2.Gebirgsdivision
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Kriegstagebuch Mai 1945
1.5.1945 priv.Tagebuch 1./Geb.N.A.67:
In der Nacht zum 1.5. mussten wir den Raum um Endorf - Hirnsberg am Simssee erreichen. Schwierigkeiten bot die öeichte Holzbrücke über den Inn, die immer nur von einem Fahrzeug
befahren werden konnte. Auch haben an dieser Brücke wild gewordene SS-Leute meinen Fahrradtrupps die Räder abgenommen. Jeder machte was er wollte. Habe übrigens vergessen, dass
mein Schirrmeister Rokita am Tag vorher mit der gesamten I-Staffel abgehauen ist. Er wollte wie sich später heraustellte, mit seinem Fahrzeug heimwärts fahren.
Von Vogtareuth fahren wir auf der Strasse in Richtung Rosenheim entlang am Inn.
2.5.1945 priv.Tagebuch 1./Geb.N.A.67:
Mitten in der Nacht passierten wir den ostwärts des Inn gelegenen Stadteil von Rosenheim wo
allgemeiner Aufbruch herrschte. Wir hielten an und hörten eine Schiesserei in Richtung Innbrücke. Wie sich ebenfalls im Laufe des Tges herausstellte haben die Amerikaner die
Autobahnbrücke durch einen Handstreich unversehrt in die Hand bekommen und konnten nunmehr auf der Autobahn witer in Richtung Salzburg vordringen. Zu erwähnen ist an dieser
Stelle auch noch, dass an diesem Tag in Rosenheim mein Vater in amerikanische Gefangenschaft gekommen ist. Wir fuhren dann schlieslich weiter nach Endorf, wo der Gefechtsstand
errichtet worden ist. Von hieraus, sollte dann die Festung "Alpen" erreicht werden, do dann der letzte Widerstand geleistet werden sollte. Vorerst mussten aber alle unsere
Kräfte südlich der Autobahn sein. Ich bezog an diesem Tag in Hirnsberg Quartier bei dem Katholischen Pfarrer. Allerdings war dieses Quartier lediglich zum Schlafen da. Wir
bauten auch noch einige Leitungen, im übrigen sassen wir alle in einer Gastwirtschaft herum und wussten icht recht, was wir tun sollten. Am Abend des 2.5. kam dann der Befehl
zum endgültigen Absetzen der Division in das Aschauer Tal.  Im Laufe der Nacht sollten alle Teile südlich der Autobahn geschafft werdeen. Ich habe alle meine Trupps mit Ausnahme
eines Betriebstrupps nach Aschau weggeschickt. Ich selbst blieb mit dem KOmmandeur und dem Adjutanten, Lt.Früh und Schipflinger noch bis etwa 5 Uhr in Endorf. Liensberger war
auch noch dort und wollte nach uns abfahren. Wir wollten die anbrechende Dämmerung benutzen, um dann schneller vorwärts zu kommen. Es begann ein lecihtes Schneetreiben, als wir
dann schlieslich mit dem Kfz.15 des Kommandeurs (Fahrer Schmieder) in Richtung Prien losfahren. Zwischen Prien, das völlig ruhig und verschlfen dalag und Bernau musste die
Autobahn überquert werden. Kurz vor der Autbobahn stiessen wir auf eine wartende Pferdekolonne, die uns ein Zeichen zum ANhalten gaben. Wir hielten an und man sagte uns, dass
der Amerikaner bereitss auf der Autbobahnunterführung sitzen würde. Wir wurden von 2 Pkw überholt, die weiterfuhren.
3.5.1945 priv.Tagebuch 1./Geb.N.A.67:
Nachdem sich nichts rührte und kein Schuss zu hören war,
wagten wir auch die Weiterfahrt, da wir annahmen, dass es sich um Gerüchte gehandelt hat, die ja in diesen Tagen haufenweise im Umlauf waren.
