Kriegstagebuch Februar 1945 | |
1.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 1.2.45 verlegten wir den Gefechtsstand dann nach Volgelsheim ostwärts Neubreisach. Hier hat es dann beim Divisionsgefechtsstand eingeschlagen. Es ging aber soweit ganz gut ab. |
2.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 2.2.45 machte ich mit dem Ia der Division, Obstlt.Roschmann auf die Suche nach einem neuen Gefechtsstand. Wir fuhren bei herrlich klarem Wetter auf der Strasse Neubreisach-Mt.Busupu?-Strohstadt/Gehöft, alss wir von Jabos entdeckt wurden und in einer Kiesgrube am Strassenrand volle Deckung nehmen mussten. Alle 12 Maschinen beschossen uns und warfen Bomben. Eine fiel dicht hinter uns in die Kiesgrube, war aber ein Blindgänger, denn sonst würde ich heute wahrscheinlich nicht mehr leben. Schliesslich konnten wir wieder aus dem Loch und fanden unseren verlassenen Wagen wie durch ein Wunder unversehrt unter einem kahlen Baume stehen. In Fort Mortier fanden wir dann einen geeigneten Gefechtsstand und ich erhielt den Auftrag, alles nachrichtlichtechnisch erforderliche zu veranlassen. Wir lössten hier eine andere Division ab, die sich schon länger in dieeser Gegend befand. Eine Unzahl von Erdkabelleitungen, zum Teil aus der Maginot-Linie zum anderen Teil viel älteren Datums standen für die Drahtverbindungen zur Verfügung. Da war alles recht und schön, aber kein Mensch hat einen brauchbaren Kabelplan, odass es der Findigkeeit der einzelnen Truppführer überlassen bleiben musste, im Drange der Zeit die richtigen Äder zu finden oder nicht. Eine Unzahl von Kabelbrunnen befand sich zwar in der Gegend und es war hier leichter eine direkte Leitung nach Stuttgart zu finden als eine solche zu dem 1500m entfernten Kampfgruppengefchtsstand. Immerhin war es besser für uns, als Leitungen zu bauen, wenn auch letzteres nicht zu umgehen war. Vor allem war es auch deshalb wichtig, weil unsere Kabelvorräte schon langee zu Ende gingen und an Nachschub augenblicklich kaum zu denken war. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch, dass gerade in diesen Tagen unsere Bergteile ebenfalls hier im Bahnhof Neubreisach eintrafen. Leider hatten die Bergteile dabei sehr viel Pech. Glich nach der Ausladung gerieten sie in einen Jaboangriff, bei dem ein grosser Teil der Pferde fiel und viel Gerät vernichtet wurde. Man transportierte die Pferde gleich gleich wieder zurück, die durch den Ausfall der Pferde freiwerdenden Mannschaften kamen aber zur Kompanie und wir konnten unsere inzwischen eingetretenen Ausfälle ersetzen und die schwer in Anspruch genommenen Bautrupps verstärken, die hieer Tag und Nacht zur Störungssuche eingesetzt waren. In Fort Mortier wurde in einer Kaverne die Divisionsvermittlung eingerichtet. In derselben Kaverne war unsere Unterkunft und alle verfügbaren, augenblicklich nicht eingesetzten Teile der Kompanie befanden sich gleichfalls hier. Im Laufe des Tages zog auch der Divisonsstab in eine Kaverne des Forts. Das Fort war ziemlich groß und ich schätze, dass damals mindestens 500-1000 Leute drinsteckten, die aber alle irgendwelchen Stäben angehörten. Die Tage im Fort Mortier sind mir unvergeslich. Die Lage war ungeklärt, die draussen kämpfende Truppe schwach und unzuverlässig. Jeden Augenblick musste mit einem Durchbruch ds Feindes gerechnet werden. Zudem beschossen uns unsere Gegner fast ununterbrochen mit Brand- und Phosphormunition. Man hörte dieese Werfergranaten nicht ankommen. Viele meiner Leute haben in diesen Tagen Brandwundn durch diesen Beschuss davongetragen. In den Kavernen war es meeist ziemlich dunkel und wenn ann einer wieder hereinkam, der frisch mit Phospjor bespritzt war, dann leuchtete der ganze Kerl. Unsere Kraftfahrer hatten grosse Müe immer rechtzeitig dieee Phosphorspritzer von den Fahrzeugen zu entfernen. |
