstellung im Brückenkopf Besancon mindestens Divisionsstärke. Wann eigener Angriffbeginn?

KTB 19.Armee.
Leutnant Bitz als Verbindungsoffizier zum Gen.Kdo. Dehner entsandt übermittelt vom Meldekopf Botsch aus um 13.20 Uhr folgende Meldung des Gen. Dehner:
Starker Angriff 2.am.Div. bereitet sich vor aus Linie Valentine - Pouiley. Starkes Motorengeräusch besonders bei Pirey. Feindl. Panzer Sherman
festgestellt. Letzte Reste Rgt.251 vermutlich in Besancon aufgerieben. Von Brigade Seiz nur 1 Btl. in Rioz eingetroffen. 2.Btl. ist erst in einigen
Stunden zu erwarten.
2.Rgt. der Brigade (RAD) ist bereits abgerückt.
Absicht: Das z.Zt. zur Verfügung stehende Btl. der Brigade Seiz wird zur Stützung der Linie Miserey - nordl. Valentine herangezogen. Absicht überholt.
Befohlener Einsatz Straße Besancon - Baume ist z.Zt. nicht ausführbar. Heranführen der einsatzbereiten Teile des IV.Lw.Feldkorps nach Osten dringend
geboten. Verbindung zwischen Gen.Kdo.Dehner und IV.Lw.Feldkorps durch Verb.Offz. aufgenommen. IV.Lw.Feldkorps dringend um Beschleunigung gebeten.
Gen.Kdo.Dehner stehen insgesamt nur 2 1/2 Btlne mit geringen Stärken zur Verfügung. H.Art. hat sich verschossen, Flak nur noch geringe Munition.

Funkspruch Gen.Kdo.Dehner an A.O.K.19, 8.9.44, 14.45 Uhr.
Starkes Artillerie und Granatwerferfeuer auf Linie Ecole nördl.Valentin. Nach Gefangenenaussagen Angriff heute Nachmittag zu erwarten.
Führer 159.Inf.Div., Generalleutn.Kohl.

Funkspruch Gen.Kdo.Dehner an A.O.K.19, 8.9.44, 15.35 Uhr.
Starker Feindangriff nach sehr heftigem Artilleriefeuer von Pouilley-Auxon.

Funkspruch 11.Pz.Div. an A.O.K.19, 8.9.44, 15.35 Uhr.
Feindeinbruch mit Panzern aus Crosey le Petit. Feindspitze Clerval.

Funkspruch LXIV.A.K. Ia an A.O.K.19, Abgang 8.9.(?) 17.16 Uhr.
Zwischenmeldung:
Feindliche Aufklärungsvorstöße mit Panzerspähwagen im Raum Nuits Saint Georges - Citeau - Brazey abgewiesen. Saint Usage und Saint Olean de Loote feindbesetzt.
Vorfühlen mit etwa 15 bis 20 Panzern aus dem Brückenkopf Besancon in Richtung Saint Vit Richtung Pesmes. Eigene Sicherungen, die im Gegenangriff Orchamps und
Antorpe genommen hatten, mußten zurückgenommen werden. In Dôle Feindkräfte mit Panzern eingedrungen. Eigene Sicherungen 4 km nördlich der Stadt.
Bisher 3 Panzerspähwagen zum Teil im Nahkampf vernichtet. Aufbau Sicherungslinie am Ogmon im Gange.
Gen.Kdo. hat nach Wegnahme Schnelle Abt.602 Befehl zur Zurücknahme auch der vorgesehenen vorgeschobenen Stellung und aller Sicherungen auf Brückenkopf Dijon
fmersagt (kann heißen: für Nacht) 9./10.9. gegeben.
Nach Gefangenenaussage 5.franz.Panz.Div. im Raum südlich Dijon neu aufgetreten. Abdrehen 3.franz.Panzer-Div. über die Saone nach Osten. Richtung Dô1e wird
vermutet.

Generalkommando Dehner Ia an A.O.K.19.
Gren.Btl.205 hat im Vorstoss nach Süden Valentin erreicht, musste jedoch nach stärkstem Art. Beschuss und Auftreten feindl. Panzer den Ort
wieder räumen und liegt in Gefechtsberührung ostw. der Strasse bei Tuileries. Auf Stellung bei und westlich Ecole stark zusammengefasste
Feuerstösse von Art. und Granatwerfern. Gegner versuchte mehrfach von Pouilley und Pirey vorzufühlen. Nach Gefangenenaussage Angriff in
nördl. Richtung noch heute bevorstehend.
I./Sich.Regt.197, der 159.I.D. unterstellt, wird in Gegend ostw. Auxon-dessus vorgezogen.
Teile der Kampfgruppe Besancon Nord - etwa 80 Mann - haben sich in nordöstlicher Richtung durchgeschlagen, da im Gebiet nördl. der Stadt
ostw. der Strasse nach Vesoul starke feindl. Panzerkräfte auftreten. Diese Gruppe hat südl. Tallenay den Wald von Chailluz erreicht.
Oberst v.d.Kammer (Rgts.Kdr.251) soll gefallen sein.
159.I.D. (mit zugeteilten Kräften etwa 2 1/2 Btlne.) führt Generalleutnant Kohl, früher Oberfeldkommandant Lyon.
Gef.Stand des Gen.Kdos. ab 17 Uhr Sorans (Schloss), 3,5km südl. Rioz.
Munition besonders 8,8 cm äusserst knapp.
Zusendung von EK dringend erbeten.
 
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