Etwa 100m vor der Autobahnunterführung, die man eben durch das Schneetreiben und den leichten Nebel im Morgengrauen erkennen konnte, erhielten wir vor der Autobahn aus
mehreren Maschinengewehren oder anderen Waffen Feuer. Auf der Autobahn stand ein Schützenpanzerwagen. Mehrere Amerikaner waren zu erkennen. Das weitere spielte sich in Sekunden
ab. Plötzlich erhielt ich einen Schlag am rechten Oberschenkel und wusste dsss ich verwundet war. Ich hielt mit beiden Händen meinen Oberschenkel über der Wunde um eventuell ein
Verbluten zu verhindern. Inzwischen waren wir unter der Autbobahn angelangt. Die Amis warfen jetzt mit Handgranaten von der Brücke herab. An ein Halten hier unten war nicht zu
denken. Wir riefen dem Fahrer zu, er solle so schnell wie möglich weiterfahren. Um deem Feind ein möglichst schlechtes Ziel zu geben führ Schmieder dauernd Kurven. Als wir unter
der Unterführung herauskamen. um Bernau zu erreichen, erhielten wir von hinten rasendes Feuer nachgesandt, das aber keinen weiteren personellen Schaden verursachte.
Lediglich unser Wagen hattem wie wir später feststellten, mehrere Treffer vorne und hinten. Ein Rfien war defekt gwordeen. Gleich hinter der Unterführung lagen schin mehrere
zuzsammegeschossenen Wagen, die noch brannten. Mit unserer Platte fuhren wir in den Ort Bernau, wo man mich in einem Bauernhaus verband. Vorher mussten wir aber die Bewohner
erst geweckt werden, die noch garnicht wussten dass ihre "Befreier" so nahe sind.
Von Bernau aus fuhren wir nun ganz vorsichtig - meist ging einer voraus um die Lage zu erkunden - parallel zur Autbobahn in westlicher Richtung um nach Aschau zu gelangen.
Allmählich bekam ich auch starke Schmerzen und hatte nur den Wunsch, dass ich schnell in ein Lazarett kam. Als wir dann schliesslich etwa um 1/2 8 Uhr Hohenaschau erreichten,
brachte man mich zunächst in ein Gasthaus, um die Aufnahme in das Lazarett Hohenaschau in die Wege zu leiten. Die freundliche Wirtin hat mir hier noch einige Gläser Kognak
eingeflöst, was mir gut getan hat. Dann kan die Stunde des Abschieds von meinen Kameraden. Schneidhofer übergab mir meinen Rucksack, in dem sich 3600 Zigaretten befanden und
etwas Wäsche, alles andere hatte ich ja vorher bereits verloren. Dann fuhr man mich mit dem Kfz.15 den verschneiten Weg zum Marinelazarett in der Burg Hohenaschau hinauf und
lieferte mich dort ab. Für mich war damit der 2.Weltrkeig zu Ende. Ich hatte nur noch die Sorge, dass mein Bein wieder heil wurde. Meine Kompanie übernahm dann Oberlt.Pfingstl,
dem ich alle meine noch vorhandenen Unterlagen smt meiner Kartentache übergeben habe. Walter Rehrmann, mein amaliger Kommandeur besuchte mich an diesem Vormittag noch einmal -
ich lag gerade im Röntgenzimmer überreichte mir das E.K.I. Ich erhielt nach einem Jahr von Leutnant Wolf sogar noch einen Divisionsbefehl geeschickt, in dem ich die Verleihung
des Ordens "im Namen des Führers und Obersten Befehkshabers der Wehrmacht" stand, obwohl Letzterer zu diesem Zeitounkt bereits tot war.
Die Truppe selbst zog an diesem 3.5.45 noch weiter ins Gebirge hinein. In Aschau wurde ich noch am Vormittag mittels Droschke in die chirurgische Sstation verlegt. Die Kutsche
wurde von einer Schwestr gefahren. Ich sollte noch am Vormittag operiert werden, aber weil die Ärzte dauernd auf dem Ami warteten und das Lazarett übergeben wollten, zog sich
die Gschichte bis in den Nachmittag hinein. Ausserdem waren noch einige dringendere Fälle da.
Nach mehrere Operationen im Verlauf des Mai und juni 1945 sah ich dann im Juni den ersten Amerikaner bei uns.
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