3.2.1945 | |
4.2.1945 | |
5.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 5.2. war es dann soweit, dass wir Hals über Kopf aus dem Fort flüchten mussten, denn der Feind war überraschend durchgebrochen und befand sich vor den Pforten des Forts. Der die Vermittlung abbauende Trupp konnte sich gerade noch retten, denn der Eingang des Forts war bereits besetzt. Der nächste Gefechtsstand der Division war ursprünglich für die Ochsenkopf Ferme vorgesehen. Der Weg dorthin führte an der untere starkem Artilleriebeschuss liegenden Brücke nach Altbreisach vorbei, über die Neue-Mühle - Ort Vogelgrün zum Ochsenkopf-Gehöft. Als ich bei Dunkelheit dort ankam, stellt sich heraus, dass dieses Gehöft für einen Gefechtsstand unter den augenblicklichen Verhältnissen nicht geeignet war und es wurde befohlen, dass der Gefechtsstand in einem Bunker der Maginot-Linie beim Pkt.193 westlich der Ochsenkopffermee, am Südrand des Ortes Vogelgrün errichtet werden sollte. Dieser Bunker war zwar schon geschliffen worden er bot aber immerhin mehr Schutz al ein schlecht gebautes Bauernhaus. Allerdingss war nur für den Führungsstab der Division Platz vorhanden, sodass ich für meinen Haufen für die kommende Nacht eine andere Unterkunft suchen musste. Zu dieesem Zweck fuhr ich zuerst nach Algolsheim, wo ich gerade zurecht kam, als dort der Kirchturm von feindlicher Artillerie beschossen wurde und anschließend ein Jabo-Angriff stattfand. Auserdem war dort alles am Aufbrechen, sodass ich diesen Ort für nicht geeignet empfand und mich in Vogelgrun und Umgebung umsah. Ein Trupp kam in der Horbermühle unter, den Rest einschliesslich mit selbst brachte ich in die Volksschule im Keller unter, der mir einigermassen geeignet aussah.Nachdem wir uns dort gemütlich eingerichtet hatten und jeder sich etwas gekocht hatte, begannen wir den Schlaf der Gerchten. |
6.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Als wir früh morgens rauskamen mussten wir feststellen, dass feindliche Panzer um unsere Schule herumgefahren waren, uns aber gottseidank nicht entdeckt haben. Unsere Fahrzeuge standen etwa abseits im Gebüsch und wurden auch nicht erkannt. Der 6.2.45 brachte schliesslich einen neuen Gefechtsstandwechsel mit ich, da von einer Front schon kaum mehr gesprochen werden konnte. Vorgesehen hierfür der Ort Geiswasser am Rheindamm, südlich von Vogelgrun. Als wir dort ankamen, wurde der Gefechtsstand am westlichen Waldrand des Obersaasheimer Waldes in einem kleinen Bunker eingerichtet. Der Ib der Division blieb in Geiswasser selbst. Hier vollzog sich sschliesslich das Ende des Einsatzes im Brückenkopf. Wir hatten Gefechtsleitungen gebaut, die aus der beiligenden Skizze (nicht vorliegend) ersichtlich sind. Aber die hier angeführten Regimenter aren keine mehr, sondern bestanden aus einem kleinen Haufen gesammeelter Verpsrengter Soldaten aller Waffengattungen. Mein Bautrupp, der eine Leitung nach Obersaasheim baute (Fleissner) muste lange suchen, bis er so etwas wie einen Regimentsstab dort finden konnte. Aber die Leotung dorthin war bald unbrauchbar geworden, da der Feind bereits um 15.00 Uhr den Orttsrand von Obersaasheim erreicht hatte und eine Enstötung einfach ausgesschlossen war. Vom Trupp Fleissner kamen nur noch 2 Mann zurück. Hier erreichte uns dann schliesslich, nachdem auch noch unser Divisionskommandeur, bei einer Aufklärungsfahrt nach Obersaasheim schwer verwundet wurde, der Befehl zum Rückzug über den Rhein, der im Laufe der folgenden Nacht durchgeführt werden sollte. Die einzige noch heil gebliebene und in unserem Besitz befindliche Brücke befand sich etwa 25-30km südlich zwischen Bantzenheim und Neuenburg. Diese Rheinbrücke galt es also diese Nacht zu erreichen und zu überschreiten. Als Rückzugsweg war uns bis Nambsheim nur der Rheindammweg offen. Dieser Weg war nicht für starke Beanspruchungen geschaffen, sondern sollte lediglich örtlichen Zwecken dienen. Er war ehr schmal, sodass ein Überholen nicht in Frage kam. Bei Einrbuch der Dunkelheit setzte ich alsdann eine riesige Schlange von Fahrzeugen und Pferden auf dieem Weg in Bewegung und es blieb uns auch nichts anderes übrug, als uns in diese Schlange einzureihen. Da fuhren nun Panzer hinter Mulis und Pkw hinter Lkw, dazwisschen auch einzelne "Fußgänger". Wenn man seinen Blick vin dem erhöhten Damm aus nach Westen warf, konnte man die Scheinwerfer der Amerikaner des Gelände ableuchten sehen. Wir durften kein Licht machen, damit wir nicht entdeckt wurden. Die Amerikaner haben damals übrigens eigenartigerweise auf allen von ihnen eroberten Kirchtürmen diese Scheinwerfer angebracht und es war für uns daher deutlich geworden, wie klein unser Brückenkopf noch war. Nach stundenlanger Fahrt erreichten wir dann sschliesslich mit vieler Mühe und manchen Strapazen Nambsheim, von wo aus dann endlich eine besere Strasse anfing. In weiterer schwieriger nähchtlicher Kolonnenfahrt über Blodelsheim erreichten wir etwa 4 Uhr nachts Bantzenheim wo der Weg zur Brücke abzweigt. |
7.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Hier liefen mehrere trssen zusammen und von allen Seiten strömten Fahrzeuge und Pferdefuhrwerke zur Brücke. Hier staute sich alles und es ging eine unendlich langweilige aber auch gefährliche Warterei an. Der Find hatte natürlich inzwischen unsere Absicht, den BRückenkopf zu räumen bemerkt und beschoss nunmehr mit Artillerie den Ort Bantzenheim, die Anmarschstrasse zur Brücke und die Brücke selbst. Zeitweilig habe ich in der Kirche von Bantzenheim Schutz vor Splittern gesucht, aber die Kolonne schob sich allmählich immer weiter und ich wollte den Anschluss an mein Fahrzeug nicht verlieren, das sich ja in der Kolonne befand. Es wurde bereits dämmrig als wir dann schliesslich an die Brücke rankamen. Es handelt sich hier um eine Eisenbahnbrücke, die durch Auflegen von Schwellen für Fahrzeuge befahrbar gemacht worden war. Mancher Treffer war schon auf die Brücke gegangen, sie wurde von bereitstehenden Pionieren sofort wieder ausgebessert. Viele zerschossene Fahrzeuge lagen links und rechts der Strasse. Bei der Überfahrt slebst hat mein Wagen sowie mein Fahrer eine kleine Schramme von einem Splitter abbekommen. Als ich in Neuenburg war, wr ich richtig froh und trachtete nur danach, so schnell wie möglich von dem Schauplatz der letzten Tage wegzukommen und ich glaube, dass es allen Kameraden so gegangen ist. Wir hatten Befehl in unseren Auffrischungsraum am Kaiserstuhl nordwestlich Freiburg einzurücken. Meine Fahrzeuge hatten aber zum grossen Teil keinen Betriebsstoff mehr um dieses Ziel erreichen zu können, da es schon mehrere Tage keinen Benzin gegeben hatte. Zum Glück fnden wir eine Spritausgabesstelle, die von der Division eingerichtet worden war und wo man uns auf heller und Pfennig genau so viel gab um bis zum Kaiserstuhl zu kommen. |
8.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Der Divisionsgefechtssstand wurde in Neuershausen eingerichtet. Die Nachrcihtenabteilung selbst kam aber nach Königsschaffhausen am Nordrand des Kaiserstuhls. Nachrichtentechnisch war wenig zu tun. Wir benutzten das noch intakte Postnetz. So konnten wir uns pflegeen und uns vor allem einmal wieder richtig ausschlafen. Ich hatte in Königsschaffhausen ein nettes Quartier, es gab selbstgebranntes Zwetschgenwasser und Zwiebelsalat. Meine Truppe schlachteten alle ziemlich viel. Der Abteilungsstab lag in einer kleinen Zigarrenfabrik. |
9.2.1945 | |
10.2.1945 | |
11.2.1945 | |
12.2.1945 | |
13.2.1945 | |
14.2.1945 | |
15.2.1945 | |
16.2.1945 | |
17.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Schon wenige Tage nach unserer Ankunft in Königsschaffhausen erhielt die Division einen neuen Einsatzbefehl und zwar in der Gegend des Hagenauer Forstes. Vorkommandos rollten auf eigener Achse ab, dabei auch mein Abteilungskommandeur. Die Hauptmasse der Mot-Teile sollte im Eisenbahntransport nachgezogen werden. Ich blieb bei dieser Hauptmasse zurück und wartet auf den Befehl zur Verladung, der dann endlich am 17.2. kam. Als Verladebahnhof war Haslach im Schwarzwald vorgesehen. lle Bahnstrecken in der Rheinebene waren damals unbrauchbar gewesen und auch wegen der dauernden Jabogefahr nicht ratsam zu befahren. |
18.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: am 18.2. morgenss um 3 Uhr machten wir uns dann auf den Marsch nach Haslach. In Waldkirch musste dann eine Rast eingelegt werden. Wir fuhren dann schliesslich noch bis Elzach, wwo wir wiederum rasteten, weil immer noch keine genaue Verladezeit bestimmt wworden war. Hier haben wir es uns den ganzen Tag gut gehen lassen, während feindliche Bombergeschwader uns überflogen. Hier gab es noch Wein und Zigarren als Geschenk für uns und die Mädchen des Ortes, die alle in den dortigen Stumpenfabriken beschäftigt sind, hatten Spaß an unseren Soldaten. Leider haben wir dann bei Einruch der Dunkelheit unseren ndgültigeen Verladeebefehl erhalten und musste uns aus den bereits gemachten Quartieren in unsere Kraftfahrzeuge begeben und die Fahrt nach Haslach fortsetzen. Während der Nacht erreichteen wir fast Haslach, wo unser Zug stand der uns in die Pfalz bringen sollte. |
19.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Wir verluden sehr schnell und die Reise ging geegen morgen dann loss. Über Hornberg zog uns die Maschinee in scharfen kniffligen Kurven durch eine Unzahl Tunnels nach Triberg und schliesslich nach Villingen, wo wir wegen Fliegergefahr längere Zeit liegen musste. Erst am Abend konnte dir Reise nach Stuttgart fortgesetzt werden. |
20.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am nächsten Morgen waren wir vor Bruchsal und mussten, da völlig klares Wetter war, im ortigen Tunnel den ganzen Tag über liegen bleiben. Wir haben von unserem Zug aus Ausflüge in die Stadt gemacht um uns waschen und rasieren zu könmnen. Bei Einrbuch der Dunkelheit ging es dann weiter. Vorbei an dem völlig zerstörten Bahnhof von Bruchsal nach Heidelberg - Mannheim - Ludwigshafen - Kaiserslautern bis nach Biebermühle vor Pirmasens ging die Fahrt währeend der Nacht. Unterwegs gerieten wir noch in der Rheinebene in einen Fliegerangriff un haben zeitweilig unseren Zug verlassen und im Geländde Deckung genommen. Zwischen Kaiserslautern und BIebermühle standen wir auch wegen Einflüge feindlicher Flugzeuge längere Zeit in einem Bahnhof stehen. Dabei wurden wir Zeuge, wie mindestens 20 Flugzeuge abgeschossen wurden. Noch während der Dunkelheit luden wir in Biebermühle aus und fuhren in Richtung Pirmasens. |
21.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Kurz vor Pirmasens machten wir jedoch bei Tagesanbruch in einem kleinen Waldstück eine längere Rast, denn wir erwarteten einen Befehl über unseren Weitermarsch. In alten Behelfsbunkern eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers fanden wir eine einigermassen warme Unterkunft, denn wir froren alle sehr, weniger wegen der Kälte, als wegen der Übermüdung. |
22.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 22.2.45 gegen Mittag erhielten wir dann den Befehl zum Weitermarsch. Unser neues Einsatzgebiet war der Raum südlich Pirmasens, vor allem die Gefilde des auf französischem Boden gelegenen Truppenünbungsplatzes Bitche (Bitsch). Am Mittag des 22.2. fuhren wir wegen dr bestehenden Fliegergefahr in grossen Abständen über Pirmasens nach Riedelberg dicht an der alten Reichsgrenze, mitten im Westwall. Hier fanden wir den Gefchtsstand des Ib der Division und auch Teile der Abteilung, die bereits mit dem Vorkommando eingetroffen waren. Nachdem ich einige Leitungen habe bauen lassen, wurden meine augnblicklich nicht eingesetzten Trupps nach Rolbingen am Hornbach verlegt. Der kleine Ort war völlig verlassen und bot einen traurigen Anblick. Ich selbst fuhr noch am selben Tag zum Führungsstab in Hanviller, einem Zieldorf des Truppenübungsplatzes Bitsch, das auf ehemals französischen Boden liegt. Hier meldete ich das Eintreffen der Teile der Abtgeilung meinem Kommandeur und erhielt auch sogleich Einsatzbefehle für den heutigen und den nächsten Tag. Wie lange wir hier bleiben würden, wusste noch niemand. WWir ollten hier eine im Kampf liegende Division ablösen. |
23.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 23.2. verlegte ich dann meinen Gefechtsstand nach Bousseviller (Bussweiler) und zog meine Teile von Rolbingen nach. Die Division bezog an diesem Tage ihren Gefechtsstand in Erdbunkern südlich dder Schwingmühle auf halbem Weg zwischen Bussweiler und Bitsch. Es wurde an diesem Tag das Gefechtsnetz gebaut, das aus beiliegender Skizze genau ersichtlich ist (nicht vorhanden). |
24.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Ich selbst war den ganzen 24.2. unterwegs, um den Leitungsbau zu kontollieren und eventuelle Verbesserungen vornehmen zu lassen. Ich besuchte an diesem Tag auch den Trupp Gandler, der sich in der Zitadelle von Bitch, die mitten in der Stadt hoch auf einem steilen Berge liegt, niedergelassen hatte und dort eine Vermittlung eingerichtet hatte und die Störungssuche auf den angelegten Leitungen durchführte. Der Aufenthalt in der Zitadelle war sehr interessant und lehrreich. Durch lange unterirdische dunkle Gänge, in denen man sich restlos verirren konnte, gelangte man schliesslich zum Trupp, der hier wirklich bombensicher saß. Die Festung war schon des öfteren beschossen und bombardiert worden, aber die enstandenen Schäden waren nur äusserlich. Die Fernprechleitungen verliefen im Fstunsgbereich alle in sicheren Erdkabeln. Vom Plateau der Zitadelle aus sah man weit in das Land hinein. Man sah das Truppenlager Bitsch und die umliegenden Dörfer und konnte auch ungefähr erkennen, wo der Gefechtsstand des G.I.R.137 lag, wenn auch der gesamte Süden von einem riesigen Forst bedeckt war. Das von meiner Kompanie in diesen Tagen hergestellte und unterhaltene Leitungsnetz war ziemlich umfangreich und funktionierte gut. Bedenken hatte ich nur wegen der Verkabelungen im Raume von Bitsch sekbst, denn hier waren wir auf die einzelnen Fachleute an den Kabelbrunnen angewiesen, die sich allein einigermassen in dem Wirrwarr von Leitungen zurechtfinden. Wenn hier größere törungeen auftreten sollten, etwa durch Bombenabwurf so war der Trupp Gandler angewiesen, sofort mit Feldkabel Überbrückungen vorzunehmen.Der Abschnitt war jedoch die ganze Zeit über ruhig, fast zu ruhig, wenn man von einigen Jaboangriffen absieht. Lediglich die Strasse von Hanviller nach Bitsch lag vor allem zwischen Forsthaus Ochsenmühle und Bitsch unter feindlichem Artilleriefeuer, sodass man beim Befahren sehr vorsichtig sein musste. |
25.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67: Am 25.2. kam für uns jedoch schon wieder deer Befehl für den Einsatz in einem anderen Frontabschnitt, wo dem Feind ein grösserer Einbruch in den Westwall gelungen war. In der Nacht des 26.2. begann unser Abmarsch. Diesem Abschnitt brauchten wir keine Träne nachweinen. Mit seinen menschenleeren Zieldörfern bot das ganze einen traurigen Anblick. Ausserdem ist es nicht angenehm, auf einem Truppenübungsplatz des Feindes zu kämpfen, da dort jeder Quadratmeter des Bodens genauestens vermeessen ist und folglich die feindliche Artillerie ein leichtes Spiel hat. |
26.2.1945 | priv.Tagebuch
1./Geb.N.A.67 (27.2.-15.3.45): In der Nacht von 26.auf 27.2. marschierte ich mit meiner Kolonnee von Fhrzeugen über Zweibrücken - Homburg - Neuskirchen - Bildstock - Lebach - Schmelz - Weizskirchen nach Zwalbach, einem kleinen Dorf am Südrand des grossen Schwarzwalder Hochwaldes etwa 30km südlich Trier. In dem nahe dabei gelegenen Waldhölzbach war der Divisionsgefechtsstand. eingerichtet worden. Dort meldete ich mich bei meinem Kommandeur, der mit den anderen Herren in eineem kleinen Häuschen Quartier bezogen hatte. Meiner Kompanie wurdee der Ort Zwalbach als Unterkunftsbereich zugewiesen, in dem sich ausser meiner Kompanie noch der Stab des Pionierbataillons befand sowie die leichte Nachrichtenkolonne. Die ersten Tage war ausserdem auch noch eine Einheit einer anderen Division im Orte, der die Geschäfte der Ortskommandantur oblagen. Diese Geschäfte musste ich nun auch übernehmen und ich muss sagen, dass sie mir nur Unannehmlichkeiten gebracht haben, dich darüber später. Vorerst galt es ein leistungfähiges Fernsprechnetz zu schaffen. Das GJR.136 war links eingesetzt und hatte seinen Gefechtsstand im Panzhau an der Strasse Britten - Zerf und in dem unmittelbar in der Nähe gelegenen Befehlsbunker des Westwalles eingerichtet. Die Verbindung dorthin wurde zum Teil unter zuhilfenahme des Kabelnetzes des Westwalles, zum anderen Teil durch Feldkabelbau hergestellt. Ein junger Leutnant der Korpsnachrichtenabteilung überreichte mir auch einen Kabelplan des Wetwalles, soweit er unseren Abschnitt betraf. Mit diesem Kabelplab war mir schon geholfen. Sogar den Truppennachrichtenverbänden konnte ich hier Leitungen für ihre Zwecke zuweisen bezw.schalten. Das GJR.137 lag in den ersten Tagen unseres hiesigen Einsatzes in der Gegend westlich Mandern, etwa auf halbem Weg zwischen Mandern und Zerf. Dorthin wurde eine Feldkabelleitung von Waldhölzbach über Pkt.591 - Sternhaus - Mandenerhütte - Ort Mandern gebaut. Hier kamen übrigens zum erstenmal seit langer Zeit wieder unsere Trupps mit Tragtieren zum Einatz, denn die Wege und Schneissen in dem grossen Forst waren nur in den seltensten Fällen für Kraftfahrzeuge brauchbar. Vorallem war auch das Wetter ziemlich schlecht geworden. In den Höhenlagen des Schwarzwälder Hochwaldes fiel Schnee und weiter unten war es sehr oft am Regnen. In der Gegend des Hirschfelder-Hofes und Eselsbrücke war eine gemischte Kampfgruppe eeingesetzt, diee die Aufgabe hatte, zu verhindern dass der Feind von Zerf aus, bis wohin er durch seinen Einbruch in den Westwall gedrungen war, weiter in Richtung auf Weisskirchen vorstösst. Auch diese Kampfgruppe erhielt eine Fernsprechverbindung nach Waldhölzbach. Ausserdem schaltete ich eine Querverbindung zwischen dem GJR.136 (Panzhaus) und dem Gefechtsstand an der Eselsbrücke. Anlääslich dieser Schaltung war ich nach Greimerath gefahrn um in einem Bunker bei Pkt.568? eine Schaltung vornehmen zu lassen. Hierbei wurde ich Zeuge, wie der Ort Greimerath sehr stark von feindlicher Artillerie beschossen wurde. Ein Teil der dortigen Bevölkerung ist dann in den beagten Bunker geflüchtet. SSOgar der katholische Pfarrer des Ortes kam während des BEschusses den Berg heraufgerobbt und suchte Unterschlupf. Das Geb.Art.Rgt.111 lag in Weisskirchen, wo sich auch der Ib Gefechtsstand der Division befand. in Zwalbach errichtete ich ebenfalls eine Vermittlung, die gleichzeitig den Störungsssuchdienst auf der Leitung vin Waldhölzbach nach Weiskirchen übernahm, diee in Zwalbach aufgetrennt war und auf Klappee lag. Nach wenigen Tagen des Einsatzes ergab sich ausserdem die Notwendigkeit, einen vorgeschobenen Divisiongefechtsstand auf der höchsten Erhebung des Schwarzwalder Hochwaldes in der Nähe von Pkt.659 an der Turmschneuse einzurichten, wo sich von da man der Divisionsskommandeur, General Utz die meiste Zeit aufgehalten hat. Eine kleine Vermittlung wurde hier eingerichtet und eine direkt Leitung zur Ia Vermittlung und zur Kampfgruppe im Forsthaus Zerf (in der Nähe des Hirsschfelder Hofes) hergestellt. An iese vorgeschobene Vermittlung wurde später auch der vorgeschobene Gefechtsstand des Pionierbataillons in der Gegend 1km nördlich des Sternhauses angeschlossen. Damit hatten wir ein sehr verzweigtes groses Fernsprechnetz geschaffen, das allen Anforderungen genügen konnte. Am vorgeschobenen Gefechtsstand wurde Lt.Gehrke als LdN eingesetzt. Lt.Wolf war beim GJR.137 und Lt.Wolf am Gefechtsstand im Forsthaus Zerf eingesetzt. Die Vermittlung am vorgeschobenen Gef.Std. befand ich unter einem alten Ponton, der allmählich zu einer einigermassen wetterfesten Hütte ausgebaut wurde, denn hier oben war es empfindlich kalt und vor allem nass. Eine andere Unterkunft war nich zu haben, denn es gab sonst keinen Unterschlupf in diesem großen Forst. Ich selbst schlug mein Quartier in Zwalbach auf. Im letzten Haus an der Strasse nach Rappweiler fand ich ein kleines Zimmer für mich und auch eine Unterkunft für Schmidhofer und meinen Kraftfahrer. Meine Schreibstubem zugleich Geschäftsstelle der Ortskommandantur wr im einzigen Gasthaus des Ortes untergebracht. In meiner Eigenschaft als Ortskommandant war mir auch der Ausbau und die Verstärkung der Panzersperren übertragen, der jedoch schleppend vor ssich ging, da es mir an Kräften fehlte. 2 mal ersschien der kommandierende General, der als "Heldenklau" bekannt war und ich musste die ganze Belegschaft des Ortes zuammentrommeeln. Er stellte dann eigenhändig fest, wer hier noch überflüssig ist und an die Front musste. Die ganze Geschichte war immer äusserst unangenehm. Ich war richtig froh, wenn er keinen gefunden hatte. Ferner oblag mir ddie Ausbildung des Volkssturmes. der damals gerade ins Leben gerufen worden war. Hier war nicht viel zu machen. Im Ort Zwalbach bestand der Volkssturm aus dem Bürgermeister und 10 Mann. An Waffen hatte der Volkssturm hier einen schweren Granatwerfer ohne Bodenplatte, als unbrauchbar, und ferner einige alte Beutegewehre ohne Munition. Mit dieer Kampfkraft war nich viel anzufangen. Gegen Ende unseres hiesigen Aufenthalts kam aber ogar eine ganze Kompanie Volkssturm nach ZWalbach und wurde auf die hier liegenden Einheiten aufgeteilt. Nach 2 Tagen habe ich von den mir zugeteilten Männern keeinen mehr gesehen sie waren alle stiften gegangen. Fast jeden Tag fuhr ich zu meinen eingesetzten Trupps hinaus. Mehrmals war ich im Forsthaus Zerf, das meist ziemlich stark unter Beschuss lag. Der ganze Keller des Hauses war mit Menschen vollgestopft. Hier unten hauste auch mein Trupp. NOch schwieriger war es zum Rgt.137 zu gelangen. Bis über diee Ruwer westlich Mandern konnte man mit dem Krad gelangen. Von dortaus musste man dann zu Fusse auf einem Waldweg weitermarschieren. Mein Trupp hat sich hier vorne einen Erdbunker gebaut. Die Tragtiere des Trupps befanden sich mit einigen Leuten in der Untersten Mühle von Mandern. Dieser Resttrupp betrieb die Störungssuche nach vorwärts und rückwärts auf der Leitung. 2 mal war ich auch beim Korpsnachrichtenführer, der sich damals in Primstal befand. Der im Raume Zerf befindliche Feind verstärkte sich eines Tages durch eine grosse Anzahl Panzer und schliesslich setzte sich ein riesiger Pulk in Richtung Trier in Bewegung. Uner Regiment 137 hatte damals seinen Gefechtsstand an di Straße Zerf Trier in die Gegend des Kümmelwaldes verlegt und muss fast tatenlos zusehen, die dieser Pulk von einer grossen Anzahl Panzern sich in Richtung Trier bewegte. Nur einigen Panzern konnte mit der Panzerfaust an den Leib gegangen werden. Für uns war es uns nun klar, ass nun auch wir an der Reihe sind. Täglich warteten wir nun auf eine ähnliche Kolonne, die sich Richtung Weiskirchen rollte. Der Feind verstärkte sich zusehends. Man konnte bei Tag nicht mehr fahren ohne Gefahr zu laufen, abgeschossen zu werden. So habe ich in diesen Tagen auch noch einige meiner Leute verloren. Ein Teil meines Trosses wurde herausgezogen und vor Zerf im Infanteriekampf eingesetzt. Eines Tages setzten 3 Jabos in meine Schreibstube eine Bombe. Hauptwachtmeister Brinkmann, 2 Schreiber, der Rechnungsführer und noch einige andere Leute wurden teils schwer verwundet. Im Ort brach durch den Beschusss an mehreren Orten Feuer aus, das aber durch unseren sofortigen Einsatz wieder gelöscht werden konnte. Der ganze Papierkrieg meiner Schreibstube lag auf der Strasse verstreut, zum grösstn Teil unbrauchbar gworden, herum. Lediglich eine Kistee mit Marketenderwaren, die unter einem Tisch in dem Wirtshaus stand, ist heil geblieben. Auch bei der leichten Kolonne, die sich am Waldrand eingerichtet hatte sind personelle Ausfälle durch Beschusss zu verzeichnen gewesen. Es war damit klar gworden, dass der Feind uns hier rausschiessen wollte und damit für uns höchste Zeit, abzurücken und uns woanders niederzulassen. |
27.2.1945 | |
28.2.1945 | |
<< Januar 1945 März 1945 > |